Volvo XC90: Mehr SUV geht nicht

Unterwegs im Oberklasse-SUV der Schweden

Volvo XC90: Mehr SUV geht nicht
Der Volvo XC90 ist das Flaggschiff der Schweden. © Carl Mertens

Sie suchen ein SUV? Einen, der viel Platz bietet und mit dem sie auch einmal mit der Familie die Fahrt in den Winterurlaub antreten können? Dann schauen sie sich doch mal den Volvo XC90 an.

Der XC90 ist das Topmodell der Schweden. Wer sich für dieses Auto entscheidet, der kann damit leben, dass er angesichts der schieren Größe dieses SUVs auch mal schräg angeschaut, wird, wenn er mit ihm in der Stadt unterwegs ist. Denn mit einer Länge von 4,95 Metern, einer Breite von 2,14 Meter und Höhe von 1,77 Metern ist der XC90 ein Trumm auf Rädern.

SUVs wie der XC90 sorgen bei denen für Naserümpfen, die diese Fahrzeuggattung angesichts der Diskussion um CO2-Grenzwerte als aus der Zeit geraten ansehen. Zugleich stört es sie – aus nachvollziehbaren Gründen – dass SUVs gerade bei Städtern hoch im Kurs stehen. Also in einem Umfeld bewegt werden, in dem man ein solches Auto nicht wirklich braucht.

Unterwegs im T5 mit 250 PS und Allrad

Dank seines Allradantriebs ist der XC90 auch auf schneebedeckte Straßen souverän unterwegs. Foto: Carl Mertens

Doch abseits aller verständlichen Kritik an dieser Fahrzeuggattung kann man nachvollziehen, dass Kunden auf SUVs stehen. Sie bieten ein bequemes Einsteigen, ein besseres Sicherheitsgefühl und viel Platz wie der XC90. Ihn sind wir als T5 mit einem 250 PS starken Reihenvierzylinder, Allradantrieb und der sportlichen Ausstattungsvariante R-Design gefahren.

Von Berlin aus haben wir uns auf den Weg nach Österreich gemacht. Es ging hinauf in die Berge ins verschneite Kühtai auf über 2000 Meter. Es ist also genau das Ziel, für das man ein solches Auto braucht und indem es seine Stärken ausspielen kann. Und davon hat der XC90 eine Menge. Da ist zunächst der besagte Platz: Selbst zu Fünft fühlt man sich im XC90 nicht beengt und muss den Augenblick herbeisehnen, in dem man endlich wieder aussteigen kann. Dank seiner Abmessungen ist dieses SUV auch wegen eines üppigen Kofferraumvolumens von 692 Litern ein idealer Begleiter für die Urlaubsreise. Nutzt man den XC90 als Siebensitzer (Aufpreis 1500 Euro), stehen immer noch 314 Liter zur Verfügung.

Komfortabel dank Luftfederung

Wie man es von einem Oberklasse-SUV erwarten kann, gibt auch der Innenraum keinen Anlass zur Kritik. Die Qualitätsanmutung versprüht Wohlfühlatmosphäre und dank des adaptiven Luftfahrwerks (2270 Euro) offeriert der XC90 seinen Passagieren ein komfortables Reisen ohne Murren auf der Rücksitzbank.

Schaut man sich die Fahrleistungen des 250 PS starken SUVs an, dann sehen sie beim Blick aufs Datenblatt vielversprechend aus: In gerade einmal 7,9 Sekunden sprintet er von 0 auf 100 km/h. In der Realität kommt einem das in diesem 2,15 Tonnen schweren SUV indes viel länger vor, doch so ist es manchmal mit den subjektiven Eindrücken. Die Höchstgeschwindigkeit unseres Testwagens liegt bei 215 km/h. Das ist mehr als genug – und wer den Volvo XC90 in diesem Bereich bewegt, der muss sich darauf einstellen, dass dessen Durst noch größer als gewöhnlich ist.

Bei den Testfahrten genehmigte sich der Volvo XC90 11,4 Liter auf 100 Kilometer, trotz Eco-Modus. Effizient sieht anders aus, doch mehr als zwei Tonnen wollen auch bewegt werden. Volvo selbst gibt übrigens einen Durchschnittsverbrauch nach dem neuen WLT-Standard von 9,8 Litern (CO2-Grenzwert 223 g/km) an. Doch wer sich für ein solches Auto mit einem entscheidet, der wird von diesen Verbrauchswerten nicht überrascht sein.

Qualität hat seinen Preis

Die Bergstraße hinab im Volvo XC90. Foto: Carl Mertens

Er schätzt einfach die Vorzüge dieses SUVs, das dank seines Allradantriebs auch im winterlichen Österreich souverän unterwegs ist. Die verschneiten Straßen in und um Kühtai herum bereiten dem XC90 keine Probleme: Selbst auf der schneebedeckten Strecke hinauf nach Hausegg zeigt sich der Schwede unbeeindruckt. Dort, wo andere Autos nur noch mit Schneeketten vorankommen, zeigt er sich in seinem Element. In Momenten wie diesen lernt man die Qualitäten eines SUVs wie die des XC90 so richtig zu schätzen und versteht, weshalb Autos wie der XC90 so beliebt sind.

Wer Lust auf einen XC90 T5 mit R-Design hat, der muss dafür indes tief in die Tasche greifen. Er kostet mindestens 69.550 Euro. Wer dann noch einige der Nettigkeiten wie beispielsweise die Sportsitze mit Nappaleder (1250 Euro), das Panoramaglasdach mit Head-up-Display (2700 Euro) oder das Soundsystem von Bowers und Wilkins mit dem Businesspaket (2640 Euro) hinzu wählt, der kommt wie bei unserem Testwagen auf einen Preis von 91.980 Euro. So unterwegs, bleiben dann aber keine Wünsche mehr offen.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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