Ford hat im dritten Quartal den Verlust der Europazone durch das Nordamerika-Geschäft mehr als ausgeglichen. Insgesamt verzeichnete der US-Autohersteller ein Rekordquartal.
Trotz seines verlustreichen Europageschäfts hat der US-Autohersteller Ford zwischen Juli und Ende September rekordverdächtig verdient. Vor Steuern habe der Konzern mit knapp 2,2 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) so viel Gewinn verbucht wie noch nie in einem dritten Quartal, teilte Ford am Dienstag mit. Dabei sorgte das Europageschäft vor Steuern für einen Verlust in Höhe von 468 Millionen Dollar, vor allem das Nordamerika-Geschäft glich das aber mehr als aus. Unter dem Strich blieben weltweit gut 1,6 Milliarden Dollar Gewinn und damit etwa so viel wie vor einem Jahr.
Ford rechnet in Europa mit 1,5 Milliarden Dollar Verlust
Vergangene Woche hatte Ford drei Werksschließungen in Europa angekündigt und eingeräumt, dass das hiesige Geschäft mit rund 1,5 Milliarden Dollar Verlust dieses Jahr noch tiefer in die roten Zahlen rutschen dürfte als angenommen. Zuvor hatte Ford für 2012 mit einer Milliarde Dollar Minus gerechnet. Die sind nun allerdings schon nach den ersten neun Monaten des Jahres erreicht. Geschlossen werden sollen Werke im belgischen Genk sowie in Southampton und Dagenham in Großbritannien. Davon sollen etwa 6000 Mitarbeiter betroffen sein.
Mit den Schließungen will Ford Überkapazitäten abbauen, um bis Mitte des Jahrzehnts in Europa wieder profitabel zu sein. Pro Jahr sollen rund 500 Millionen Dollar eingespart werden. Zugleich sollen auch nicht-europäische Modelle das Portfolio interessanter machen. So wird die nächste Generation des Ford Mustang in das Modellprogramm aufgenommen werden. (AG/dpa)