Opel Corsa-e: Ein grundsolider Stromer

Opel Corsa-e: Ein grundsolider Stromer
Mit dem Opel Corsa-e durch Berlin. © Opel

Es läuft für den Opel Corsa. Der Kleinwagen des Rüsselsheimer Autobauers ist nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) im April bundesweit der beliebteste Kleinwagen.

Mit 4596 Neuzulassungen setzte sich der Corsa im Vormonat in seinem Segment an die Spitze der Zulassungszahlen. Auch die E-Variante erfreut sich bei den Kundinnen und Kunden der Rüsselsheimer großer Beliebtheit. Nach dem ersten Quartal entfallen 2109 Neuzulassungen auf den Corsa-e. Damit kommt der elektrische Corsa auf einen Anteil von rund 17 Prozent innerhalb der Baureihe. Tendenz steigend.

Im April entschieden sich von den Kundinnen und Kunden mehr als 14 Prozent für ein elektrisches Modell (Corsa-e, Mokka-e, Grandland Hybrid X). Das ist mehr als jemals zuvor, freute sich Opel-Chef Michael Lohscheller nach Bekanntgabe der April-Zahlen. Ein weiterer Beleg dafür, dass unsere E-Offensive ankommt, schrieb der Manager auf seinem Linkedin-Profil. Freuen konnte sich Lohscheller auch über das Ergebnis des Gesamtmonats: 14.149 Neuzulassungen bedeuten im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von fast 32 Prozent.

Optisch kein Unterschied zum Verbrenner

Das Cockpit des Opel Corsa-e mit großem Mitteldisplay.

Dass es beim Corsa-e um die Elektroversion handelt, erkennt man weder auf den ersten noch zweiten Blick. Das Design unterscheidet sich nicht vom konventionell angetriebenem Corsa. Erst wenn man genau hinschaut, fällt einem ein kleines „e“ am Heck und an den Fensterrahmen auf. Doch vielleicht liegt ja gerade in dieser Unauffälligkeit die Attraktivität, die der Corsa-e auf die Kundinnen und Kunden ausübt: er polarisiert mit seinem Design nicht, er trifft den Geschmack der breiten Masse. Wer Absatz machen will, der lässt sich halt nicht auf optische Spielereien ein.

Was vielmehr zählt, sind die inneren Qualitäten – und davon hat der Corsa-e eine Menge. Sein Innenraum ist modern gestaltet, verzichtet aber auch hier auf Spielereinen. Entsprechend unproblematisch lässt sich der Corsa-e auch bedienen. Die Digitalinstrumente des Cockpits sind gut ablesbar und leicht über das Multifunktionslenkrad zu bedienen. Der Touchscreen lässt sich intuitiv bedienen.

260 Nm maximales Drehmoment

Nur die Logos e weisen darauf hin, dass es die E-Variante des Corsa ist. Foto: Opel

Doch kommen wir zur Leistung: Der Corsa-e fährt mit einem 136 PS starken E-Motor vor, der über ein maximales Drehmoment von 260 Nm im Sportmodus verfügt. Wie bei E-Autos üblich, liegt es sofort an und sorgt für gute Beschleunigungswerte. An der Ampel sorgt dies immer wieder für erstaunte Blicke von Fahrern mit deutlich stärker motorisierten Fahrzeugen. In 8,1 Sekunden hat man den Zwischensprint auf Tempo 100 hinter sich gebracht.

Wer im Normalmodus unterwegs ist, der kommt auf ein Drehmoment von 220 Nm bei 109 PS. Im die die Reichweite schonendem Eco-Modus sind es nur 180 Nm (109 PS). Doch selbst das reicht, um gut mit dem 4,06 Meter langem Corsa-e unterwegs zu sein. Vorausgesetzt, man nimmt eine reduzierte Funktion der Klimaanlage in Kauf. Doch selbst diese Leistung reicht, um sich im Corsa gut motorisiert zu fühlen. Das Gesamtpaket erweist sich dabei als stimmig. Das Fahrwerk ist straff, aber dennoch komfortabel, die Lenkung direkt abgestimmt. Das passt. Auf der Autobahn endet der Spaß übrigens bei 150 km/h. Schließlich will man nicht zu schnell an die Ladestation fahren müssen. Die Batterie bringt es auf 50 kWh, mit der eine Reichweite von bis zu 330 Kilometern möglich sind. Doch wie immer hängt die auch von dem oder der ab, der oder die hinterm Steuer sitzt. Opel verspricht einen Verbrauch von 16,5 kWh auf 100 Kilometer (WLTP). Ein Wert, den wir indes nicht erreicht haben. Unser Bordcomputer zeigt knapp 20,1 kWh an.

Laden mit bis zu 100 kW

Das knackige Heck des Opel Corsa-e.

Ist die Batterie leer, dann lässt sie sich an einer Schnellladestation mit bis zu 100 kW Leistung wieder aufladen. Für 0 auf 80 Prozent braucht man gut 30 Minuten. An einer Wallbox mit 11 kW muss man sieben Stunden einkalkulieren. Für seine Kunden bietet Opel dabei eine Vielzahl von Ladelösungen an: sie reichen vom Installationscheck über eine Wallbox bis hin zu einem Mobile Charger.

Wenn es denn Abstriche gibt, die man machen muss, wenn man sich für die E-Variante entscheidet. dann ist es beim Kofferraumvolumen. Das liegt beim Corsa-e bei 267 Liter (40 Liter weniger als beim Verbrenner). Doch das ist ebenso verschmerzbar wie der Umstand der auf 150 km/h begrenzten Höchstgeschwindigkeit. Wer Lust auf einen Corsa-e hat, der muss dafür mindestens 29.900 Euro zahlen – vor Abzug der Kaufprämie. Sprich für knapp über 20.000 Euro bekommt man ein in der Gesamtbetrachtung recht überzeugendes E-Auto.

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