Peugeot 407 Coupé: Der Haifisch zeigt Zähne

Der Peugeot 407 reiht sich in die lange Coupé-Tradition der Franzosen ohne Probleme ein. Am Design scheiden sich die Geister, der Diesel dagegen erfüllt alle Ansprüche, meint Thomas Flehmer.

Peugeot und Coupé verbindet eine fast 80 Jahre andauernde Tradition. 1931 begannen die Franzosen mit dem 201 ihre Modellpalette, deren aktueller Abschluss das 407 Coupé bildet. Neben zwei Benzinern feierte die Löwenmarke mit dem 2,7 Liter großen Sechszylinder auch ihre Diesel-Premiere. Zwar fristen die Selbstzünder im Coupé-Segment eher ein Nischendasein, doch der Test zeigte, dass auch der HDi Sportlichkeit und Eleganz miteinander verbinden kann.

Geschmackssache

Dabei scheiden sich gleich am Design des vom Centre de Style Peugeot entworfenen Zweisitzers die Geister. Während die Kritiker den Auftritt als zu klobig empfinden, erfreuen sich die anderen an der potenten Ausstattung, das vor allem das Peugeot-typische Haifischmaul mit den langgezogenen Scheinwerfern charakterisiert.

Natürlich muss der Wiedererkennungswert erhalten bleiben, doch die Front unterschiedet sich überhaupt nicht von den Serienauftritten der Limousine und des Kombis. Ein paar kleine - sei es auch dezente - Unterschiede würden sich die Coupé-Fans sicher wünschen, damit man das Coupé zumindest von vorn her auch wirklich als Coupé erkennen könnte.

Ein Hauch Eleganz

Die Sitze im Peugeot 407 Coupe sind ausgesprochen bequem Foto: AG/Mertens

Doch spätestens beim Einsteigen sind die Zweifel verflogen. Das Öffnen der schweren Türen vermittelt einen Hauch Eleganz, die Lederpolster der Platinum-Ausstattungsvariante laden zum luxuriösen Reisen ein. Sie erinnern ein wenig an die weichen Sofas, mit denen französische Fahrzeuge im letzten Jahrhundert unterwegs waren. Dabei geben sie viel Halt, man sitzt gern im Peugeot - jedenfalls vorn.

Hinten geht es bei dem 4,82 Meter langen Coupé aufgrund der hinter der B-Säule abfallenden Karosserie etwas enger zu; wer schön sein will, muss trotz eines Radstandes von 2,73 Metern leiden. Doch beim typischen Coupé-Kunden werden die beiden Sitze im Fond zumeist nicht besetzt sein.

Kehren wir also zu den Vordersitzen zurück und erfreuen uns in den Lederpolstern an dem eleganten Cockpit mit seinen Armaturen und einer ebenso elegant konstruierten Mittelkonsole. Hier wird deutlich: Peugeot nimmt den Kampf gegen Mercedes CLK oder dem 3er Coupé von BMW gerne auf.

Potenter Sechszylinder

Die Heckpartie ist elegant gezeichnet Foto: AG/Mertens

Das wird auch beim Fahren deutlich. Zwar müssen die 150 kW/204 PS beim Anfahren etwas mehr arbeiten, um die knapp 1,8 Tonnen in Fahrt zu bringen. Doch danach läuft es wie geschmiert, innerhalb von 8,8 Sekunden sind die 100 km/h erreicht. Mit der gut schaltenden Sechsgang-Automatik ist auch auf der Autobahn zumeist die linke Spur angesagt. Die 200 km/h-Marke schafft der 407 ohne Mühe, insgesamt ist die Höchstgeschwindigkeit mit 225 km/h angegeben.

Doch auch ohne Hatz bleibt die Reise ein Vergnügen. Der potente Sechszylinder verleiht die nötige Sicherheit, zu jeder Zeit optimal reagieren zu können. Die von Peugeot angegebenen 8,5 Liter Diesel im Drittelmix konnten aber nicht gehalten werden. Ein bis 1,5 Liter mehr waren es schon, die sich der 407 genehmigte. Auch die 226 Gramm CO2-Ausstoß steigen dann noch an.

Hat der Beifahrer genug Landschaft betrachtet, kann er sein Ruhekissen zurücklehnen und die Augen schließen. Dank der guten Dämmung ist von dem Selbstzünder so gut wie nichts zu merken.

Attraktive Alternative

So avanciert das Coupé zu einer attraktiven Alternative im Vergleich mit den in Deutschland beheimateten Modellen. Auch wenn man auf den Preis schaut. Die Benzinversionen beginnen bereits bei 30.350 Euro, der Einstieg in die Sport-Variante des V6 HDi FAP 205 fängt bei 36.950 Euro an. In dem Preis ist eine gute Serienausstattung enthalten. Wer sich für die Platinum-Variante mit Kurvenlicht, CD-Wechsler, Einparkhilfe vorn, JBL-Soundsystem und den Polstersitzen in Leder entscheidet, startet mit 40.100 Euro ins Coupé-Vergnügen.

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