Fahrradbranche: 1,95 Millionen E-Bikes 2020 abgesetzt

Fahrradbranche: 1,95 Millionen E-Bikes 2020 abgesetzt
Der E-Bike-Hersteller Cowboy hat die App für seine Räder modifiziert. Nun werden Routen abseits der besonders feinstaubbelasteten Straßen angezeigt. © Cowboy

Der Fahrradmarkt boomt – und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Hersteller gerade auch wegen der E-Bikes deutliche Zuwächse.

Wie aus den aktuellen Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr bundesweit 5,04 Millionen Fahrräder abgesetzt. Davon entfielen allein auf die bei den Kundinnen und Kunden immer beliebter werdenden E-Bikes: sie kamen auf einen Absatz von 1,95 Millionen Einheiten. Damit machen die E-Bikes einen Anteil von 38,7 Prozent der gesamten Fahrradbranche aus. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg der Absatz von E-Bikes im Vorjahr um 43,4 Prozent.

Das Fahrrad hat während der Corona-Pandemie an Attraktivität zugelegt. Während die Menschen wegen des Infektionsrisikos auf die Nutzung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) verzichtet haben, haben sie das Rad für sich neu entdeckt.

Lange Lieferzeiten für Räder

Das spürten die Kunden auch bei der Bestellung eines neuen Rades im Zweiradhandel. Lange Lieferzeiten aufgrund von Engpässen bei der Logistik und Zulieferern sind aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie zur Regel geworden. Teilweise muss man selbst bei den Direktversendern Monate auf sein Wunschrad warten.

„Das vergangene Jahr war beispielslos für die deutsche und internationale Fahrradindustrie sowie für die Fahrradwirtschaft insgesamt. Die Herausforderungen hätten größer nicht sein können. Dass Radfahren relevanter ist denn je, zeigte sich während der Corona-Pandemie noch einmal einmal sehr deutlich“, so ZVI-Geschäftsführer Ernst Brust. „Sowohl Fahrrad und E-Bike sind unverzichtbare Verkehrsmittel der heutigen Zeit und der Zukunft und bieten darüber hinaus infektionssichere, aktive und umweltschonende Mobilität“, fügte er hinzu.

Zuwächse beim Umsatz

Für die Branche war es trotz der teilweisen Schließung der Betriebe mit Blick auf den Umsatz ein gutes Jahr. Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes beläuft sich auf 6,44 Milliarden Euro, ein Plus von fast 61 Prozent im Vergleich zu 2019. Rechnet man hier noch den Umsatz aus dem Verkauf von Komponenten und Zubehör hinzu, kommt die Branche auf einen Umsatz von 10 Milliarden Euro. Durchschnittlich gaben die Kundinnen und Kunden für ein Rad (inklusive den E-Bikes) im vergangenen Jahr 1279 Euro aus.

Zu einem Zuwachs bei den Fahrradverkäufen haben nach Angaben des Branchenverbandes auch das Bike-Leasing (Dienstfahrrad) und das Bike-Sharing beigetragen.

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