Ford Europa peilt 2015 Gewinnzone an

Neue Modelle als Hoffnungsträger

Ford Europa peilt 2015 Gewinnzone an
Der Ford Fiesta ist als Gebrauchter zuverlässig. © Ford

Mit neuen Modellen will Ford Europa den Absatzeinbruch des vergangenen Jahres stoppen. Weitere personelle Einschnitte soll es auf dem Weg in die Gewinnzone nicht mehr geben.

Nach dem Absatzeinbruch mit Milliardenverlusten 2012 in Europa setzt der deutsche Ford-Chef Bernhard Mattes in diesem Jahr auf eine Stabilisierung. Vor allem dank neuer Modelle solle die Talfahrt gestoppt werden, sagte Mattes am Dienstag in einem dpa-Gespräch am Rande der Automesse in Detroit: «Wir sind gut vorbereitet, denn mit dem neuen Fiesta, dem neuen Kuga und dem neuen Transit haben wir drei große Fahrzeugreihen im Köcher, die wir 2013 auf den Markt bringen.» Er sehe die Zukunft der Marke grundsätzlich positiv. Der Markt werde allerdings schwach bleiben.

Ford erwartet Milliardenverlust für 2012

Ford erwartet nach früheren Schätzungen 2012 in Europa ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro. In der EU brach der Ford-Absatz bis November um 12 Prozent ein, in Deutschland um 11 Prozent - und damit jeweils stärker als der Markt. Um bis 2015 wieder in die Gewinnzone zu fahren, werden drei Werke geschlossen, 6200 Stellen fallen weg.

Dabei soll es auch bleiben, weitere Einschnitte hat Mattes nicht auf der Agenda: «Wir passen auch wie angekündigt die Kapazität an. Das dürfte passen.»

Ford will ab 2015 in Europa wieder profitabel sein

Von 2015 peilt Ford durch die Restrukturierung Einsparungen von 500 Millionen Euro jährlich an. Nach dem Plan soll etwa die Produktion in Genk mit mehr als 4000 Mitarbeitern 2014 beendet und nach Valencia verlagert werden. «2015 ist auch das Jahr, in dem wir in Europa wieder profitabel sein wollen.»

Trotz der schwachen Zahlen bewertet Mattes das vergangene Jahr als «nicht so schlecht»: «Wir sind nach wie vor die Nummer zwei im europäischen Markt.» Neue Produkte wie der Transit oder die Ein-Liter EcoBoost-Technologie seien preisgekrönt. Allerdings sei der europäische Markt insgesamt zurückgegangen. Ford habe die Produktion mit Kurzarbeit oder Freischichten der Nachfrage angepasst. «Unsere Marke als solche hat sich aber weiter positiv entwickelt.»

Ford beteiligt sich nicht an Rabattschlacht

Die auf dem Papier schwachen Verkaufszahlen in Deutschland und Europa begründete Mattes auch damit, dass Ford Lagerbestände reduziert habe: «Und wir haben in Deutschland die Kurzzeitzulassungen reduziert. Die sind bei einigen Wettbewerbern sehr hoch, die Marktanteile gewonnen haben. Aber wir wissen auch wie.»

An einer Rabattschlacht will sich Ford nicht beteiligen, sagte Mattes: «Wenn wir eine profitable Chance haben, zu wachsen, werden wir das tun.» Hoffnung setzt der Deutschland-Chef in gute Geschäfte in dem Segment, das derzeit am stärksten wächst: Den SUVs: «Im Moment bringen wir den neuen Kuga auf den Markt, zwei zusätzliche Fahrzeuge kommen in den kommenden Jahren hinzu. Der kleine EcoSport kommt im Zeitraum von 18 Monaten, danach der größere Edge. Dann decken wir dieses Segment deutlich besser ab.» (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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