Nissan X-Trail überzeugt auch im Gelände

Nissan hat seinen unauffälligen Geländewagen X-Trail optisch und technisch aufgewertet. Jedoch haben die Japaner die Bremsanlage vergessen.

Kai Petersen

Seit gut drei Jahren gehört der Nissan X-Trail zu den beliebtesten Lifestyle-SUVs auf dem deutschen und europäischen Markt. Zum Modelljahr 2004 ist der unscheinbare Allradler nun optisch und technisch aufgewertet worden. Die Front des X-Trail wurde leicht überarbeitet und durch Modifikationen an den Stoßfängern um fünf Zentimeter verkürzt.

Neuer 2,2 Commonrail-Diesel

Neu verfügbar ist der 2,2 dCi-Selbstzünder, der nach dem Zusammenschluss von Renault und Nissan bereits in anderen Konzernmodellen arbeitet. Der souverän arbeitende Vierzylinder-Dieselmotor mit Commonrail-Einspritzung leistet 100 KW/136 PS und ab 2000 U/min ein maximales Drehmoment von 314 Nm. Ansonsten gibt es den Nissan X-Trail wie gehabt als 2,0- und 2,5-Liter Benziner mit 140 bzw. 165 PS.

Bereits die Einstiegsmotorisierung hinterlässt mit ihren 103 KW/140 PS einen guten Eindruck. Das Zweiliteraggregat mit einem maximalen Drehmoment von 192 Nm arbeitet kraftvoll und bewegt den 4,45 Meter langen und knapp 1,6 Tonnen schweren Nissan X-Trail durchaus flott. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 177 km/h, den Spurt 0-100 km/h schafft er in 11,3 Sekunden. Nissan verspricht einen realistischen Durchschnittsverbrauch von deutlich unter zehn Litern.

Bremsen fallen bei Dauerbelastung ab

Die Lenkung arbeitet präzise, ist jedoch eine Spur zu leichtgängig. Die Bremsen packen bereitwillig zunächst bereitwillig zu und sorgen für ein sicheres Gefühl. Bei Wiederholungsbremsungen sieht es jedoch schlechter aus. Hier könnten die Bremsen mehr Standvermögen zeigen. Angenehm in Grenzen halten sich die Nick- und Wankbewegungen der Karosserie. Der Federungskomfort ist komfortabel. Leider gibt es das elektronische Stabilitätsprogramm ESP nur bei den Varianten Sport und Elegance gegen 610 Euro Aufpreis.

Selbstständiger Wechsel der Antriebsart

Im Normalfall wird der Nissan X-Trail über die Vorderachse angetrieben. Der Hinterradantrieb lässt sich das «All Mode System» jederzeit per Knopfdruck zuschalten. Der «Auto-Modus» entscheidet während der Fahrt selbstständig, ob der Wagen im Front- oder Allradantrieb unterwegs ist. Die Kraftverteilung liegt durch eine Verteilerkupplung variabel zwischen 100:0 und 57:43 zugunsten der Vorderachse. Im Gelände arbeitet die Kraftverteilung mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm zusammen und bremst einzelne Räder gezielt ab. Die Kraft wird dann zum gegenüberliegenden Antriebsrad übertragen.

Drei Ausstattungsvarianten

Die Instrumente sind in der Mitte des Armaturenträgers angebracht.

Erhältlich ist der X-Trail in den drei Ausstattungsvarianten Comfort, Sport und Elegance. Die Sport-Variante verfügt unter anderem über CD-Soundsystem, Alufelgen, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer und Lederlenkrad. Neben den leichten optischen Modifikationen außen wurde auch der Innenraum des Allrad-Nissan überarbeitet. Was sich am Cockpit aber nicht wiederspiegelt. Die Instrumente befinden sich nach wie vor in der Mitte des Armaturenträgers. So blickt der Fahrer hinter dem Lenkrad auf ein zwar praktisches, aber dort wenig sinnvolles Klappfach. Die Lichtbedienung findet sich nach wie vor am wenig übersichtlichen Blinkerhebel. Wenig ansprechend ist zudem das Design der klobig und wenig elegant wirkenden Mittelkonsole. Gut platziert sind dagegen das groß dimensionierte DVD-Navigationssystem in der Mitte und die zahlreichen Ablagen für Getränke und Kartenmaterial.

Viel Platz im Inneren

Gute Noten gibt es ebenfalls für die kräftige Klimaautomatik und die gute Sitzposition. Die Sitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Das Platzangebot vorne und hinten ist ebenfalls in Ordnung. So lässt es sich auch zu Viert auf längeren Strecken bequem reisen. Das Kofferraumvolumen liegt zwischen 410 und 1841 Litern Stauraum, der sich zudem angenehm beladen lässt.

Der Preis für das Einstiegsmodell Nissan X-Trail 2,0 Comfort liegt bei 23.620 Euro; der gut ausgestattete X-Trail 2,2 dCi Elegance kostet 31.320 Euro. Sinnvolle Extras sind ESP (610 Euro), DVD-Navigationssystem (2.200 Euro) und das Plus-Paket mit Klimaautomatik und Alufelgen für 1.230 Euro.

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