Nissan 350 Z: Caymans älterer Bruder

Nissan erweitert die Geschichte des erfolgreichsten Sportwagens der Welt um ein neues Kapitel. Der 350 Z weist dabei viele Parallelen zum jüngsten Modell aus Zuffenhausen auf.

Thomas Flehmer

36 Jahre nach der Präsentation des 240 Z hat Nissan die erfolgreichste Sportwagenserie der Welt um ein weiteres Kapitel bereichert. Nachdem die vier Generationen zuvor insgesamt 1,4 Millionen Mal an die Frau oder den Mann gebracht wurden, hat der Japaner nach seinem erfolgreichen Start in den USA und Japan auch in Deutschland gute Chancen. Denn nicht nur vom Äußeren ähnelt das Fließheck-Coupé dem ab 26. November erhältlichen Porsche Cayman S.

Nur wenig langsamer als Cayman

Wie das jüngste Modell aus Zuffenhausen wird auch der 350 Z mit einem Front/-Mittelmotor angetrieben. Mit 206 kW/280 PS bleibt der V6-Motor mit 3,5 Litern Hubraum (Cayman 3,4 Liter) knapp unter den 295 PS des deutschen Sportlers. Allerdings fällt dieser Unterschied beim Gas geben kaum auf.

Schon beim ersten Herunterdrücken des Gaspedals verabschiedet sich die Vernunft und macht dem Spaß Platz. Untermalt vom sportlichen Klang der Auspuffrohre sind innerhalb von 5,9 Sekunden die 100 Stundenkilometer erreicht, der Porsche ist eine halbe Sekunde schneller an dieser Grenze. Auch deshalb, weil beim Cayman die ersten beiden Gänge extrem verstärkt wurden.

Vergnügen bis 250 Stundenkilometer

Geschwungene Dachlinie, Türgriffe aus Aluminium Foto: Werk

Später jedoch sind die Unterschiede kaum spürbar. Denn das Sechsgang-Getriebe lässt sich zügig schalten und auch in den Kurven hält der Hecktriebler dank ESP und elektronischer Traktionskontrolle die Spur.

Bis zu 250 Stundenkilometer geht das Vergnügen, dann wurde elektronisch abgeregelt. Der Porsche darf noch weitere 25 Stundenkilometer zulegen. Doch auch diese Geschwindigkeiten werden auf den deutschen Autobahnen nur selten erreicht.

Lang gezogene Heckklappe

Lange Heckklappe, große Auspuffrohre Foto: Werk

Ganz eigenständig wurde natürlich die Frontpartie gestaltet. Die Designer aus den Nissan-Designstudios im kalifornischen San Diego vermischten runde Radkästen mit eckig anliegenden Front- und Heckleuchten. Stark fallen die Türgriffe aus Aluminium auf sowie die beiden Auspuffrohre, die einen Durchmesser von 100 Millimeter aufweisen.

Dagegen weist der lang gezogene Heckklappe wieder starke Parallelen in Richtung Schwaben auf. 235 Liter stehen im Kofferraum zur Verfügung, Porsche hat 15 Liter mehr Inhalt. Doch Platz für einen kleinen Wochenendausflug mit einem Koffer und zwei Taschen bietet auch der Nissan.

Mischung aus Sportlichkeit und Komfort

Rund, aber sportlich Foto: Werk

Eben soviel Raum stehen Fahrer und Beifahrer im Cockpit zur Verfügung. Dank des Radstandes von 2,65 Metern wird in der Passagierkabine Sportlichkeit mit Komfort gekreuzt. Die bequemen Sitze geben den nötigen Seitenhalt, die Instrumententafel ist übersichtlich angelegt. Drei kleine Rundinstrumente mit Voltmeter, Öldruckanzeige und Bordcomputer lassen den Fahrern in die Anfänge der Z-Serie hinabgleiten.

Der Bordcomputer zeigt dem Fahrer zudem recht deutlich, wie viel Stundenkilometer er zu schnell unterwegs ist. Denn die 363 Newtonmeter bei 4.800 Umdrehungen pro Minute (Cayman 340 Nm bei 6200 U/min.) verleiten immer wieder zum schnellen Vorwärts kommen und bereiten einfach Spaß.

Preis besticht

Und Tschüß! Foto: Werk

Nissan gibt den Verbrauch mit 11,4 Litern auf 100 Kilometern an, beim Cayman sollen es 0,8 Liter weniger sein. Doch diesen Angaben sind eher relativ. Denn sowohl beim Cayman als auch beim 350 Z ist die Verführung des Gaspedals einfach zu groß.

Und wer für den Spaß keine 58.529 Euro übrig hat, um sich den Cayman zu leisten, sollte es mit dem 350 Z versuchen. Der ist ab 34.900 Euro erhältlich, der von uns gefahrene 350 Z Premium Pack 6-Gang kostet 37.300 Euro. Für weitere 3000 Euro steht seit diesem Sommer die offene Roadster-Version zur Verfügung.

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