Ford Ka gebraucht: Qualitätssprung im zweiten Anlauf

Erste Generation am Ende

Ford Ka gebraucht: Qualitätssprung im zweiten Anlauf
Ein Ford Ka der zweiten Generation. © Ford

Auf der Suche nach einem gebrauchten Ford Ka sollte die zweite Generation bevorzugt werden. Die Erstauflage des Kleinstwagens erhielt von den Experten ein vernichtendes Urteil.

Designklassiker sagen die einen, anfällige Klapperkiste die anderen. Die Rede ist vom unkonventionell gezeichneten Ford Ka der ersten Generation, der 1996 auf den Markt kam. Die Optik mit den unlackierten Kotflügeln überraschte. Allerdings ließ der Kleinstwagen seine Besitzer im Laufe der Jahre recht oft im Stich. Mit der zweiten Generation des Ka kamen bessere Zeiten auf.

Ford Ka mit entladenen Batterien

Das Urteil des «TÜV Report 2014» ist krass: «Die erste Generation ist - milde ausgedrückt - einfach am Ende.» Neben Rost plage sie massive Schwächen bei der Achsaufhängung, den Dämpfern und der Lenkanlage. Dazu kommen Mängel wie poröse Bremsschläuche und Ölverlust, die den Prüfern bei der Kfz-Hauptuntersuchung oft auffielen. Selbst die jüngsten Exemplare wiesen viele typische Mängel auf.

Ein ähnliches Bild zeichnet der ADAC vom Ka. Die Mängelliste der Erstauflage ist lang und umfasst Defekte an Kraftstoffpumpen, Anlassern und Kupplung (alles bis Baujahr 2001). Auch schadhafte Thermostate (bis 2003) sorgten schon für Probleme wie auch kaputte Lambdasonden (2003 bis 2005). Erhöhten Nockenwellenverschleiß verzeichnet der Club für die Baujahre 1996 und 1997, defekte Zylinderkopfdichtungen bis 2000. Wesentlich besser ist die zweite Auflage. Doch auch sie ist nicht frei von Macken - vor allem bei der Elektronik. So gab es laut ADAC Fehler im Motormanagement (2009) oder häufig entladene Batterien (2009 bis 2011).

Warten auf dritte Generation des Ford Ka

Die erste Generation des Ford Ka gab es als Neuwagen mehr als zwölf Jahre lang bis 2009 zu kaufen. Seitdem ist die zweite Auflage des Viersitzers auf dem Markt, die sich Karosserie und Technik mit dem Fiat 500 teilt. Nummer drei ist bereits in Vorbereitung, eine Designstudie stellte Ford im vergangenen Dezember vor. Das Serienauto soll wieder eine eigene Ford-Entwicklung sein, wird erstmals als Fünftürer gebaut und soll noch in diesem Jahr in Südamerika, wo der Wagen maßgeblich entwickelt wurde, in den Verkauf gehen. In Europa soll der neue Ka, der Branchengerüchten zufolge wieder unter 10.000 Euro kosten wird, laut Ford «in wenigen Jahren» starten.

Bei den Motoren ist die Auswahl bislang eher begrenzt. Die erste Fahrzeuggeneration fährt ausschließlich mit Vierzylinder-Benzinern, die zwischen 36 kW/49 PS und 70 kW/95 PS in den Versionen Sportka und Streetka, einem Roadster, leisten. In der zweiten Generation werden zwar auch zwei Diesel angeboten, die 55 kW/75 PS und 70 kW/95 PS leisten, doch gibt es nur noch einen Ottomotor (51 kW/69 PS).

Ein junges Exemplar des Ka 1.2 Start-Stopp-System Titanium mit 51 kW/69 PS von 2012 wird laut Schwacke im Durchschnitt mit 7950 Euro gehandelt. Der Branchenbeobachter geht bei diesen Modellen von einer durchschnittlichen Laufleistung von 22.350 Kilometern aus. Noch etwa 4750 Euro sollten demnach für einen Streetka 1.6 8V Elegance von 2006 eingeplant werden (77.250 Kilometer). Ein Ka 1.3 TDCi Titanium von 2010 mit dem 55 kW/75 PS starkem Diesel ist mit 6950 Euro gelistet - bei 48.450 Kilometern auf dem Tacho. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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