Toyota Avensis 2.2 D-CAT: Gesteigerter Fahrspaß

Toyota hat der Dieselversion im Avensis mehr Dampf verpasst. Dabei ist der 2,2 D-CAT nicht nur sehr sauber. Das neue Topmodell verleiht der Mittelklasse-Limousine auch einen sportlichen Touch.

Stefan Grundhoff

Für seine neuen Commonrail-Dieselaggregate verfolgt Toyota eine ganz klare Maxime - mehr Leistung und weniger Emissionen. Ab dem 2. Juli nun der Avensis mit einem 2,2 D-CAT (Diesel Clean Advanced Technology) unter der Haube erhältlich. Mit dem neuen Top-Aggregat bei den Selbstzündern mit vier Zylindern treibt es Toyota nun bis zum Äußersten. «Wir gehen ganz klar in Richtung Erfüllung zukünftiger Grenzwerte», wie Klaus Kroppa bei der Fahrpräsentation stolz verkünden konnte. Das alles natürlich mit serienmäßigem Partikelfilter und Euro 4-Einstufung, wie der zuständige Produktmanager anfügte.

2004 hatte Toyota das so genannte «Clean-Power-Konzept» auf dem Autosalon in Paris vorgestellt. In den neuen 2,2-Liter-Dieselmotoren hat der Hersteller dies jetzt in die Serienproduktion übernommen. Der Avensis ist das erste Modell, in dem diese neue Diesel-Generation zum Einsatz kommt. 27.000 Fahrzeuge dieser Modellreihe haben die Japaner im letzten Jahr in Deutschland abgesetzt, rund 40 Prozent davon als Diesel.

Kroppa: Da kommt keiner ran

Kroppa belegt seine Aussage mit Zahlen. Im Vergleich zur Euro 4-Norm stoße der D-CAT-Motor um die Hälfte weniger Stickoxide und bis zu 80 Prozent weniger Rußpartikel aus. Dies wird durch eine mit 15,8:1 extrem niedrige Verdichtung erreicht. «Das ist der einzige Motor auf dem Markt, der beide Schadstoffe aktiv reduziert», so Kroppa. «Da kommt keiner der Konkurrenten so nah ran.» So unterbiete das Aggregat locker auch die derzeit diskutierten Grenzwerte für die geplante Euro 5-Norm. Für den Bau des Aggregats hat Toyota übrigens eigens ein dafür errichtetes Motorenwerk in Europa hochgezogen.

Sportlicher Akzent

Den 2,2 D-CAT-Motor gibt es nur in Verbindung mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe. Foto: Werk

Doch der rein ökologische Aspekt ist nur die eine Seite. Schließlich soll dadurch die Leistung nicht geschmälert werden. Lässt der Fahrer den Motor im Avensis 2.2 D-CAT an, so ist nicht zu überhören, dass ein Dieselaggregat unter der Haube werkelt. Das sonore Grummeln ist klar zu vernehmen; das Geräusch wirkt im Innenraum aber nie störend. Nicht zurück hält sich der vollständig aus Leichtmetall gefertigte Vierzylinder allerdings bei der Leistung. 130 kW/177 PS ist schließlich ein überzeugender Wert, genau so wie das maximale Drehmoment von 400 Nm, das im Drehzahlbereich von 2000 bis 2600 Touren auf die Kurbelwelle gewuchtet wird. Damit ist man mit der Mittelklasse-Limousine plötzlich durchaus sportlich unterwegs.

Und tatsächlich: Schon bei einem leichten Tritt auf das Gaspedal treibt der Motor den Fronttriebler zügig nach vorne. Rasche Beschleunigungsaktionen oder Überholmanöver sind nicht zuletzt dank des leichtgängigen, serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebes kein Problem. Eine Automatikversion hat Toyota für den D-CAT nicht im Programm. 8,6 Sekunden benötigt der Avensis für den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100. Doch auch wenn es schneller voran geht, bleibt es im Innenraum angenehm ruhig. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 222 km/h. Und dies bei einem erfreulich niedrigen Verbrauch, geht man von den Werksangaben aus. 6,1 Liter beträgt der auf 100 Kilometer beim Vier- und Fünftürer. Die Kombi-Version benötigt mit 6,2 Liter Diesel einen Tick mehr.

Weitreichende Einsatzmöglichkeiten

Der Top-Diesel reduziert nicht nur den Ausstoß von Rußpartikeln, sondern auch die Stickoxide. Foto: Werk

Der Motor ist zur Markteinführung allein dem Avensis vorbehalten. Das Aggregat kommt in Kürze aber auch beim Corolla Verso sowie im kommenden Jahr bei der Neuauflage des RAV4 zum Einsatz. Auch die konzerneigene Luxusmarke Lexus greift bei der nächsten Generation des IS darauf zurück.

Beim Avensis kostet der 2.2 D-CAT in der dortigen Einstiegs-Ausstattungsvariante «Sol» als Viertürer 26.050 Euro. Die höherwertige «Exekutive»-Variante steht mit 27.450 Euro in der Preisliste. Für die fünftürige Limousine werden jeweils 500 Euro mehr fällig. Noch einmal diesen Betrag draufgepackt, erhält der Kunde die besonders nachgefragte Combi-Version des Avensis. Die sauberen Motoren lässt sich Toyota also teuer bezahlen. Die aufwändige Technik sei eben nicht billig, so Kroppa.

Abgespeckte Version folgt

Während die drei Benzinversionen für den Avensis unverändert bleiben, schiebt Toyota im Oktober bei den Selbstzündern eine kleinere Version des 2,2 D-CAT nach. Als 2.2 D-4D leistet der Vierzylinder dann 110 kW/150 PS. Das maximale Drehmoment von 310 Nm liegt im Bereich zwischen 2000 bis 3200 Umdrehungen an. Die Fahrleistungen aber liegen nur unwesentlich unter denen der Topversion.

Das tut allerdings der Preis: 24.750 Euro wird Toyota hier verlangen. In punkto Partikelfilter hält sich Toyota hier allerdings noch zurück. Den gibt es erst ab dem ersten Quartal 2006, dann aber serienmäßig. Der 2.0 D-4D als Einstiegsdiesel bleibt aber auch weiterhin im Programm.

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