Jaguar X-Type: Auffällig unauffälig

Dem X-Type von Jaguar blieb in Deutschland bislang der große Erfolg verwehrt. Als Gebrauchter weist er in den Statistiken zumindest keine allgemeingültigen Mängel auf.

Ein Jaguar, zu dessen Konkurrenten Autos wie ein Audi A4 oder der 3er BMW zählen, war lange undenkbar. Doch nachdem sich Jaguar zunächst mit dem S-Type Kunden unterhalb der Oberklasse zu sichern versuchte, folgte mit dem X-Type auch der Einstieg in die so genannte Premiumkategorie der Mittelklasse. Obwohl man sich beim Design an klassische Jaguar-Proportionen und -Formen anlehnte, war dem Modell bisher in Deutschland nicht der große Erfolg vergönnt. Die geringen Stückzahlen des X-Type sind laut der Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart auch der Grund dafür, dass jeder Gebrauchte individuell auf Mängel zu kontrollieren ist.

Pfleglicher Umgang

Nach Angaben der Dekra werden im Rahmen der Hauptuntersuchungen so wenige X-Type vorstellig, dass die Statistiken keine typischen Mängel aufweisen. Es scheint vielmehr so, dass X-Type-Fahrer pfleglich mit ihrem Auto umgehen. Die Fahrzeuge sind meist in recht gutem Zustand. Auffällig sind Mängel an Rädern und Reifen, was aber auch auf unzulässige Umrüstungen zurückzuführen sein kann.

Auf den Markt kam der kleine Jaguar im Jahr 2001 als Limousine, der Estate genannte Kombi folgte im Jahr 2004. Diese Kombiversion war ebenso eine Neuerung für Jaguar wie der ein Jahr zuvor eingeführte Dieselmotor. Im Innenraum hat der britische Hersteller das typische Jaguar-Ambiente mit Leder und Holz größtenteils auch für die kleinere Klasse erhalten. Unter dem Blech ist sie jedoch Konfektionsware: Die Basis bilden überwiegend Komponenten des Ford Mondeo. Das ist auch der Grund dafür, dass der X-Type nicht über Heckantrieb verfügt. Es gibt ihn mit angetriebenen Fronträdern oder mit Allradantrieb.

Durstige Benziner

Bei den Motoren gilt, dass die Benziner durchweg kräftig, aber auch durstig sind. Der Diesel gilt hier als die sparsamere Alternative. Die Leistung reicht bei den Sechszylinder-Benzinern von 115 kW/156 PS bis hin zu 169 kW/231 PS. Auf der Dieselseite gibt es 96 kW/130 PS, bei jüngeren Modellen gibt es auch 107 kW/145 PS und 114 kW/155 PS.

Die Preise für einen gebrauchten X-Type beginnen laut Schwacke-Liste bei etwa 11.500 Euro - zu diesem Preis gibt es ein Modell 2.5 V6 aus dem Jahr 2001. Das Basismodell 2.0 V6 aus dem Jahr 2003 dürfte für 13.850 Euro zu bekommen sein. Ein Kombi 2.0 Diesel aus dem Jahr 2004 wird mit knapp 17.500 Euro gehandelt. (dpa)

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