Peugeot hat sich mit dem 407 SW hohe Ziele gesetzt. Von dem neuen Kombi wollen die Franzosen mehr Fahrzeuge absetzen als von der Limousine. Die Chancen dafür stehen gut, denn der Neue bietet weit mehr als nur ein ansprechendes Äußeres.
Thomas Flehmer
Der französische Autobauer Peugeot möchte seinen deutschen Mitbewerbern in Zukunft auch im Segement der Geschäftskunden Konkurrenz machen. «Hier schlummert noch viel Potenzial, dass geweckt werden will. Mit dem 407 SW haben wir den perfekten Wecker», sagte der Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, Olivier Veyrier, bei der Präsentation des Neuen in der Nähe von Paris.
Stärkere Version lohnt sich
Um das neue Marktsegment zu erschließen hat Peugeot nur vier Monate nach Einführung der Limousine die Kombiversion nachgeschoben. Ebenso wie bei der Limousine stehen beim Kombi vier Benzinmotoren von 85 kW/116 PS bis 155 kW/211 PS und zwei Dieselmodelle mit 80 kW/109 PS und 100 kW/136 PS zur Verfügung. Dabei sind die beiden getesteten Dieselversionen - wie bei Peugeot üblich - serienmäßig mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet.
Dabei empfiehlt es sich, die stärkere Version zu wählen. Die 109-PS-Maschine lässt bei der Beschleunigung - und das nicht nur auf der Autobahn - Wünsche offen. Ein Blick auf die Beschleunigungswerte spricht eine klare Sprache: Der 1,6 HDI benötigt von 0 auf 100 Stundenkilometer 13,7 Sekunden, der 2,0 HDI hat diese Marke bereits 2,2 Sekunden schneller erreicht. Dafür soll der kleinere Diesel laut Peugeot mit 5,6 Litern auf 100 Kilometer insgesamt nur 0,4 Liter weniger als die größere Version verbrauchen.
Viel Platz im Kofferraum
Doch nicht nur mit den umweltschonenden Motoren kann der 407 SW überzeugen, sondern vor allem auch mit seinem Äußeren. Und das hat einen guten Grund: Nach einer Untersuchung geben Kunden als ersten Kaufgrund für einen Kombi das Erscheinungsbild an.
Von vorn macht der Peugeot durch seine beiden Linien auf der Motorhaube und den lang gezogenen Schweinwerfer-Blenden einen sehr sportlichen Eindruck. Die ebenfalls attraktiv anzusehende Rückfront verbirgt einen Kofferraum, der von 448 Litern auf 1365 Liter erweiterbar ist und somit mehr Platz bietet als manch anderer Kombi in seiner Klasse. Dank einer separaten Heckklappe kann man auch in kleinen Parklücken in das Heck hineingreifen. Etwas umständlich ist dagegen die Kofferraumabdeckung, für dessen Klappmechanismus man etwas Zeit benötigt, um ihn zu verstehen.
Panoramadach hält Wärme ab
Prunkstück des Kombis, der in den Versionen SW, SW Prémium und SW Platinum angeboten wird, ist das 1,6 Quadratmeter große Panoramadach, welches 88 Prozent der von der Sonne übermittelnden Wärme abhalten kann. Das Dach kann allerdings nicht geöffnet werden, da es die Karosserie versteift und zur Stabilität beiträgt.
Zudem sorgt das Dach, neben der sehr innovativ wirkenden Konstruktion der Seitenfenster, für viel Licht im Innenraum. Dort fühlen sich Fahrer und Beifahrer auch wegen des großen Platzangebotes wohl. Die Armaturen sind übersichtlich angebracht, für Unruhe bei der Betrachtung sorgen die traditionell mit vielen Funktionen belegten Hebel am Lenkrad.
Vorbildliches Sicherheitssystem
Vorbildlich dagegen ist das Sicherheitspaket, auf das die Franzosen neben dem Design viel Wert legen. Neun Airbags sind vorhanden, hinzu kommen ABS, ein Notbremsassistent und ESP. Und mit dem Preis bleibt Peugeot konkurrenzfähig. Ab 21.9000 Euro ist der günstigste Benziner erhältlich, 23.400 Euro kostet die 1,6 Version, für den 2,0 HDI muss der Kunde weitere 1.500 Euro auf den Tisch legen.
Veyrier sieht deshalb optimistisch in die Zukunft. «Deutschland ist der wichtigste Markt der Mittelklasse.» Mit dem 407 SW sollen die Verkaufszahlen weiter ansteigen. Allein 70.000 Vorbestellungen liegen für die Limousinenversion vor - die Kombiversion soll diese Zahl toppen.