Subaru Outback: Leise Premiere für den Boxer-Diesel

Ab 37.000 Euro

Subaru Outback: Leise Premiere für den Boxer-Diesel
Der Subaru Outback scheut auch nach dem Facelift nicht die Fahrt ins Gelände. © Subaru

Subaru hat mit einem dezenten Facelift dem Boxer-Diesel ein CVT-Getriebe eingepflanzt. Die Vorbehalte konnten auf den ersten Testfahrten vertrieben werden.

Bislang fehlte Subaru eine Automatik für den Boxer-Diesel. Dieses Aggregat hat sich seit seiner Vorstellung 2008 im Flaggschiff Outback in allen relevanten Modellen des japanischen Herstellers als Volumentriebwerk zumindest in Europa bzw. in Deutschland durchgesetzt. Die neue Automatik – Subaru setzt dabei auf die stufenlose Kraftübertragung eines CVT Getriebes – feiert nun ab Mai Premiere, ebenfalls im Outback, und hält peu à peu in weitere Baureihen Einzug. 2000 Euro Aufpreis kostet das optional erhältliche, Lineatronic genannte CVT-Getriebe. Ab 37.000 Euro steht das Crossover-Modell mit serienmäßigem Sechsgang-Schalter nach einem dezenten Facelift sowie mit verbesserter Ausstattung beim Händler.

Unauffällige Schaltvorgänge im Subaru Outback

Ausgerechnet ein CVT-Getriebe? Man meint gleich, die typische, gummibandähnliche Leistungsübertragung und die damit verbundenen Jaultöne zu hören, die dieser Art Getriebe einen Durchbruch in Europa bislang verwehrten. Im Vorfeld der Testfahrt versuchen die Subaru-Techniker zu beruhigen, erzählen von der idealen Kombination des konstruktionsbedingten sehr laufruhigen und vibrationsarmen Boxer-Diesels mit dem stufenlosen Getriebe. Sie berichten von ihrer Abstimmungsarbeit, von verstärktem Getriebegehäuse, optimierter Laschenkette und dem nun größer dimensionierten Drehmomentwandler. Außerdem erläutern sie die Einbindung des permanenten Allradantriebs, die programmierten Fahrmodi und die manuellen Schaltstufen. Die Skepsis bleibt.

Sie bleibt, bis die Theoriestunde beendet ist und die Testfahrt mit dem Outback beginnt, in dem der 110 kW/150 PS starken Boxer-Diesel mit dem neuen Getriebe kombiniert ist. Zunächst geht es auf gut ausgebauten Bundesstraßen entlang der deutsch-schweizerischen Grenze Richtung Schwarzwald. Der erste Eindruck: Alles ist ruhig, keine unharmonischen Begleittöne. Naja, noch musste sich das Getriebe auch noch nicht anstrengen. Entspanntes Fahren steht auf dem Programm. Aber das ändert sich. Die Straßen werden enger, die Kurven auch und es geht im Wechsel bergauf und bergab. Und - alles bleibt ruhig. Die Motor-Getriebe-Einheit ist akustisch einfach nicht präsent. Die Schaltvorgänge gehen unauffällig und zügig vonstatten, aber nie undefiniert.

"Leichtfüßig" unterwegs mit dem Subaru Outback

Neben den konstruktionsbedingten, theoretisch unendlich vielen Übersetzungen, stellt das Getriebe programmierte Fahrstufen unter anderem für Bergauf- und Bergabfahrten oder für sportliche Kurvenhatz zur Verfügung. Außerdem simuliert das System im manuellen Modus sieben Fahrstufen. Diese von der Software generierten Schaltstufen vermitteln dem Fahrer den Eindruck, mit einer herkömmlichen Automatik unterwegs zu sein. Auf schlüpfrigen Untergrund verteilt der serienmäßige permanente Allradantrieb blitzschnell die Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse. Man hat das Gefühl, "leichtfüßig" unterwegs zu sein und nicht mit einem rund zwei Tonnen schwerem Gefährt.

Bei so zügigem Kurven- und Bergfahranteilen zeigt der Bordcomputer allerdings einen Durchschnittsverbrauch von 8,5 Litern an. Damit liegt der Wert gut zwei Liter über dem angegebenem Normverbrauch von 6,3 Litern (CO2-Ausstoß: 166 g/km).

Neue Oberflächen im Subaru Outback

Der Subaru Outback scheut auch nach dem Facelift nicht die Fahrt ins Gelände.
Auch das Cockpit des Subaru Outback wurde neu gestaltet Subaru

Apropos Bordcomputer: Der befindet sich auch nach dem dezenten Facelift noch immer mittig platziert am oberen Rand der Armaturentafel und bleibt damit für Fahrer mit kurzen Armen nur im Stand bedienbar. Immerhin fand im Rahmen der Überarbeitung die elektronische Feststellbremse nun ihren Platz griffgünstig in der Mittelkonsole.

Die Subaru-Designer haben zudem Hand an das Kunststoff-Finish gelegt. Armaturentafel, Frontkonsole und Lenkrad erhielten eine neue, metallic-schwarze Oberfläche. Insgesamt hinkt die qualitative Anmutung aber hinter denen der Premium-Wettbewerber wie Audi A4 Allroad oder Volvo XC70 hinterher.

Subaru Outback mit guter Serienausstattung

Der Subaru Outback scheut auch nach dem Facelift nicht die Fahrt ins Gelände.
Klimaautomatik ist beim Subaru Outback immer an Bord Subaru

Der Outback verzichtet auf Chromzierat und Klavierlack. Dafür vermittelt das Interieur den Eindruck, dass es auch einen robusten Arbeitseinsatz nicht gleich mit Kratzern bestraft und zudem leicht zu reinigen ist. Immerhin wurde das veraltete und langsam agierende Navigationssystem ersetzt. Das Neue kommt in der höchsten Ausstattungsstufe serienmäßig zum Einsatz. Schon in der Basisversion gehören nun eine Zweizonen-Klimaautomatik sowie eine Rückfahrkamera zum Serienumfang und sollen mit dazu beitragen, die Attraktivität des Subaru-Flaggschiffs zu steigern.

Ebenfalls ab Werk überzeugt der 4,79 Meter lange Outback mit einer Bodenfreiheit von 20 Zentimetern, der Option, bis zu zwei Tonnen an den Haken nehmen zu dürfen sowie durch gute Platzverhältnisse für Passagiere und Gepäck. (SP-X)

Vorheriger ArtikelToyota streift Zehn-Millionen-Marke
Nächster ArtikelGebrauchter Chevrolet Matiz: Nicht immer günstig
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden