Ford Focus: Beim Gebrauchtwagen lohnt ein zweiter Blick

Ford Focus: Beim Gebrauchtwagen lohnt ein zweiter Blick
Der Ford Focus ist als Gebrauchter zu empfehlen. © Ford

Auch die dritte Generation des Ford Focus konnte dem Golf nicht gefährlich werden. Dabei ist es kein schlechtes Auto. Bei einem Gebrauchtwagen lohnt ein zweiter Blick.

Die dritte Generation des Ford Focus startete in Deutschland im Frühjahr 2011 und wurde weltweit angeboten. Hierzulande musste sich der Kompakte zwar hinter VW Golf, Opel Astra und zuletzt auch hinter Skoda Octavia im Zulassungsranking einsortieren, international war der Focus sehr erfolgreich.

Zwischen 2012 und 2014 wurden jährlich mehr als eine Million Focus-Modelle weltweit verkauft. Anfang 2018 kam die vierte Generation auf den Markt.

Als Fließheck und Kombi zu haben

Der Ford Focus wurde hier zu Lande als Fließheck und Kombi (Turnier) angeboten, das ebenfalls erhältliche Stufenheck spielt dagegen kaum eine Rolle. Der Fünftürer streckt sich auf eine Länge von 4,36 Metern, der Turnier auf 4,56 Metern. Optisch fällt der Focus im Vergleich zum Platzhirsch VW Golf mit einem deutlich progressiveren Design auf. Das setzt sich auch im Innenraum fort, allerdings nicht immer zur Freude des Fahrers. Die Instrumententafel und das Lenkrad sind noch mit Schaltern und Knöpfen überfrachtet; eine gewisse Eingewöhnungszeit sollten sich Käufer eines gebrauchten Fokus nehmen, sofern sie von einer anderen Marke kommen. Das Platzangebot ist ordentlich. Der Turnier punktet mit einem Kofferraumvolumen von 476 bis 1.516 Litern. Das Gepäckteil des Fließhecks kommt auf Werte zwischen 316 und 1.148 Litern.

Ende 2014 erhielt der Focus ein Facelift. Es ist an dem großen trapezförmigen Kühlergrill, Chromeinfassungen an den Fensterrahmen sowie an geänderten vorderen und hinteren Leuchten zu erkennen. Im Inneren wurde aufgeräumt, die Zahl der Bedienknöpfe und Tasten am Lenkrad und an der Mittelkonsole wurde reduziert und die übrig gebliebenen griffgünstiger platziert.

Bei Motoren gibt es Drei- und Vierzylinder

Bei den Drei- oder Vierzylinder-Motoren ist fast alles dabei: Turbo (EcoBoost)oder Sauger, Benziner, Diesel oder Flüssiggas – Interessenten können unter eine Vielzahl unterschiedlicher Antriebskonzepte wählen. Selbst eine E-Version gab es. Das Leistungsspektrum reicht von 95 PS bis zu 350 PS im RS.

Basisbenziner ist ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Sauger, der in den Ausbaustufen 85 PS, 105 PS und 125 PS angeboten wurde. Der Sauger richtet sich an Fahrer, die es eher gelassen angehen. Mehr Spritzigkeit vermitteln der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo, den es mit 100 PS, 125 PS und 140 PS gibt und der das Volumenaggregat beim Focus darstellt. Beim kleinsten Turbo mit 100 PS erfolgt wie bei der 1.6er-Sauger-Reihe die Kraftübertragung mittels eines manuellen Fünfganggetriebes, bei allen anderen Motoren sind sechs Vorwärtsgänge (manuell oder automatisch) vorhanden. Toptriebwerke ist der Zweiliter-Turbo mit 250 PS im ST. Der 2,3-Liter-Turbo kommt auf 350 PS im RS. Letzterer ist als einzige Variante mit Allrad ausgestattet.

Außerdem gibt es einen 1,6-Liter-Turbo, der 150 PS oder 182 PS leistet; dieser Motor wird zum Facelift durch ein 1,5-Liter-Aggregat ersetzt. An den Leistungsdaten ändert sich nichts. Die Durchschnittsverbräuche liegen zwischen 4,9 und 7,5 Litern, wobei besonders bei den ST- und RS-Modellen die genormten Verbrauchswerte bei sportiver Fahrweise eher den Charakter einer unverbindlichen Absichtserklärung haben. Auch bei den Dieseln erfolgte mit Facelift die Änderung von einem Triebwerk mit 1,6-Liter-Hubraum (95 PS, 105 PS und 115 PS) auf eins mit 1,5 Litern. Mehr Leistung bietet der Zweiliter-Selbstzünder, der mit 140 PS, 63 PS oder 150 PS zu haben ist. Als ST kommt er auf 185 PS. Bei den Dieseln fließen im Schnitt zwischen 3,8 und 4,6 Litern durch die Leitungen.

Vielzahl von Ausstattungsoptionen

Das Cockpit im Ford Focus Turnier. Foto: Ford

Das Ausstattungsangebot des Focus ist unübersichtlich. Neben den bekannten Linien „Ambiente“, „Trend“ und „Titanium“ konnten Erstkäufer durch das Zubuchen von Paketen ihr Fahrzeug individualisieren. Zur Wahl standen unter anderem Alus, Leder, Klimaautomatik oder ein Schiebedach. Gebrauchtwageninteressenten bleibt daher nicht viel anderes übrig, als die Komfortmerkmale ihrer Wunschfahrzeuge zu vergleichen.

Von recht gut ab Werk ausgestatteten Basisfahrzeugen, über komfortable Familienkutschen bis hin zu sportlichen Modellen wie ST und RS gibt der Gebrauchtwagenmarkt alles her. Das Angebot an Assistenten war beim Start der dritten Generation gut. Mit dem Facelift wurde es überarbeitet, Der City-Bremsassistent funktionierte nun bis Tempo 50, der Abstandsregelautomat (Adaptive Cruise Control) war seitdem bis 200 km/h aktiv, außerdem konnte der Fahrer nun die gewünschte Distanz zum voranfahrenden Fahrzeug selbst wählen. Auf Wunsch waren zudem Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion erhältlich. Beim NCAP-Crashtest erzielte der Focus 2011 eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Probleme mit Scheinwerfern

Die Hauptuntersuchungen beim TÜV meistern die Focus-Modelle nicht immer ohne Probleme. Scheinwerfer und Blinker werden oft beanstandet. Auch bei der Untersuchung des Fahrwerks legen die Prüfer die Stirn oft in tiefe Falten. Federn und Dämpfer bereiten Grund zur Kritik, die Lenkung zeigt sich dagegen ganz unauffällig.

Auch die Bremsanlage liegt im grünen Bereich. Ölverlust und Problem bei der Abgasuntersuchung sind weitere Schwachpunkte des Focus. (SP-X)

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