Skoda Fabia Combi: Retter des Familienfriedens

Unterwegs mit 1.2 TSI mit 110 PS

Skoda Fabia Combi: Retter des Familienfriedens
Der Skoda Fabia klettert auf der internen Liste auf den zweiten Rang. © Skoda

Der Skoda Fabia Kombi bietet nicht nur ansprechende Fahrleistungen, sondern auch eine hohe Praktikabilität. Vor allem aber schont er die elterlichen Nerven und leistet einen Beitrag zum Familienfrieden.

Von Frank Mertens

Welcher ist denn nun der schönere Skoda Fabia? Die Limousine oder der Kombi? Das ist, wie so häufig, Geschmacksache. Doch welches ist das praktischere Auto? Ohne Frage der Kombi. Gut, mit einem Kofferraumvolumen von 330 Litern setzt die Limousine im Kleinwagensegment bereits ein Ausrufezeichen, doch beim Kombi sind es noch einmal satte 200 Liter mehr.

Das hört sich nicht nur viel an – ist es auch, wie allein der Blick in den Kofferraum belegt. Hier tun sich bereits rein optisch für den Familienurlaub ungeahnte Möglichkeiten auf. Hier muss mit dem Sohn nicht endlos diskutiert werden, ob denn sein Longboard wirklich mit muss, es wird einfach eingepackt. Wo man bei der Limousine noch Kompromisse machen muss, ist dies beim Kombi nicht nötig. Damit rettet er nicht nur den Familienfrieden, sondern schont auch die elterlichen Nerven. Dafür bezahlt man gern den überschaubaren Aufpreis von 600 Euro für den 4,25 Meter langen Kombi (Limousine 3,99 Meter).

Klar strukturiertes Cockpit

Sieht man indes vom Kofferraumvolumen ab, unterscheidet den Kombi nichts von der Limousine. Hier wie dort bekommt man einen übersichtlich gestalteten Innenraum präsentiert, der keinen Anlass zur Kritik gibt. Die Instrumententafel ist klar strukturiert, gut ablesbar und die Bedienhebel sind intuitiv zu bedienen. Auf Spielereien haben die Tschechen verzichtet – und das ist gut so.

Der Skoda Fabia Combi wurde markanter gestaltet.
Das Cockpit des Fabia Combi AG/Flehmer

Die Materialien sehen gut aus, die Verarbeitung ist nicht zu beanstanden. Einzig die Mittelkonsole trübt ein wenig den guten Gesamteindruck mit ihrer Plastikhaptik, aber das sind Marginalien. Der Rest ist so, wie man es sich von einem Kleinwagen wünscht. Fahrer und Beifahrer stehen ebenso ausreichend Platz zur Verfügung wie zwei Erwachsenen im Fond. Sie können es sich auf der Rückbank ohne Verrenkungen bequem machen. Doch wie fährt sich der Fabia Kombi denn nun, den wir als 1.2 TSI mit 110 PS getestet haben? Gut, wirklich gut. Der Vierzylinder-Motor stellt seinem Fahrer ein maximales Drehmoment von 175 Nm zur Verfügung, das bei 4000 Umdrehungen anliegt. Damit ist für einen kraftvollen Antritt gesorgt.

Flotte Fahrleistungen inklusive

Wer will, der kann in dem Fabia Kombi in durchaus flotten 9,6 Sekunden übrigens auf Tempo 100 beschleunigen, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 199 km/h erreicht. Auf dem Weg dorthin kann man sich über ein gut abgestimmtes manuelles Sechsganggetriebe und über eine direkt ansprechende elektromechanische Servolenkung freuen. Das haben die Entwickler am Firmensitz im tschechischen Mlada Boleslav gut hingekriegt. Gute Noten verdienen sich übrigens die Sitze im Fabia: sie bieten bei flotterer Kurvenfahrt nicht nur einen guten Seitenhalt, sondern selbst für Großgewachsene eine gute Oberschenkelauflage – so etwas findet man im Kleinwagensegment nicht häufig.

Die Verkäufe des Skoda Fabia haben deutlich zugelegt.
So sieht das Heck des Fabia Combi aus Skoda

Die Fahrwerksabstimmung des Skoda ist übrigens recht straff ausgefallen, sodass man Fahrbahnunebenheiten oder Querrillen recht bewusst wahrnimmt. Unkomfortabel wird der Kleine damit aber nicht. Und der Verbrauch? Kommt man mit den nach dem NEFZ in Aussicht gestellten 4,8 Litern (CO2-Ausstoß 110 g/km) hin? Nein, natürlich nicht: bei den Testfahrten standen am Ende 5,9 Liter auf dem Bordcomputer. Daran konnte auch das gut ansprechende serienmäßige Start-Stopp-System nichts ändern. Unterm Strich sind noch einige Zehntel Ersparnis drin, aber dann man muss man auch schon sehr effizient mit dem Gaspedal umgehen.

Eine feine Sache für die Stadt ist die aufpreispflichtige City-Notbremsfunktion. Sie warnt den Fahrer nicht nur optisch und akustisch vor einem nahenden Aufprall, sondern leitet bis Tempo 30 auch automatisch eine Notbremsung ein. Für Momente der Unachtsamkeit ein empfehlenswertes Feature. Da die Sicht nach hinten im Kombi nicht optimal ist, sei auch zur Anschaffung der Einparkhilfe geraten. Sie verringert doch merklich die Gefahr von teuren Parkremplern. Wer Lust auf den von uns gefahrenen Fabia Kombi mit 110 PS hat, muss dafür mindestens 17.370 Euro bezahlen. Das ist nicht gerade ein Schnäppchen, aber wo gibt es das schon noch.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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