Volvo XC40: Kompakt-SUV mit Coolness-Faktor

Volvo XC40: Kompakt-SUV mit Coolness-Faktor
Der XC40 schickt sich an, zweitpopulärster Volvo zu werden. © Volvo

Volvo kann sein Portfolio dank der völlig neu entwickelten Kompakt-Plattform CMA nun auch in den unteren Segmenten erneuern. Erstes Modell auf der frischen Architektur ist der XC40, der mit 4,43 Metern Länge den neuen Einstieg in die SUV-Welt der Schweden markiert.

Auch preislich bewegt sich die Basisversion mit 31.350 Euro deutlich unterhalb vom nächstgrößeren Volvo-SUV XC60. Angetrieben wird das erst später im Jahr erhältliche Einstiegsmodell von einem 114 kW/156 PS starken T3-Benziner, der seine Kraft ausschließlich an die Vorderräder leitet.

Wer zum Diesel hält, muss für den 140 kW/190 PS starken D4 mit Allrad mindestens 44.800 Euro ausgeben, während für den T5 Allrad-Benziner (182 kW/247 PS) stramme 46.100 Euro fällig werden. Die gemittelten Verbrauchswerte rangieren zwischen 5,1 Litern (Diesel) und 6,8 bzw. 7,3 Litern Superkraftstoff beim kleineren Benziner mit Frontantrieb und der größeren Otto-Version mit Allrad.

Volvo XC40 auf Weg zu Platz zwei

Thomas Bauch, Geschäftsführer Volvo Car Germany, prognostiziert, dass der XC40 2019 schon die Nummer zwei der Volvo-Absatzkönige sein wird; mit rund 10.000 Einheiten gleich hinter dem XC60. Und so peppig sich der neue Vierziger auch gibt mit seinen diversen Knallfarben, dem kontrastlackierten Dach (540 Euro), der verspielt gestalteten C-Säule sowie den auf Wunsch lieferbaren Bonbontönen im Innenraum – bei Infotainment und Platzangebot ist er recht erwachsen.

Hat der Fahrer im luftig geschnittenen Innenraum erst einmal platzgenommen, blickt er auf einen großen Touchscreen mit Neunzoll-Bildschirmdiagonale sowie das komplett aus Anzeigefläche bestehende Kombiinstrument (durchweg serienmäßig an Bord selbst beim Basismodell).

Volvo XC40 bisher mit einem Diesel

Cockpit des Volvo XC40. Foto: Volvo
Das Cockpit des Volvo XC40 ist klar strukturiert. Foto: Volvo

Doch die Käufer haben noch jede Menge weitere Möglichkeiten, ihr Budget aufzubrauchen. Das durchaus exakt arbeitende und zügig rechnende Navigationssystem ist beispielsweise mit 1.170 Euro Aufpreis verbunden. Und auch mancher Assistent kostet Geld: Am besten daher gleich das 1.600 Euro teure Paket ordern, inklusive Querverkehr-Warner mit Notbremsfunktion, Totwinkel-Alarm und Tempomat samt aktiver Steuerung. So viel Sicherheitsassistenz bietet derzeit kein anderer Segment-Wettbewerber.

Zu den Testfahrten hat Volvo seinen derzeit einzig lieferbaren 190-PS-Diesel sowie den 247-PS-Direkteinspritzer-Benziner mitgebracht. Beide verfügen serienmäßig über Allradantrieb und somit über den Vorteil, unter widrigen Straßenbedingungen noch immer souverän voranzukommen. Die von Natur aus etwas kernigeren Klänge des Selbstzünders verschwinden mit dem Schließen der Türen, so dass nur noch ein langstreckentaugliches Grummeln übrigbleibt. Zugkraft hat der Zweiliter (400 Nm ab 1.750 Umdrehungen) genug, um den 1,8-Tonner zwar nicht wild auf Tempo zu katapultieren, aber ihn immerhin mit sanftem Druck im Kreuz anzuschieben.

Überschaubare Betriebskosten

Im Vergleich zum T5 spielt er natürlich mehr den funktionsmotorisierten Lifestyler mit überschaubaren Betriebskosten für Langstrecken-Nutzer. Beim großen Benziner hingegen freut man sich, wenn der Straßenbelag mal von Schnee auf Asphalt wechselt und volle Traktion gegeben ist. Ein beherzter Tritt auf das rechte Pedal veranlasst die Achtstufen-Wandlerautomatik, sanft, aber geschwind in den kleinstmöglichen Gang zurückzuschalten, was den Direkteinspritzer quirlig hochjubeln lässt.

Dann wird der bärige XC40 bissig, presst seine Passagiere kräftig in die anschmiegsamen Luxussessel und beweist zudem den Dynamikliebhabern, dass sie die richtige Kaufentscheidung getroffen haben. Übrigens schraubt der Benziner den XC40 auch mit großer Lust windungsreiche Passabschnitte hinauf. Der starke Schwede schiebt erst bullig gen Kurveneingang, dreht mit seiner präzis-leichtgängigen Lenkung behände ein, um schließlich kräftig wieder aus der Kehre heraus zu beschleunigen – nicht schlecht für ein SUV dieser Klasse mit im Vergleich zu einem normalen Kompakten ja naturgemäß höheren Aufbau.

Smarte Staumöglichkeiten

Volvo XC40. Foto: Volvo
Das Heck des Volvo XC40.

Um zu kompensieren, dass der Skandinavier nur gut 1.300 Liter Gepäck mitnehmen kann, spendierten die Entwickler ihm allerhand smarte Staumöglichkeiten vom variablen Gepäckraumboden mit Ösen für Einkaufstaschen über das mehrteilige Fach in der Mittelkonsole bis zur Schublade unter dem Fahrersitz. Doch nicht nur das unterscheidet ihn von den konservativeren, größeren Brüdern. Statt auf Holzeinlagen schauen die Fahrgäste hier auf Kunststoff – das mag vielleicht nicht ganz so gediegen aussehen, aber dafür cool und flippig, was besser zur jüngeren Zielgruppe passt.

Den je nach Gusto mit Chrom oder schwarzglänzendem Kunststoff umrahmten Kühlergrill haben die Designer beim XC40 als Markenzeichen nicht nach außen, sondern nach innen gewölbt, außerdem rollt der Kompakte insgesamt kantiger daher als seine fülligeren Brüder. Und wer genau hinsieht, entdeckt eine kleine Gummi-Schwedenflagge aus dem Motorhauben-Spalt herauslugen. Ein echter, schwedischer Volvo eben. (SP-X)

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