Golf Cabrio: Im Alter solide

Herbst und Winter sind die Zeit für Cabrio-Schnäppchen. Der offene Golf III ist alltagstauglich und leistet sich als Gebrauchter wenige Schwächen.

Cabrios und Roadstern haftet immer noch etwas Mondänes an. Allerdings ist es schon längst nicht mehr so, dass ein offenes Auto nur an sonnigen und warmen Tagen gefahren werden kann. Kenner schwören sogar darauf, Cabrios im Herbst und Winter zu kaufen: Nach Ende der Sommersaison kommen viele gebrauchte Fahrzeuge auf den Markt, die Chance auf ein Schnäppchen ist größer als im Frühjahr, wenn der Run auf die offenen Wagen beginnt.

Wenig Rost, wenig Verdeckprobleme

Dem Golf Cabrio etwa attestieren Experten kaum zu übertreffende Alltagstauglichkeit. Die letzte Ausführung des offenen Golf stellt nach Angaben der Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart auch Gebrauchtkäufer nicht vor große Mängelhürden.

Für das Cabrio lieferte der Golf III die technische Basis und die Konstruktion. Übermäßige Probleme im Zusammenhang mit Rostbefall werden bei den Hauptuntersuchungen ebenso wenig festgestellt wie Mängel am Verdeck, dass sich als haltbar erwiesen hat.

Trotzdem gilt für den offenen Golf das gleiche wie für alle Cabriolets: Wichtig ist bei der Auswahl vor allem der Pflegezustand. Der Innenraum sollte nicht feucht sein, auch ein Verdeck altert schneller, wenn es nicht genügend fachgerechte Pflege erfahren hat. Diese Punkte sollten vor dem Kauf überprüft werden.

Offene Diesel-Revolution

Das Golf-III-Cabrio kam im Jahr 1993 auf den Markt - wegen des starren Überrollbügels gern als «Henkelmann» oder «Erdbeerkörbchen» verspottet. 1995 wurde erstmals auch eine Dieselversion angeboten - was bei Cabrios bis zu diesem Zeitpunkt fast als undenkbar galt. Im Jahr 1998 wurde das Cabrio umfangreich überarbeitet: Danach ähnelte es optisch weitgehend dem seinerzeit aktuellen Golf der vierten Generation. Die Basis blieb jedoch unangetastet. In der zweiten Hälfte des Jahres 2002 lief die Produktion aus.

Bei den Motoren wurden durchweg jene Aggregate angeboten, die auch im herkömmlichen Golf zum Einsatz kamen. Den Einstieg bildete ein Vierzylinder mit 55 kW/75 PS. Darüber ging es stufenweise weiter mit 66 kW/90 PS, 74 kW/100 PS sowie 85 kW/115 PS. Der Diesel leistete zunächst 66 kW/90 PS, später waren auch 81 kW/110 PS möglich. Ab dem Jahr 2000 wurde das Motorenprogramm gestrafft.

Ein gebrauchtes Golf III Cabriolet gibt es laut Schwacke-Liste zu Preisen ab etwa 3600 Euro - dafür sollte ein Cabrio 1.8 aus dem Jahr 1994 zu finden sein. Ein Cabrio 1.9 TDI Sportline aus dem Jahr 1999 steht mit 12 300 Euro in der Liste, ein Cabrio 2.0 Last Edition aus dem Jahr 2002 kostet rund 13 800 Euro.

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