Opel Vectra Caravan: Dynamisches Facelift

Opel Vectra Caravan: Dynamisches Facelift
Opel Vectra Caravan © Foto: Press-Inform

Der Opel Vectra hat sich bei den deutschen Kunden in den vergangenen Jahren schwer getan. Mit neuer Technik und einem Facelift sollen mehr Käufer auf den Vectra aufmerksam werden.

Von Stefan Grundhoff

Designer Patrick Artenbosch kommt fast ins Schwärmen, wenn er die Front des neuen Opel Vectra betrachtet. «Wir haben den Bereich komplett überarbeitet. Der Vectra sieht jetzt bereits im Stand sehr dynamisch aus», so Artenbosch, «der Bereich um die Frontscheinwerfer erinnert an Dünen, die vom Wind geformt sind.»

Der Vergleich mit den Dünen ist weit hergeholt; doch zugegeben, die Front des Vectra im Modelljahr 2006 ist durch Scheinwerfer, Frontschürze und Chromspange deutlich eleganter als bisher. Wer den Vectra anschaut, könnte meinen, einen Astra vor sich zu haben. Ähnlich wie Audi will auch Opel das Thema Markengesicht beim Kunden penetrieren. Doch ansonsten hat sich am Außendesign des Vectra nichts getan. Die Seitenlinie bekannt klassisch, am Heck hätte man sich etwas mehr Design gewünscht. «Doch die Kunden sind mit dem Heck sehr zufrieden», so Patrick Artenbosch.

Klobige Mittelkonsole

Mittelkonsole Opel Vectra Caravan Foto: Press-Inform

Innen gab es vor allem Modifikationen an den Oberflächen. Die technische Narbung der Armaturentafel wurde geglättet, Designleisten und Kleinelemente ebenfalls angepasst. Bekannt klobig präsentiert sich die Mittelkonsole, die einen Schuss mehr Eleganz gut hätte vertragen können.

Während sich besonders die aktuellen Dieselversionen mit 1,9-Litern Hubraum (100 bis 150 PS) großer Beliebtheit erfreuen, sah es beim Topmodell 3.0 CDTi recht träge aus. Der Sechszylinder wurde im Rahmen der Modellpflege ebenfalls überarbeitet und scheint die ideale Besetzung für den 4,82 m langen Vectra Caravan.

Das Isuzu-Triebwerk leistet nunmehr 184 statt 177 PS, verfügt serienmäßig über einen Partikelfilter und schafft so die Schadstoffklasse Euro 4. Die leichte Leistungsspritze hat jedoch kaum etwas bewirkt. Während die Konkurrenz in der Dreiliter-Diesel-Klasse durchweg rund 220 PS an die Antriebsachsen bringt, ist der Opelmotor zu müde. Die sehr geringe Geräuschentwicklung ist der einzige Unterschied zum subjektiv fast gleich starken 1,9 CDTi mit 110 kW / 150 PS.

Höchstgewschindigkeit stellt zufrieden

Opel Vectra Caravan Foto: Press-Inform

135 kW / 184 PS und 400 Nm Drehmoment sind ordentlich Werte, doch zu wenig für sechs Zylinder und drei Liter Hubraum. Der Spurt 0 auf 100 km/h in 8,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von rund 230 km/h sollte die meisten ebenfalls zufrieden stellen. Aber die Konkurrenz benötigt dafür meist nur gut zwei Liter Hubraum und generiert Verbräuche, die unter dem von Opel angegebenen Mittel von sieben Litern Diesel auf 100 km liegen.

Die 400 Nm Maximaldrehmoment spürt der Fahrer am Lenkrad dagegen weniger als bei der Konkurrenz. Die Leistungsentfaltung geschieht vehement, aber nicht brutal. So lassen sich auch Frontantrieb und 400 Nm gut unter einen Hut bringen. Besonders angenehm fährt sich der Vectra Caravan mit der optionalen Automatik. Das Fahrwerk des Kombi-Vectra zeigt sich in der bekannt guten Verfassung. Feder-Dämpfer-Abstimmung in Verbindung mit dem elektronischen Dämpfersystem und die präzise Lenkung sorgen für Fahrspaß auch im beladenen Zustand.

Variabilität und Fassungsvermögen bleiben die großen Stärken des Mittelklasse-Opel. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 530 und 1.850 Litern Stauraum. Über die nur 61 cm hohe Ladekante lässt sich bequem be- und entladen. In der Basisversion „Edition“ kostet der Opel Vectra 3.0 CDTi Caravan 32.050 Euro. Wer es komfortabel möchte, kommt um das 2.645 Euro teure Cosmo-Paket nicht hinweg. Dann gibt es unter anderem Nebelscheinwerfer, Sichtpaket, Alufelgen, elektrische Heckklappe und elektrische Sitze.

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