Peugeot 308 Blue HDi 120: CO2-Champion

3,1 Liter auf 100 Kilometern

Peugeot 308 Blue HDi 120: CO2-Champion
PSA Peugeot Citroen lassen die Verbrauchswerte unabhängig prüfen. © Peugeot

Der Peugeot 308 Blue HDi 120 ist der europäische Sparmeister im Verbrauch. Nach der Anschaffung muss man den kompakten Franzosen allerdings lange fahren, um den Aufpreis wieder wett zu machen.

Wem es auf den CO2-Ausstoß und damit auf den Verbrauch – also letzten Endes auf die Umweltverträglichkeit – ankommt, muss das Geld bei der Anschaffung ein bisschen lockerer sitzen haben. Während das Benziner-Basismodell des Peugeot 308 bereits ab 16.950 Euro zu haben ist, kostet der 88 kW/120 PS starke Sparmeister BlueHDi 120 mindestens 23.700 Euro. Das sind 6750 Euro Aufpreis – dafür muss man lange fahren, um den Verbrauchsvorteil von 1,9 Litern je 100 km wieder wettzumachen, auch wenn der Selbstzünder mit 3,1 Litern je 100 km gemittelt (82 g CO2/km) wirklich extrem sparsam ist und selbst den Evergreen VW Golf auf die Plätze verweist (3,2 Liter/85g CO2). Doch darum geht es gar nicht. Mit dem Vierzylinder ist die Kompaktklasse einfach eine ausgewogene Angelegenheit: nicht billig, aber bezahlbar. Nicht übermäßig luxuriös, aber komfortabel. Nicht rasant, aber doch souverän motorisiert.

Peugeot 308 Blue HDi 120 stellt überall zufrieden

Reden wir über den 1,6 Liter großen Diesel. Natürlich gibt er seine Verbrennungsart preis, entwickelt aber weder Vibrationen noch übermäßigen Lärm. Dass sich die Fahrleistungen auf handelsüblichem Level bewegen, liegt angesichts der Datenlage nah. Peugeot verspricht 9,7 Sekunden bis Landstraßentempo sowie 196 km/h Topgeschwindigkeit. Die Praxis beweist, dass man mehr Auto gar nicht zwingend braucht. Der elastische 300 Nm-Commonrail reißt vehement genug an den Antriebswellen, so dass die Arbeit an der geschmeidig schaltbaren Sechsgangbox eher ruhig zugeht.

Auch beim Raumangebot lässt der Franzose keine Klagen aufkommen. Mehr noch: Während sich aktuelle Kompaktklassen angesichts des jahrelangen Größenwachstums durch die Bank erwachsen anfühlen, vermittelt der 308 sogar den Eindruck einer höheren Kategorie.

Zügige Bedienung des „i-Cockpit“

Der Peugeot 308 Blue HDi 120 ist der Sparmeister in Europa.
Das Cockpit ist sehr aufgeräumt Peugeot

Ob der Benutzer das so genannte „i-Cockpit“ praktisch findet oder nicht, aufgeräumt und ästhetisch sieht es allemal aus – denn Tasten gibt es so gut wie keine und das Auge bleibt nirgends hängen. Alle wesentlichen Funktionen bis auf Lautstärkeregelung, Warnblinkanlage sowie Zentralverriegelung werden nämlich auf dem fast zehn Zoll großen Touchscreen bedient.

Das gilt selbst für die Temperatursteuerung. Je nach bevorzugter Anzeige (manche Leute möchten gerne die Straßenkarte dauerhaft sehen) muss man also die Oberfläche wechseln, um das Klima zu regulieren. Für diverse Radioeinstellungen beispielsweise können auch die Knöpfchen auf dem Lenkrad benutzt werden; wer also alle Kniffe und Tricks ausschöpft, bedient den 308 komfortabel und zügig.

Schluckfreudige Federung des Peugeot 308 Blue HDi 120

Der Peugeot 308 Blue HDi 120 ist der Sparmeister in Europa.
Der Peugeot 308 bietet guten Straßenkomfort Peugeot

Betont komfortabel gibt sich übrigens auch die schluckfreudige Federung. Frostgebeutelte Fahrbahnen trotzt der Peugeot und wiegt seine Insassen sanft in den auf Wunsch elektrisch verstellbaren sowie belederten Sitzen (ab 1440 Euro). Dann ist auch eine Massagefunktion an Bord, um die luxuriöse Seite herauszukehren. Die technologische wird von Features wie autonomer Bremse, Einparkautomatik, LED-Scheinwerfer (ab der höchsten Ausstattungslinie serienmäßig) und aktivem Tempomat unterstrichen.

Schön auch, dass die Verantwortlichen beim 308 in puncto Verarbeitungsqualität richtig geklotzt haben und er sich auch im Vergleich mit der Konkurrenz aus Wolfsburg keineswegs verstecken muss. Dabei ist es egal, ob man sich für einen günstigen Anschaffungspreis oder sparsamen Verbrauch entscheidet. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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