Neue Perspektiven

Skoda Roomster 1.9 TDI

Er ist kein Schönling, aber praktisch. Wer sich erst einmal an das Design des Skoda Roomster gewöhnt hat, findet in dem kompakten Tschechen einen zuverlässigen Begleiter.

Von Frank Mertens

Liebe auf den ersten Blick soll es geben. Beim Skoda Roomster gibt es sie nicht. Wer dieses Auto das erste Mal sieht, muss sich an den Anblick erst einmal gewöhnen. Harmonie sieht anders aus. Doch die ist beim Roomster auch nicht gewollt, sonst wären die hinteren Fenster nicht deutlich niedriger ausgefallen als die vorderen.

Gute Ausblick

Was das Auge bei seitlicher Betrachtung stört, gefällt indes den Passagieren auf den hinteren Plätzen. Vor allem Kindern. Denn die haben aufgrund der tiefer verlaufenden Fenster einen hervorragenden Ausblick. Skoda nennt das Panorama-Effekt, auch deshalb, weil dadurch viel Licht in den Innenraum hineinfällt. Ist der Roomster dann auch noch mit einem Glasdach versehen, wie unser Testwagen, dann wird der Innenraum geradezu mit Licht durchflutet. Wer 630 Euro übrig hat, dem eröffnen sich so ganz neue Perspektiven.

Die Seitenansicht des Skoda Roomster Foto: Skoda

Sitzt man erst einmal im Roomster, weicht die erste Abneigung und die Sympathie für dieses Auto steigt zunehmend. Denn der Innenraum ist bekannt, die Instrumente sehen gut aus, sind übersichtlich gestaltet. Vor allem erscheinen alle Materialien nicht nur absolut wertig, sondern fühlen sich auch so an. Im Fond ist es ähnlich. Hier sitzt man ausgesprochen bequem, auch wenn man größer als 1,80 Meter ist, was gelegentlich ja vorkommen soll.

Viel Praktikabilität

Aus drei mach zwei - der Fond im Skoda Roomster Foto: Skoda

Und da der Roomster ein Auto ist, dass man sich vor allem wegen seiner Praktikabilität kauft, sind die Sitze variabel. Das Vario-Flex-System ermöglicht mit wenigen Handgriffen das Herausnehmen des elf Kilogramm schweren Mittelsitzes. Ist das vollbracht, können die äußeren Sitze um 11 Zentimeter zusammen geschoben werden. Ein nettes Feature, dass das Raumgefühl im Fond noch einmal deutlich verbessert.

Je nach Sitzposition ermöglicht der Kofferraum des Roomsters ein Ladevolumen zwischen 450 bis 530 Litern. Genug, um mit der Familie auch in den Kurzurlaub zu fahren. Mit umgelegter Rückenlehne entstehen sogar 1555 Liter. Nicht schlecht für ein Auto dieser Klasse.

Hoher Verbrauch

Das Panoramadach im Skoda Roomster Foto: Skoda

Die Fahreigenschaften unseres 1.9 Liter TDI mit 105 PS sind eben sowenig zu beanstanden. Der Vierzylinder-Turbodiesel stellt ein maximales Drehmoment von 240 Newtonmeter zur Verfügung, die bei 1900 Umdrehungen anliegen und für alle Alltagsbedürfnisse völlig ausreichen. Die Beschleunigung von 11,5 Sekunden von null auf hundert dürfte allen reichen, die sich für dieses Auto entscheiden, das ja nicht wegen seiner Sportlichkeit gekauft wird. Die Lenkung des Roomster ist direkt, die Fünfgangschaltung arbeitet präzise, wenngleich man sich auf der Autobahn doch einen weiteren Gang wünschen würde, um die Geräuschentwicklung etwas zu reduzieren. Was nervt, ist allerdings das Diesel-Nageln.

Das Heck des Skoda Roomster Foto: Skoda

Als Verbrauch gibt Skoda im kombinierten Verbrauch 5,3 Liter an. Während unserer Testfahrten konnte aber dieser Wert nicht gehalten werden, er lag um 1,1 Liter darüber. Der Fairness halber sei jedoch erwähnt, dass wir auch mit Winterreifen unterwegs waren. Sieht man einmal davon ab, dann kommt man mit dem Roomster ziemlich gut klar.

Vor allem für Familien ist es ein empfehlenswertes Auto. So wird aus einer ersten Abneigung dann doch noch ein inniges Verhältnis. Wenn schon nicht Liebe auf den ersten Blick, dann zumindest auf den zweiten.

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