Peugeot 206 cc HDi: Rußfreier Fahrspaß

Peugeot hat das Cabrio-Coupe 206 mit einem Dieselmotor ausgestattet. Das Aggregat mit 109 PS bietet überzeugende Fahrleistungen – und verfügt zudem über einen serienmäßigen Partikelfilter.

Frank Mertens

Der Peugeot 206cc ist für den französischen Autobauer seit seiner Markteinführung im Januar 2001 zu einem Bestseller avanciert. In den zurückliegenden vier Jahren konnte Peugeot von seinem Cabrio allein in Deutschland bis Ende März 71.038 Fahrzeuge absetzen.

Dieselmotor erweitert Angebot

Der neue 1.6 HDI FAP des 206 cc Foto: Werk

Damit sich dieser Erfolgstrend für die Franzosen fortsetzt, hat Peugeot die Motorenpalette für den 206 cc erweitert: Nachdem es das Cabrio bislang nur als Benziner im 1.6 Liter (80 kW/109 PS) und 2.0 Liter (100 kW/136 PS) gab, ist ab sofort auch ein Diesel zu bestellen.

Wie man es von Peugeot kennt, ist der Selbstzünder natürlich mit einem serienmäßigen Rußpartikelfilter ausgestattet. «Der 206 cc HDi ist das erste Cabrio mit Metall-Klappdach, das einen serienmäßigen Rußpartikelfilter an Bord hat. Mit unserem neuen Motor wollen wir einen weiteren Anstieg bei den Dieselzulassungen erreichen», sagte Marketingdirektor von Peugeot, Frederic Drouin, bei der Vorstellung des 1.6 Liter Commonrail-Diesels (80 kW/109 PS) in Nizza. Die Franzosen gehen davon aus, dass gemessen an den Gesamtzulassungen rund 20 Prozent auf den Dieselmotor entfallen werden.

«Allein in diesem Jahr erwarten wir noch 3000 Zulassungen in diesem Bereich», fügte Drouin hinzu. Die derzeit laufende Diskussion um Feinstaubbelastungen hat Peugeot einen weiteren Zuwachs bei den Dieselzulassungen beschert. Während im ersten Quartal des zurückliegenden Jahres dieser Anteil noch bei 28,6 Prozent lag, stieg er im Vergleichszeitraum dieses Jahres auf 39 Prozent an.

Idealbesetzung

So sieht der 206 cc geschlossen aus. Foto: Werk

Und wie ein erster Fahrtest in Südfrankreich zeigte, dürften diese Absatzerwartungen von Peugeot in Erfüllung gehen. Denn mit dem neuen Aggregat unter der Motorhaube hat das Coupe-Cabriolet der Franzosen seine Idealbesetzung gefunden: Bereits beim Anlassen des Motors wird man positiv überrascht - selbst bei geöffneten Verdeck präsentiert sich der Selbstzünder ausgesprochen geräuscharm. Sicherlich, der Motor ist vernehmbar, doch er stört nicht wirklich das Open-Air-Erlebnis. Dieser positive Eindruck findet auch beim Anfahren seine Fortsetzung: Munter setzt sich der 206 cc HDI in Bewegung. Sein maximales Drehmoment von 240 Nm bei 1750 Umdrehungen pro Minute lässt keine Sehnsucht nach einem Benziner aufkommen. Ganz im Gegenteil. Dieser Motor passt einfach prima zu dem französischen Spaßmacher.

Zwar hat sich aufgrund des verbauten Dieselaggregats das Gewicht um 50 Kilogramm erhöht. Doch davon ist nichts zu merken, da die Entwickler durch eine veränderte Federdämpfereinheit diesem mehr an Gewicht Rechnung getragen haben. Der Fronttriebler lässt sich davon nicht beeindrucken und verrichtet munter seine Arbeit. Die Sprintfähigkeiten des 206 cc werden zudem noch durch die so genannte Overboost-Funktion gesteigert: Im Volllast-Betrieb wird so in den oberen drei Gängen zwischen 1500 und 3750 U/min. das Drehmoment auf 260 Nm angehoben. Für Spaß sorgt der Neue auch an der Tankstelle: Der Verbrauch soll sich laut Herstellerangaben auf nur 4,9 Liter belaufen. Selbst bei zügiger Gangart dürfte der Verbrauch deutlich unter sechs Litern liegen.

Gutes Handling

Das Heck des Franzosen. Foto: Werk

Die Fahreigenschaften lassen keine Wünsche offen: Der 206 cc zieht unbeeindruckt seine Bahnen, wenngleich auf schlechten Straßenverhältnissen das Fahrwerk leicht poltert. Ansonsten gibt es aber wenig zu meckern: Die Lenkung spricht gut an und vermittelt eine gute Rückmeldung. Für großgewachsene Fahrer jenseits von 1,70 Meter ist die Beinauflage auf den ansonsten bequemen und einen guten Seitenhalt bietenden Sitzen allerdings zu kurz. Wer zudem die Rückenlehne seines Sitzes verstellen will, der sollte dies bei geöffneter Tür tun: Denn zwischen Tür und Sitz ist kaum Platz, dies einfach mal so locker während der Fahrt zu erledigen.

Bequem: Die Sitze im 206 cc Foto: Werk

Das Platzangebot ist für einen 2+2-Sitzer akzeptabel: Den Peugeot 206 cc jedoch als Viersitzer zu bezeichnen, geht zu weit. Auf den hinteren Sitzen können nur Kleinkinder transportiert werden. Erwachsenen ist das Platznehmen im Fond nur dann zu empfehlen, wenn sie über eine ausgesprochene Leidensfähigkeit verfügen.

Der Kofferraum bietet bei geschlossenem Verdeck 410 Liter Volumen, bei geöffnetem Dach sind es 175 Liter. Doch das Platzangebot im Kofferraum dürfte für die Kunden nur sekundär sein: Denn für 71 Prozent der Käufer ist der 206 cc nur der Zweit- oder Drittwagen. Besonders hoch in der Gunst steht das Cabrio bei Frauen, die ihn zu über 77 Prozent nutzen.

Mühelose Entriegelung

Macht auch von oben eine gute Figur: Der Peugeot 206 cc. Foto: Werk

Das elektrohydraulische Stahldach lässt sich mühelos entriegeln: Dazu müssen nur zwei Verriegelungshebel am Rahmen der Windschutzscheibe gelöst werden und nach einem Tastdruck öffnet das Verdeck in 20 Sekunden. Der Windschutz ist bei geschlossenen Seitenfenstern akzeptabel - doch auch hier kommt es auf die Körpergröße an. Großgewachsene müssen hier mit unangenehmen Windzug rechnen. Sieht man von diesen Kleinigkeiten aber einmal ab, dann bietet der 206 cc HDi FAP ein gelungenes Gesamtpaket. Der Einstiegspreis für die Ausstattungsvariante Filou beginnt bei 18.990 Euro.

Wer Wert auf mehr Komfort legt, der sollte sich für die Platinum-Version entscheiden. Sie bietet für 23.400 Euro eine automatische Klimaanlage, Ledersportsitze, Aluminiumpedalen und Leichtmetallfelgen.

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