Suzuki Grand Vitara wildert bei Konkurrenz

Was Ausstattung und Preis des neuen Grand Vitara 1.9 DDiS betrifft, bietet Suzuki ein überzeugendes Paket an. Der Offroader überzeugt mit einem überzeugendem Aggregat.

Von Stefan Grundhoff

Suzuki scheint nach Jahren des automobilen Tiefschlafs auf einem guten Weg. Mit dem pfiffigen Swift wurde ein viel versprechender Anfang gemacht; jetzt soll der Suzuki Grand Vitara nachlegen. Gerade der neue Dieselmotor soll neue Käuferschichten erschließen.

Der Motor - ein Unbekannter

Den Anfang machten zwei Benzinmotoren, doch ein 1,9-Liter großer Selbstzünder soll das Volumenmodell werden. Die Herkunft des Dieselaggregats überrascht nicht nur auf den ersten Blick. Trotz der Konzernnähe zu General Motors und Opel arbeitet nicht der bekannte 1,9-CDTi-Motor mit Leistungen zwischen 100 und 150 PS im Grand Vitara, sondern ein Konkurrenztriebwerk von Renault.

Der Motor arbeitet auch im Megane. Foto: Press-Inform

Das leistet 95 kW/129 PS und ein maximales Drehmoment von 300 Nm bei 2000 Umdrehungen. Der akustisch allzu präsente Vierzylinder mit Commonrail-Technik werkelt sonst im Vorderwagen von Megane und Co. Leicht adaptiert und um 9 PS aufgestockt macht er auch im 1,7 Tonnen schweren Suzuki einen ordentlichen Eindruck. Doch bei Fahrleistungen von 170 km/h Spitze und einem Spurtvermögen 0 auf 100 Km/h in 13,2 Sekunden kommt nicht nur forschen Piloten schnell ein Wunsch nach mehr auf.

Umweltbewusster Vitara

So gibt es aus dem Drehzahlkeller eine spürbare Anfahrschwäche, ehe es richtig zur Sache geht. Seine starke Seite hat der Grand Vitara 1.9 DDiS in punkto Umweltbewusstsein. Euro4 ist ebenso serienmäßig wie ein Partikelfilter. Der Durchschnittsverbrauch soll bei 7,7 Litern Diesel auf 100 km liegen. Hier hat Suzuki in der mittleren SUV-Klasse keine halben Sachen gemacht.

Das gilt auch bei der Geländegängigkeit. Während so mancher Konkurrent seichte Frontantriebstechnik mit zuschaltbarer Hinterachse bietet, hat der neue Suzuki auch abseits der Straße einiges zu bieten. Im Normalbetrieb teilt sich die Kraft in Verhältnis 47:53 Prozent auf. Manuell können Front- und Hinterachse auch starr miteinander verbunden werden. Wenn das im unwegsamen Terrain nicht reicht, gibt es sogar eine Untersetzung.

Auch die Großen haben Platz

Das Platzangebot ist ordentlich. Foto: Press-Inform

Das Platzangebot im geländegängigen Japaner ist ordentlich. Fahrer und Passagiere jeder Größe sitzen ordentlich. Im Fond lassen sich die Rücklehnen vielfältig verstellen. Der über die weit aufschwingende Hecktür leicht zu beladende Kofferraum fasst zwischen 398 und 1386 Litern.

Nicht so konsequent zeigt sich das Fahrwerk. Der 4,45 Meter lange Suzuki Grand Vitara offenbart bei schnellen Lastwechseln spürbare Nick- und Wankbewegungen. Zudem könnten die Bremsen eine Spur bissiger zupacken, hinten arbeiten nur Trommeln. Der manuellen Gangschaltung fehlt gerade bei Autobahnfahrten ein sechster Gang, der Drehzahl und Geräuschniveau senkt. Zudem zeigt sich die Schaltbox bei flotten Schaltvorgängen als widerspenstig und wenig leichtgängig.

Überzeugendes Paket

Das Sicherheitspaket ist umfangreich. Foto: Press-Inform

Bei der Sicherheit können sich die Insassen auf ein komplettes Paket verlassen. Sechs Airbags, ABS und ESP sind serienmäßig an Bord. Nebelscheinwerfer und elektrisch beheizbare Spiegel gibt es nur beim besser ausgestatteten Comfort-Modell. Doch bereits die 22.190 Euro Einstiegsversion Grand Vitara Club ist als Dreitürer ordentlich ausgestattet. So gibt es unter anderem Klimaautomatik, Alufelgen, CD-Radio und Multifunktionslenkrad. Noch kompletter präsentiert sich der fünftürige Comfort. Für 27.990 Euro gibt es 17-Zoll-Alufelgen, Radionavigation, dunkle Seitenscheiben und Tempomat.

Der Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS ist eine der günstigsten Möglichkeiten, in einem ordentlichen Mittelklasse-SUV unterwegs zu sein. Ausstattung und Preis bieten ein überzeugendes Paket. Bei Motor und Fahrwerk muss man jedoch einige Abstriche machen.

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