Opel Mokka: Wohlige Trutzburg

Bestseller unter den SUVs

Opel Mokka: Wohlige Trutzburg
Liebling der Deutschen - der Opel Mokka. © Opel

Der Opel Mokka ist bei den kompakten SUVs der Liebling der deutschen Autokäufer. Das beweist der Blick auf die Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Doch was den Mokka nur so beliebt?

Der Opel Mokka scheint für viele Autokäufer eine Art Prototyp des Mini-SUV zu sein. Im August hat er gerade in den SUV-Verkaufscharts des Kraftfahrt-Bundesamtes mal wieder die Spitzenposition übernommen, bei den nicht vom KBA differenzierten Mini-SUV liegt er sowieso vorn. Was mögen die Deutschen an dem Hochbeiner aus Rüsselsheim? Spurensuche mit einem Mokka-Testwagen.

Schon der äußere Anblick lässt keinen Zweifel aufkommen, in welcher Fahrzeugkategorie man sich hier bewegt: Dezent und sportlich geht anders, trutzig und bullig geht genau so. Mächtige Front, recht kurze und steile Motorhaube, rundherum mit jeder Menge Offroad-Insignien aus Kunststoff bestückt. Auch hinten viel mutwillig in Form gebrachtes Blech, dafür wenig Heckfenster.

Robuster Auftritt

Das kann man mögen oder nicht, aber genau dieser robuste Auftritt ist es, den Autokäufer an SUV so lieben. Der Mokka sagt lauter „Platz da, hier komm‘ ich“ als ein VW Golf es je könnte. Bei übrigens gleicher Länge: Auf 4,28 Meter streckt sich der Opel, damit ist er etwa genauso lang wie das beliebteste Auto der Deutschen aus dem Hause Volkswagen.

Das Cockpit im Opel Mokka
So schaut das Cockpit aus Opel

Womit der Begriff „Mini“-SUV eigentlich irreführend ist. Er ist aber insofern notwendig, als dass er die Abstammung des Mokka charakterisiert: Basiert das Mini-SUV doch auf dem Kleinwagen Corsa und nicht auf dem kompakten Golf-Konkurrenten Astra. Aber genug der Theorie. Hinter dem Lenkrad des Mokka Platz genommen, blickt man auf eine wuchtige Armaturentafel, die dem Fahrer auf seinem Hochsitz nun erst recht ein Trutzburggefühl vermittelt, das die meisten Autofahrer als wohlig empfinden dürften. Die Sicht vom Fahrerplatz geht nach vorn und zu den Seiten in Ordnung, nach hinten zwingt die klein geratene Heckscheibe zur Anschaffung von Parkpiepsern (im Paket 400 Euro) oder zusätzlich einer Rückfahrkamera (295 Euro).

Kleine Hinterbänkler könnten aufgrund der hochgezogenen Fensterlinie Schwierigkeiten mit dem Herausschauen haben – ausreichend Platz haben sie auf jeden Fall, selbst Erwachsene sitzen hinten noch kommod.

Pluspunkt dank Ergonomiesitzen

Opel Mokka
Das Heck des Mokka Opel

Auch vorn nimmt man im Mokka ausgesprochen bequem Platz, insbesondere wenn – wie beim Testwagen – die Ergonomie-Sitze (390 Euro für den Fahrer, 685 Euro für beide Plätze) montiert sind. Das Gestühl ist von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ ausgezeichnet worden und auf so viele Arten manuell und elektrisch einstellbar, dass wirklich jeder eine bequeme Position findet, in der man auch eine längere Strecke fahren möchte.

In Sachen Gepäck gibt sich der Mokka ebenfalls als guter Reisebegleiter: 356 Liter packt sich das Mini-SUV maximal hinter die Rücksitze – bei Golf und Astra sind es rund 80 Liter weniger. Der Rüsselsheimer rollt komfortabel ab und fühlt sich auf der Autobahn auch mal auf der linken Spur zu Hause. Der kraftvolle Durchzug des 1,6-Liter-Diesels mit 100 kW/136 PS (ab 24.885 Euro) kann überzeugen. Bei niedrigen Drehzahlen wirkt das Aggregat allerdings träge – hier ist der Fahrer am Schaltknüppel des manuellen Sechsgang-Getriebes gefragt, also nichts für Schaltfaule.

Dank seiner angenehm direkten Lenkung fährt sich der Mokka überhaupt nicht schwerfällig. Wirklich behände ist der Rüsselsheimer allerdings auch nicht unterwegs. Zieht man – wie vermutlich die meisten der Mokka-Käufer – den städtischen Dschungel der Querfeldein-Strecke vor, kann man sich den Allradantrieb (2.000 Euro Aufpreis) sparen und damit auch gleich den Verbrauch senken. Der lag im Test – wie üblich – mit rund sechs Litern deutlich über dem Normwert von 4,5 l/100 km (4,1 ohne Allrad). Kein Wunder, dass so viele Autokäufer sich - müde vom Kompaktauto-Einerlei - einen kleinen Mokka genehmigen:

Wem hoch sitzen, Platz und bullige Optik gefällt, der sitzt hier richtig. Der Einstiegspreis liegt bei 18.990 Euro, diese Version bringt neben dem 85 kW/115 PS-Benziner, Klimaanlage und CD/MP3-Radio schon mit, hat aber keine Option, Pakete hinzu zu buchen. Die nächst höhere Ausstattung kostet 21.335 Euro, mit dem Diesel aus dem Testwagen liegt man bei 24.885 Euro. (SP-X)

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