Subaru Forester 2.5XT Turbo: Schneller als die Konkurrenz

Rein optisch unterschiedet den Subaru Forester 2.5XT Turbo nur wenig von anderen Modellvarianten. Bei den Fahrleistungen hängt die Topversion aber auch die Kompakt-SUVs anderer Hersteller locker ab.

Stefan Grundhoff

Der Allradspezialist Subaru ist auf dem deutschen Markt auch mit einem Kompakt-SUV vertreten. Dass der Forester eigentlich kein Sportwagen ist, sollte man bedenken, wenn man sich die Beschleunigungswerte der Topversion ansieht, die seit diesem Modelljahr über einen neuen Motor verfügt. Der 2,5 Liter große Vierzylinder-Boxermotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühler unter der Motorhaube leistet 155 kW/210 PS und bringt ein maximales Drehmoment von satten 320 Nm bei 3600 Umdrehungen auf die Kurbelwelle.

In 6,3 Sekunden braust der 2.5XT Turbo von 0 auf 100 km/h. Der Porsche Boxter mit seinen 240 PS ist nur um eine einzige Zehntelsekunde schneller. In punkto Höchstgeschwindigkeit werden beim Forester die offiziell angegebenen 226 km/h Spitze aber nicht ganz erreicht; der Motor regelt zuvor elektronisch ab.

Motor zieht kontinuierlich durch

Dank der Bodenfreiheit auch fürs Gelände geeignet. Foto: Werk

Bei Vollgasfahrten wünscht man sich allerdings einen sechsten Gang. So wird es im Inneren doch etwas laut. Ansonsten gibt es am serienmäßigen, leicht zu schaltenden Fünfgang-Getriebe nichts auszusetzen.

Der kernige, grollende Boxermotor zieht aber schon beim Anfahren kontinuierlich durch. Ein Turboloch ist nicht zu bemerken. Das grandiose Drehmoment ist schon bei Drehzahlen von deutlich unter 2000 Touren spürbar und baut sich in der Folge sukzessive weiter auf. Ein leichter Tritt aufs Gaspedal genügt, und schon geht die Post ab: Genau das richtige für zügige Überholvorgänge. Die offizielle Verbrauchsangabe von 9,7 Liter Super auf 100 Kilometer lässt so freilich locker verdoppeln. Aber auch nur in diesem besonderen Fall. Dass der Motor nur die Euro 3-Norm erfüllt, bleibt angesichts dieser Vorstellung eine unschöne Randbemerkung.

Überzeugender Fahrkomfort

Dass die Kraft auch auf die Straße kommt, dafür sorgt der permanente Allradantrieb mit Zentraldifferenzial und Viskobremse. Schnelle Kurvenfahrten sind kein Problem. Sicher liegt der Forester auf der Straße. Man sollte trotz der direkten Lenkung allerdings die Masse des rund 1,5 Tonnen schweren Foresters bedenken - notfalls einfach etwas Gas wegnehmen. Die Bremsen könnten einen Tick besser greifen.

Auch abseits gefestigter Straßen kann man dank der großen Bodenfreiheit durchaus aufs Gaspedal drücken. Etwaige Schläge werden weich abgefedert weitergegeben. Bei Kletterpartien sind wegen der fehlenden Traktionshilfen dem 4,45 Meter langen SUV allerdings Grenzen gesetzt.

Hutze verrät die Turboversion

Schlicht und übersichtlich: Das Cockpit. Foto: Werk

Das gilt auch für das solide, aber unauffällige Design bei Subaru. Der 2.5XT Turbo unterscheidet sich übrigens von den übrigen Modellvarianten durch die Hutze auf der Motorhaube sowie durch die 16-Zoll-Räder. Ansonsten sind 15-Zöller die Regel.

Die Japaner haben aber in Sachen Outfit Abhilfe versprochen. Am Blechkleid des überarbeiteten Forester, der Ende des Jahres auf den Markt kommt, werden einige Retouschen vorgenommen. Das gilt auch für das übersichtliche Cockpit wie für den Innenraum. Hier finden vier Personen reichlich Platz vor. Auch an Stauraum mangelt es nicht. Der Kofferrauminhalt 387 Liter lässt sich durch Umklappen der 40:60 geteilten Rückbank auf 1629 Liter vergrößern, was die Alltagstauglichkeit nachhaltig unterstreicht.

Aufpreisliste gibt es nicht

Ach ja, einen Unterschied zu den übrigen Forester-Versionen gibt es noch: den Preis. Mit 34.200 Euro ist die Topversion nicht gerade billig. Dafür wird der Subaru gleich komplett ausgestattet geliefert. Nichts wurde vergessen, auch ein überzeugendes Navigationssystem mit großen Touchscreen ist inklusive. ESP und Seitenairbags sind allerdings nicht erhältlich. Eine Aufpreisliste ist da gar nicht nötig.

Der Preis relativiert sich allerdings. Die Konkurrenz optisch zwar eleganter wirken, was aber seinen Preis hat. Die Fahrleistungen, die man dem etwas bieder wirkenden Forester eigentlich gar nicht zutraut, bleiben aber unerreicht.

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