Peugeot 807 2.2 HDi: Drehbare Vordersitze sind der große Clou

Der Peugeot 807 läuft in Deutschland der Käufergunst nach wie vor hinterher. Daran ändern kann auch das beachtliche Raumangebot nichts.

Thomas Flehmer

Der Peugeot 807 kommt in Deutschland nicht aus der Außenseiterrolle heraus. Zwar ist die Großraumlimousine des französischen Automobilherstellers das mit über 40 Prozent meistverkaufteste Modell der so genannten Euro-Vans, in unseren Landen aber spielt der „König der Löwen“ nur eine untergeordnete Rolle. Hier laufen der VW Sharan sowie der Escape von Renault oder Mitsubishis Grandis dem 807 den Rang ab.

Dabei hat der Franzose durchaus viel zu bieten. Im seit 1978 bestehenden Quartett zwischen PSA (Peugeot und Citroen) sowie Fiat und Lancia liegt der 807 derzeit vor den gemeinsam entwickelten Mitbewerbern der Euro-Vans, dem C 8, dem Fiat Ulysse und dem Lancia Phaedra.

Viel Platz

Beeindruckend ist besonders das Raumangebot. Bereits im Fahrer- und Beifahrerbereich herrschen großzügige Platzangebote mit reichlichen Ablagen - insgesamt gibt es 58 Ablageplätze - vor. Die grün leuchtende Instrumententafel ist mittig angebracht, damit auch der Beifahrer und die Insassen hinten dem Fahrtenverlauf vollständig folgen können. Für den Fahrer selbst ist diese Variation aber gewöhnungsbedürftig.

Die zweite Einheit von Kontrollleuchten befindet sich hinter dem verstellbaren Lenkrad und ist zum Teil ebenfalls schwer einsehbar. Dafür ist der Schalthebel gut in die erhöhte Mittelkonsole integriert, von der aus auch der Bordcomputer und die Klimaanlage gesteuert werden.

Drehbaren Vordersitze

Platz gibt es im 807 jede Menge. Foto: Werk

Im stehenden Fahrzeug besitzen Fahrer und Beifahrer dann den Luxus, den Blick von der Straße abwenden zu können. Die Vordersitze lassen sich um 180 Grad drehen und fordern zur Kommunikation mit den weiteren Mitfahrern auf. Sollten diese die Kommunikation beenden wollen, können sie schnell durch die elektrisch zu öffnenden Schiebetüren an beiden Seiten den Wagen verlassen.

Auch auf den hinteren Reihen der mit Ledersitzen ausgestatteten Topversion «Platinum» geht es komfortabel zu. Insgesamt acht Personen können ihren Platz finden und bequem die Fahrt antreten. Bei voller Bestuhlung kann das Gepäck dann nur auf 324 Litern Kofferraum verteilt werden. Doch soweit auf die letzte Reihe verzichtet wird, bietet sich den bis zu fünf Personen bis zu 1681 Liter Inhalt. Sollte auch noch die zweite Reihe ausgebaut werden, beweist der 807 mit 2948 Litern fast schon Lieferwagenqualität.

Haklige Schaltung

Gewöhnungsbedürftig bleibt die Anordnung der Armaturen. Foto: Werk

Ein wenig Lieferwagenromantik bietet sich dem Fahrer auch beim Schalten in der Stadt. Die Gänge lassen sich nicht so sanft einlegen, so dass der ein oder andere Insasse mit dem Kopf nickt. Auf der Autobahn dagegen lässt sich die 4,73 Meter lange Limousine sehr leicht steuern. Schnell wird der sechste Gang erreicht und das 100 kW/136 PS-starke Modell zieht zügig und vor allem relativ leise seine Bahnen.

Der Motor weist ein maximales Drehmoment von 314 Nm auf, das bei 3000 Umdrehungen pro Minute anliegt. Die Spitzengeschwindigkeit ist bei 182 km/h erreicht. Der von Peugeot angegebene Durchschnittsverbrauch von 7,3 Litern ist nicht zu halten. Es sind knapp zwei Liter mehr für das bis zu 1950 Kilogramm schwere Mobil eingerechnet werden.

Euro 4 lässt auf sich warten

Weniger rechnen als bei einem vergleichbaren Konkurrenten muss der Kunde beim Preis von 25.450 Euro in der Einführungsversion «Esplanade» beim Benziner. Die Dieselversion in der Einführungsvariante kostet 3005 Euro mehr. Die von uns gefahrene Premium-Marke «Platinum» schlägt mit 35.850 Euro zu Buche. Allerdings sollte der Kunde mit dem Kauf noch etwas warten. Bisher erreicht der Dieselmotor trotz eines Partikelfilters nur Euro 3. Ab dem kommenden Jahr ist Euro 4 vorgeschrieben und dann auch im 807 erhältlich.

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