Subaru Outback: Es muss nicht immer ein SUV sein

Subaru Outback: Es muss nicht immer ein SUV sein
Der neue Subaru Outback hat ein markantes Erscheinungsbild. © Subaru

Kombis haben einen schweren Stand. Das Gros der Kunden entscheidet sich für einen SUV. Der Subaru Outback stemmt sich gegen diesen Trend.

Wo die Offroad-Anleihen moderner Crossover-Kombis meist nur modischer Zierrat ist, ist der Subaru ein echter Geländegänger im Pkw-Format. In der 2021 in Europa gestarteten aktuellen Generation gönnt sich der Allrader ein paar Zugeständnisse an den Zeitgeist, bleibt im Kern aber ein ehrlicher Praktiker mit eigenständiger Technik.

Jäger und Förster, heißt es, seien die klassischen Käufer eines Subaru. Das ist sicherlich etwas zugespitzt, doch es zeigt, wo der Fokus des Mitteklasse-Kombis liegt: in der Tauglichkeit für einen etwas unwegsameren und transportintensiveren Alltag.

Ausreichend Platz

Selbst bei voller Bestuhlung passten locker ein Dutzend Getränkekisten auf den breiten Ladeboden, wer die Rückbank per Hebelzug aus dem Laderaum heraus einzeln oder gemeinsam umklappt, erhält eine nahezu komplett ebene Staufläche, über der sich bis zu 1822 Liter an Koffern und Taschen stapeln lassen. Die serienmäßige elektrische Heckklappe öffnet weit, Großgewachsene können sich jedoch trotzdem an dem freiliegenden Schloss den Kopf stoßen.

Der Subaru Outback gefällt mit einem ansprechenden Ambiente im Innenraum. Foto: Subaru

Reicht das Volumen im Heck nicht aus, bietet der Subaru als Ergänzung ein besonders cleveres Dach-Stausystem. Seine Dachreling nämlich lässt sich mit wenigen Handgriffen in einen Dachträger umbauen, indem die Längsstreben horizontal im 90-Grad-Winkel abgeknickt und quer über das Dach gelegt werden. Dachboxen und Co. lassen sich so mit sehr wenig Aufwand befestigen, die Dachlast ist mit 68 Kilogramm allerdings nur oberer Durchschnitt. Gleiches gilt für die Anhängelast von 2.000 Kilogramm.

Natürlich mit Allradantrieb

Überdurchschnittlich schlägt sich der Subaru jedoch bei der Traktion. Denn er tritt mit seinen Karosseriebeplankungen und den Unterfahrschutz-Elementen nicht nur wie ein Offroader auf, sondern bietet mit 21,3 Zentimetern auch eine vergleichsweise große Bodenfreiheit. Nicht so viel wie echte Geländewagen, aber deutlich mehr als die meisten Konkurrenz-Kombis.

Für unwegsame Waldpassagen reicht es locker – was nicht nur die Klischee-Kundschaft freuen dürfte. Dabei hilft auch der permanente Allradantrieb, der zudem bei winterlichen Straßenverhältnissen mit hoher Souveränität vorgeht und den zuschaltbaren Systemen vieler Konkurrenten vor allem in Sachen Reaktionsschnelle voraus ist. Eine elektronische Unterstützung durch vorkonfigurierte Einstellungen für Tiefschnee/Matsch und normalen Schnee/Schmutz macht es dem Fahrer bei schlechtem Untergrund noch zusätzlich leichter.

Nicht ganz moderner Innenraum

Während der Subaru also in den kernigen Disziplinen vielen Konkurrenten voraus fährt, punktet er in anderen nur mühsam. Der vorn wie hinten sehr geräumige Innenraum und das Cockpit wirken zwar durchaus wertig, aber immer noch etwas angestaubt.

Daran ändert auch der neue, große Touchscreen wenig, der das zuletzt arg überalterte Infotainmentsystem der Marke ersetzt. Der Bildschirm ist zwar groß, aber weiterhin eher unübersichtlich strukturiert und teils umständlich zu bedienen. Vor allem das Einstellen der Klimatisierung, die nun zumindest teilweise über das Display erfolgen muss, sollte sich einfacher gestalten lassen.

Leistung von 169 PS

Auf der Straße gibt sich der Outback gleichmütig und eher komfortabel abgestimmt. Der entspannte Charakter passt prinzipiell gut zum Antrieb, der vor allem mit hohem Geräusch- und Vibrationskomfort punktet. Beides ist ein Verdienst des 2,5-Liter-Saugbenziners in Boxer-Bauweise (169 PS), an dem Subaru auch in Zeiten von Mildhybrid-, Turbo- und Reihenmotoren eisern festhält.

Das Konzept bringt weitere Vorteile wie einen tiefen Schwerpunkt und eine flache Bauweise mit, hat aber zumindest in der Variante der Japaner einen großen Nachteil: den hohen Verbrauch. Selbst bei ruhiger Fahrweise genehmigt sich der Vierzylinder im Schnitt rund 8 Liter Sprit, bei höherem Reisetempo auf der Autobahn kann der Wert auch in den zweistelligen Bereich steigen. Immerhin: Das Datenblatt macht keinen Hehl daraus und ist mit 8,6 Litern (WLTP) ziemlich ehrlich.

Preis knapp 41.000 Euro

Den Subaru Outback kann natürlich auch Gelände. Foto: Subaru

Die Preisliste des Outback startet bei knapp 41.000 Euro, was angesichts von Fahrzeuggröße, Serien-Allradtechnik und Ausstattungsumfang durchaus in Ordnung geht. Dachreling, LED-Licht, 18-Zöller, Audiosystem und viele andere Extras sind dann bereits an Bord. Für 5.000 Euro mehr erhält man den Offroad-Kombi mit nahezu Voll-Ausstattung; lediglich Sonderlack und Lederpolster sowie Zubehörteile stehen dann noch in der Aufpreisliste. Alle Varianten kommen zudem mit einer im Branchenvergleich sehr großzügigen fünfjährigen Garantie (bis 160.000 Kilometer).

Wer ein geländegängiges Auto für Freizeit und Familie sucht, auf ein echtes SUV aber verzichten möchte, kommt am Subaru kaum vorbei. Im Vergleich mit anderen Crossover-Kombis bietet er entweder wesentlich bessere Offroad-Fähigkeiten oder einen deutlich günstigeren Preis – je nachdem, ob der Gegenüber aus der Volumen- oder Premiumklasse stammt. Lediglich Vielfahrer sollten vor der Unterschrift ihr Kraftstoffkosten- und CO2-Budget checken. (SP-X)

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