Toyota Avensis Verso 2.0 D-4D: Geräumiger Verwandlungskünstler

Ein überarbeitetes Design sowie eine umfangreichere Ausstattung sollen den Avensis Verso wieder auf die Höhe der Zeit bringen. Das hat Toyota beim Zweiliter-Dieselaggregat allerdings verpasst.

Stefan Zaumseil

Das Geschäft in der Vanklasse ist hart. Es gibt neuere Vertreter als den Avensis Verso. Daher wurde der familiäre Toyota kräftig überarbeitet. Vielseitigkeit, Wendigkeit, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit standen im Pflichtenheft. Neu gestaltete Scheinwerfer, flachere Motorhaube sowie Modifikationen an Kühlergrill und Stoßfänger sollen ihn jünger machen. So soll er Großraum-Limousinen wie VW Sharan, Renault Espace, Mitsubishi Space Wagon oder Chrysler Voyager Paroli bieten. Mit einer Länge von 4,69 Meter ist er zumindest der Längste im D-Segment.

Die Ausstattungslinie wurde gestrafft. Die Einstiegsvariante bietet eine vernünftige Ausstattung und lediglich fünf Sitze. Besser sind die Varianten «Sol» und «Executive», die mit sieben Sitzen und verschiedenen Extras locken.

Diverse Varianten

Der Innenraum ist flexibel nutzbar. Foto: Press-Inform

Besondere Bedeutung kommt in der Vanklasse den Sitzen zu. Im Avensis Verso sind sie leicht auszubauen und vom Gewicht her gerade noch vom Familienvater tragbar. Wer die Stühle in der Garage lässt, gewinnt reichlich Gepäckraum - bis zu 2224 Liter. Die Türen ermöglichen besonders hinten einen bequemen Ein- und Ausstieg, in die dritte Reihe muss sich ein Erwachsener wie bei allen anderen Siebensitzern schlängeln. Der Innenraum ist übersichtlich, praxisgerecht und wohnlich. Für anfängliche Ordnung beim Familienausflug sorgen zahlreiche Ablagemöglichkeiten.

Innenausstattung wurde aufgewertet

Die Innenausstattung wurde gegenüber dem Vorgänger aufgewertet. Zur Serienausstattung aller Avensis Verso gehören elektrische Scheibenheber mit Einklemmschutz vorne und hinten, elektrisch einstellbare Außenspiegel sowie Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Neu ist die serienmäßige automatische Klimaanlage für alle Ausstattungslinien. Ab dem «Sol» gibt es Multifunktions-Lederlenkrad, 16-Zoll-Leichtmetallräder und Klimaanlage im Fond. Das Multivisions-DVD-Navigationssystem mit dynamischer Routenführung, Touchscreen, Heckkamera und Einparkführung ist beim «Executive» serienmäßig. Nur im «Executive» gibt es zwei Glasdächer, die ruhig größer sein hätten dürfen. Die Sitze sind vorn und hinten bequem, bieten allerdings keine guten Seitenhalt.

Die hohe Sitzposition ermöglicht jedoch einen guten Überblick über das Verkehrsgeschehen, die kurze Motorhaube und die gute Sicht machen dass Ein- und Ausparken auch ohne Kamera und Sensoren leicht.

Unzeitgemäße Euro-3-Einstufung

Das überarbeitete Modell zeigt leichte Retouschen beim Design. Foto: Press-Inform

Nahezu unverändert sind die Motoren geblieben. Für den Avensis Verso stehen nach wie vor zwei Varianten zur Wahl: der 2.0 VVT-i Benziner und der 2.0 D-4D Common-Rail Diesel Direkteinspritzer. Der Selbstzünder leistet 116 PS. Der Motor läuft lautstark, stellt aber bereits ab 1800 Touren das maximale Drehmoment von 250 Nm zur Verfügung. Das sorgt für genügend Temperament, um den Van in 12,5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer zu bringen und eine Höchstgeschwindigkeit von 172 km/h zu ermöglichen. Dabei fühlt sich die Kraftentfaltung angenehm gleichmäßig an. Der Testverbrauch lag mit 7,4 Litern Durchschnitt etwas über der Werksangabe von 6,5 Litern auf 100 Kilometern.

Bei schnellem Tempo wird der Verso allerdings durstig: Auf der Autobahn sind es schnell über 10 Liter pro 100 Kilometer. Unverändert blieb die unzeitgemäße Euro-3-Einstufung des Motors. Hier sollte Toyota schleunigst nachbessern.

Komfortables Fahrwerk

Das Fahrwerk des Avensis Verso ist komfortabel abgestimmt. Allein Querrillen machen sich im Inneren unangenehm bemerkbar. Die Lenkung ist exakt. Dank des niedrigen Schwerpunkts zeigt der Toyota ein einwandfreies und sicheres Fahrverhalten. Der Avensis Verso verfügt an den Vorderrädern über eine Antischlupfregelung sowie eine Stabilitätskontrolle. Typisch für einen Fronttriebler nimmt er alle Kurven leicht untersteuernd und sicher. Die Bremsen sind gut dosierbar. Subjektiv recht dominant sind die Fahrgeräusche des Vans.

Die Preise für den familienfreundlichen Toyota Avensis Verso beginnen bei 25.700 Euro für den Benziner und bei 27.000 Euro für den Diesel. Den Avensis Verso Sol gibt es ab 27.700 Euro und für den Avensis Verso Executive mit dem Zweiliter-Diesel sind immerhin 32.740 Euro fällig. Nur der Benziner ist mit einer Vierstufen-Automatik zu bestellen.

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