Neuer Dieselmotor bringt Voyager auf Touren

Chrysler hat seinem zeitlosen Van Voyager einen neuen 2,8 Liter-Dieselmotor verpasst. Die standardmäßige Vierstufen-Automatik ist allerdings nicht mehr zeitgemäß.

Stefan Grundhoff

Der Chrysler Voyager hat vor knapp 20 Jahren ein neues Segment erfunden. Bei den Verkaufszahlen ist die Konkurrenz inzwischen davongezogen. Nun legt Chrysler nach. Mit der neuen Kombination aus Dieselmotor und Automatikgetriebe will der zeitlose Van mit Produktionsort Graz auf sich aufmerksam machen.

Der Chrysler Voyager ist der eleganteste Vertreter im umkämpften Van-Segment. Das Design ist klassisch und edel - besonders die um knapp 30 Zentimeter verlängerte Version Grand Voyager sieht nicht nur harmonisch aus, sondern offeriert ein überlegenes Raumgefühl. Optisch wurde der Grand Voyager kaum verändert. Die wichtigen Neuerungen zeigen sich unter dem Blechkleid. Für einen standesgemäßen Vortrieb sorgt ein 2,8 Liter Commonrail-Diesel. Der Selbstzünder leistet 110 KW / 150 PS und bringt ab 1800 U/min ein maximales Drehmoment von 360 Nm. Den Spurt 0 - 100 km/h schafft der 2,1 Tonnen schwere Fronttriebler in 11,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h. Als Durchschnittsverbrauch verspricht Chrysler 8,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Allerdings: Ein Makel bleibt. Der Amerikaner schafft ohne Partikelfilter nur die Euro-3-Abgasnorm.

Motor nicht zu überhören

Amerikanisches Design auch im Cockpit.

Das drehfreudige 2,8-Liter-Aggregat macht deutlich auf sich aufmerksam. Nach einem spürbaren Turboloch zieht der laute Motor Dank seines Drehmoments kraftvoll durch, hat mit dem Gewicht von deutlich über zwei Tonnen jedoch mächtig zu tun. Gerade bei Beschleunigungsvorgängen wünscht man sich einen laufruhigen Sechszylinder. Die Vierstufen-Automatik ist gut auf den Motor abgestimmt, arbeitet jedoch wenig zeitgemäß. Die Gänge lassen sich unpräzise einlegen und greifen nur verzögert ein. Manuelle Schaltstufen oder Fahrprogramme sucht man vergebens. So macht die allzu betagte Vierstufen-Automatik nur dann eine gute Figur, wenn man den Voyager das machen lässt, was er am besten kann: Cruisen. Moderne Automatikgetriebe sehen nicht nur anders aus, sondern fahren sich besser.

Mächtig viel Platz

Gut abgestimmt zeigt sich das Fahrwerk des Voyagers. Der 5,10 Meter lange Evergreen liegt nicht nur dank des Radstandes von 3,03 Metern satt auf der Straße. Der Federungskomfort ist gut. In schnellen Kurven stört die unpräzise Lenkung und die spürbaren Wankbewegungen. Die Passagiere im Fond stört dies wenig. Sie haben besonders in der sechssitzigen Edel-Variante Limited mächtig viel Platz. Das Ladevolumen liegt zwischen 920 und 4130 Litern. Zudem gibt es zahlreiche Ablagen, bequeme Ledersessel, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik und abgedunkelte Scheiben. Der komfortable Aufenthalt beginnt bereits beim Einsteigen. Schiebetüren und Heckklappe lassen sich elektrisch öffnen.

Nur ESP ist nicht zu haben

Abgesehen vom fehlenden ESP ist die Sicherheitsausstattung vorbildlich: Front-Airbags sind ebenso Serie wie Airbag-Vorhänge für alle drei Sitzreihen, ASR und ein Knieairbags für den Fahrer. Die Serienausstattung lässt kaum Wünsche offen. Das Topmodell Grand Voyager Limited bietet unter anderem elektrischer Ledersitze, Niveauregulierung, Navigationssystem und elektrische Türen. Der Preis für den Chrysler Grand Voyager 2.8 CRD Limited liegt bei 43.900 Euro. Das Einstiegsmodell Voyager Familiy 2.8 CRD ist ab 27.400 Euro zu bekommen.

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