Renault Modus 1.5: Zwischen Twingo und Clio

Der Renault Modus glänzt durch eine intelligente Aufteilung des Innenraums. Der Mini-Van überzeugt vor allem auch durch gute Fahreigenschaften.

Stefan Zaumseil

Mit den großen Klarglas-Scheinwerfern, dem markigen Rhombus in der Front und dem prägnanten Heck ist der 3,90 Meter lange Modus ein typischer Renault. Die Karosserie mit der weit nach unten gezogenen Frontscheibe, den steilen Flanken und einer Höhe von knapp 1,60 Metern soll das großzügige Raumgefühl eines Vans vermitteln - mit einer Breite von 1,70 Metern gilt das Motto: quadratisch, praktisch, gut.

Durch den Radstand von 2,48 Meter und die um 17 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank haben Fondpassagiere eine Kniefreiheit von 23 Zentimeter. Der Kofferraum variiert entsprechend zwischen 198 und 274 Litern. Der Innenraum überzeugt durch seine intelligente Aufteilung. So gibt es eine ausklappbare mittlere Sitzfläche. Im hochgeklappten Zustand wird der Modus zum bequemen Viersitzer. Doch groß gewachsene Passagiere müssen die Beine schräg zur Fahrtrichtung drehen.

Zusammenklappbares Trägersystem

Hintenansicht Renault Modus

Praktisch ist das Ablagefach unter dem Beifahrersitz - doch der Komfort der Sitzfläche büßt dadurch mächtig ein. Zudem bieten die Vordersitze wenig Seitenhalt. Unter der 60:40 teilbaren Rücksitzbank findet man das Fahrrad-Trägersystem «Velofix», das in spezielle Rohre des hinteren Stoßfängers gesteckt wird und zwei Fahrräder tragen kann. Wird es nicht gebraucht, verschwindet es wieder zusammengeklappt im Kofferraum.

Eine gute Idee ist die City-Klappe, die unterhalb des Rückfensters als kleine Ladeluke Zugang zum Kofferraum bietet. Optisch ansprechend, aber wenig sinnvoll ist die Lage des Cockpits in der Mitte des Armaturenbretts. Das Ersetzen der klassischen Rundinstrumente durch einen digitalen Tacho und eine Balkenanzeige für die Drehzahlanzeige trägt ebenfalls nicht zur Übersichtlichkeit bei.

Licht und Schatten gibt es bei der Sicherheitsausstattung. Erst jüngst gab es fünf Sterne beim Euro-NCAP-Test. Serienmäßig sind beim Modus das Rückhaltesystem, sechs Airbags, Isofix-Befestigungen und ABS. ESP ist nur bei der Top-Motorisierung 1.6 16V serienmäßig. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt und enttäuscht auch auf kurvigen Strecken in keiner Situation - die kurzen Überhänge sorgen für Wendigkeit und gutes Handling.

Zwei Diesel-Aggregate

Kofferraum.

Die komfortable Federung neigt zu deutlichem Untersteuern. Leider vermittelt die elektrische Servolenkung selbst nach der Weiterentwicklung zu wenig Straßenkontakt.

Zum Verkaufsstart wird es den Modus mit zwei Diesel-Aggregaten und drei Benzinern zwischen 68 PS und 112 PS geben. Alle Motoren erfüllen die Euro-4-Abgasnorm und sind mit dem Fünfgang-Schaltgetriebe aus dem Megane ausgestattet. Ein erster Fahreindruck lässt den großen Common-Rail-Diesel als beste Motorisierung erscheinen.

Der 1.5 dCi leistet 63 KW / 86 PS und ein maximales Drehmoment von 200 Nm. Bereits aus dem Drehzahlkeller zieht er munter nach oben, doch viel weniger sollte es nicht sein. Von 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von rund 170 km/h sind keine Spitzenwerte, liegen jedoch auf Klassenniveau. Der durchschnittliche Verbrauch soll sich bei deutlich unter fünf Litern auf 100 Kilometern einpendeln.

Erster Renault mit Kurvenlicht

Innenraum.

Die vier Ausstattungsserien Authentique, Cité, Dynamique und Privilége werden allzu unübersichtlich durch fünf Optionspakete ergänzt. Als erstes Fahrzeug seiner Klasse bietet der Renault Modus optional ein aktives Kurvenlicht. Dabei sind die Basispreise, angefangen vom Authentique 1.2 16V 75 PS für 12.200 Euro im Vergleich zu den Mitbewerbern durchaus attraktiv. Ein gleich ausgestatteter Fiat Idea kostet 1.290 Euro mehr.

Die Preisliste für die optionalen Ausstattungen zerstört jedoch den guten Eindruck. Wünscht man sich ein paar nützliche Details wie Kurvenlicht, Reifendruckkontrolle, Einparkhilfe und das Fahrrad-Trägersystem, geht es im Galopp deutlich über die 15.000er-Marke. Mit dem Modus bietet Renault eine vielseitige Alternative zu den klassischen Fünftürer-Kleinwagen. Das Platzangebot und die Ausstattungsliste können mit durchaus größeren Fahrzeugen konkurrieren.

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