Skoda Octavia Scout: Auf die kleine Pirsch

Permanenter Allradantrieb

Skoda Octavia Scout: Auf die kleine Pirsch
Der Skoda Octavia Scout kann auch leichtes Gelände. © Skoda

Skoda hat den Octavia auch traditionell für leichte Geländefahrten ausgestattet. Im Vergleich zu manchem Mitbewerber beschränken sich die Veränderungen nicht nur auf das Optische.

Von Thomas Flehmer

Großwildjäger-Phantasien werden nicht angeheizt, aber Freizeitjäger im deutschen Wald kommen auf ihre Kosten. Der Skoda Octavia Scout ist ein Kompromiss zwischen einem SUV und einem Stadtkombi. 31 Millimeter mehr Bodenfreiheit als der normale Octavia Combi erlauben die Fahrt durch Waldwege ohne gleich irgendwo aufzusetzen.

Viel Platz im Skoda Octavia Scout

Optisch passt sich der in braun oder blau gehaltene und mit schwarzen Beplankungen am Grill, Türschwellern und Radhäusern behaftete Skoda dem Wald an, man fährt praktisch im Tarnanzug über die Wege. In den mindestens 610 Liter fassenden Kofferraum könnte theoretisch das ein oder andere erlegte Wild hineinpassen – vor allem dann, wenn die Rücksitze umgeklappt sind und gleich 1740 Liter Raum spenden.

Sind die Rücksitze oben, könnten bis zu fünf Freizeitjäger gemeinsam auf die Pirsch gehen, denn der 4,69 Meter lange Octavia bietet mit einem Radstand von knapp 2,70 Metern genügend Platz vor dem Wildschwein oder dem kleinen Reh.

184 PS für den Skoda Octavia Scout

Der Skoda Octavia Scout kann auch leichtes Gelände.
Bis zu 1740 Liter Volumen bietet der Kofferraum des Skoda Octavia Scout Skoda

Im Gegensatz zu manch anderem Vertreter, der seine normale Serienversion lediglich optisch für den Geländeeinsatz präpariert verfügt der Octavia Scout über einen permanenten Allrad-Antrieb, der sich auch von Matsch und Pfützen nicht aufhalten lässt. Gepaart mit dem zwei Liter großen Diesel mit 135 kW/184 PS, der auch den Octavia RS antreibt und ebenso dem VW Golf GTD Feuer macht, kann das Objekt der Begierde auch motorisiert verfolgt werden.

Im Gelände fällt es dabei nicht so stark auf, dass der Wagen beim Gasstoß zunächst eine kleine Pause einlegt, bevor er sich in Bewegung setzt. Auf dem Asphalt fühlt es sich manchmal irritierend an, wenn das Sechsgang-DSG den Befehlen erst verzögert nachkommt. Somit ist bei bestimmten Manövern wie dem Ein- und Ausparken Vorsicht und Fußspitzengefühl gefragt, um einen möglichen Schaden vom eigenen oder fremden Auto abzuhalten.

Skoda Octavia Scout auch teil-autonom unterwegs

Der Skoda Octavia Scout kann auch leichtes Gelände.
Im Cockpit des Skoda Octavia Scout findet man sich schnell zurecht Skoda

Erst einmal in Fahrt bietet der Octavia Scout mehr als alles, was man benötigt. Bequeme Ledersitze, der schon erwähnte Platz, das gewohnte Design aus dem Wolfsburger Konzernregal. Hier passt einfach alles und sorgt für eine gute Basis auch für längere Fahrten. Diese gehen ganz entspannt vor sich, da der Octavia Scout auch in höheren Geschwindigkeitsbereichen in Richtung der 219 km/h Höchstgeschwindigkeit stets souverän agiert, da auch Dämpfer und Fahrwerk einen sehr guten Job verrichten.

Sind dann noch Abstandstempomat und Spurhalte-Assistent an Bord kann das Auto den Verkehr sogar autonom bewältigen, ehe nach kurzer Zeit das System dazu auffordert, die Hände wieder an das Lenkrad zu legen. Aber auch dann geht die Fahrt entspannt weiter. Und selbst die 7,8 Liter auf der Autobahn mit allen Geschwindigkeitsbereichen ist für den Octavia Scout ein gutes Ergebnis. In der Stadt benötigte der Kombi zwei Liter weniger – nicht schlecht für einen 1,6 Tonner, der mit 7,8 Sekunden Sprintvermögen auch seine dynamischen Qualitäten unter Beweis stellt.

Skoda Octavia Scout ab 32.000 Euro

Der Skoda Octavia Scout kann auch leichtes Gelände.
Der Skoda Octavia Scout könnte auch mit Hänger bestückt werden Skoda

Wer also ab und an mal auf die Pirsch fährt oder einen Pferdewagen hinter sich herziehen muss, kann zur Scout-Variante greifen, falls ein SUV nicht gewünscht ist. 32.050 Euro sind zwar kein Pappenstiel, aber sehr viel günstiger als die vergleichbare Konkurrenz – und die 185 PS sowie Allrad und DSG sind schon an Bord. Kommen noch weitere Annehmlichkeiten hinzu, sind weitere 10.000 Euro Investition in Sichtweite. Fällt dann ab und an ein Stück Wild an, amortisiert sich der Preis zwar nicht, regt aber die Jagd-Phantasien deutlich an.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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