Renault bringt kurz nach der Einführung der vierten Generation des Clio auch die Kombi-Variante auf den Markt. Der Grandtour folgt der schönen Designlinie der Limousine und bietet naturgemäß mehr Platz.
Von Thomas Flehmer
Die freudsche Fehlleistung wurde schnell korrigiert. "Der neue Clio Grandtour ist mehr Shooting Brake als ein Handwerker-Kombi", sagte Christophe Deville bei der Vorstellung der Kombi-Variante des Kleinwagens, um gleich nachzuschieben, dass die Gruppe der Handwerker natürlich auch zum Kundenkreis zähle. Was der Pressesprecher von Renault unterstreichen wollte, ist das erfrischende Design der vierten Clio-Generation, das der Design-Chef Laurens van den Acker nun auch auf die Kombiversion übertragen hat.
Renault Clio Grandtour 20 Zentimeter länger als Limousine
In der Tat sieht auch der Renault Clio Grandtour sehr sportlich, spritzig aus, auch wenn er bei einer Länge von 4,27 Metern 20 Zentimeter länger als die Limousine ausgefallen ist und somit mehr Platz edel verarbeitet werden muss. Die abfallende Dachlinie zum Heck hin und die gleichzeitig aufsteigende Schulterlinie geben dem Kombi eine dynamische Spannkraft. Das neue Frontdesign ist mit dem Fünftürer identisch.
Wie auch der Innenraum bis auf wenige Unterschiede identisch mit der Limousinen-Version ausgefallen ist. Die Armaturen und Materialien bringen einen frischen Wind in das Innere. Bei der zweiten Reihe wurde die Sitzhöhe um 1,5 Zentimeter angehoben, damit auch hier erwachsene Personen bequem sitzen können.
Neues Mediasystem hält Einzug in Renault Clio Grandtour
Den großen Unterschied macht natürlich der Kofferraum aus. Hier können 443 Liter verstaut werden, rund 130 Liter mehr als bei der Limo. Sind die Rücksitze umgeklappt, erweitert sich das Volumen auf 1380 Liter. Wird noch der Beifahrersitz umgeklappt, können sperrige Gegenstände mit bis zu 2,48 Meter Länge transportiert werden. Für einen Kleinwagen nicht schlecht. Und für Handwerker ganz gut.
Dank des neuen Mediasystems R-Link könnte sich die arbeitende Bevölkerung nun auch per Mailprogramm über neue Aufträge während der Fahrt informieren. Im Stand kann die Mail gelesen werden, fährt das Auto an, wird die Nachricht per Sprachprogramm vorgelesen. Auch Apps können heruntergeladen werden – ein spezieller Eco-Trainer motiviert zu einer sparsamen Fahrweise und erfreut den Chef, der weniger Kosten zu tragen hat. Manchmal fragt man sich, wie früher nur Auto gefahren werden konnte – ohne Internet und Navigationssystemen.
Gute Verbrauchswerte für Renault Clio Grandtour Energy dCi 90
Um schnell genug zum jeweiligen Zielpunkt zu gelangen, stehen in Deutschland zwei Benziner und zwei Diesel zur Verfügung, die stärksten Versionen mit 120 PS werden noch folgen. Der Einstiegsbenziner verfügt über 74 Pferdestärken, der Basisdiesel bringt es auf ein PS mehr Leistung. Neben dem Dreizylinder-Benziner mit 90 PS verfügt auch der 1.6 dCi über 90 PS.
Allerdings kann selbst der derzeit leistungsstärkste Selbstzünder mit dem sportlichen Anspruch des Designs nicht mithalten. Zwar wird nach 11,7 Sekunden der dreistellige km/h-Bereich erreicht, doch selbst bei kleinsten Steigungen benötigt der Energy dCi 90 Start&Stop eco2 Drehzahlen – sprich die lediglich fünf Gänge werden häufig genutzt, um den Renault bei Laune zu halten. Die Höchstgeschwindigkeit von 178 km/h ist aber völlig ausreichend. Dafür wird der Fahrer – wenn er auch den Anweisungen des Eco-Trainers folgt – mit guten Verbräuchen belohnt, auch wenn der von Renault angegebene Wert von 3,6 Litern auf den ersten Testkilometern im bergigen Hügelland verfehlt wurde. Doch selbst 4,6 Liter können sich bei dem 1,2 Tonner sehen lassen.
Renault Clio Grandtour startet bei 13.800 Euro
Das beim Kraftstoff eingesparte Geld muss aber zuvor investiert werden. Zwar ist der Clio Grandtour im Vergleich zum Vorgänger nun von Beginn an deutlich besser ausgestattet und sogar um 400 Euro günstiger als die dritte Generation, doch ist der Selbstzünder kein Schnäppchen. Da wird der Chef der Handwerker dann doch eher zur Basisversion greifen, die als Benziner bei 13.800 Euro und als Diesel bei 15.900 Euro startet. Die Nicht-Handwerker müssen ab dem 6. April für den Top-Diesel mindestens 19.100 Euro investieren, um dann in ihren Shooting-Brake einsteigen zu können.