Mobiles Planetarium

Citroen C3

Der französische Automobilhersteller zeigt sich wieder recht kreativ. Mit dem neuen C3 ergeben sich viele neue Perspektiven – allerdings erst in den teureren Ausstattungslinien.

Von Thomas Flehmer

Nicht alles ist neu bei Citroën, doch ziemlich viel. Ein neuer Markenauftritt mit einem neuen Logo, mit «Creative Technologie» ein neuer Slogan, die Einführung der luxuriösen DS-Baureihe im kommenden Jahr und auch ein neuer C3, der als Erster den neuen Markenauftritt verkörpert. Der Kleinwagen, dessen Vorgänger über zwei Millionen Mal europaweit verkauft wurde, hat an Esprit zugelegt. Die rundlichen Formen sind geblieben, aber das Auto ist im Vergleich zum Vorgänger kompakter und stabiler geworden.

Im Zenith

Doch hervorstechender als das schnucklige Design prägt die sogenannte Zenith-Frontscheibe den Auftritt der neuen Generation. Bis auf Höhe der vorderen Kopfstützen zieht sich die Glaskuppel und vermittelt so den Insassen eine neue Sicht der Dinge. Während der Fahrer sich auf den Verkehr konzentrieren sollte, können die Beifahrer bei Tag das schöne Wetter genießen, bei Nacht verwandelt sich der C3 in ein fahrendes Planetarium.

Durch die 25 Zentimeter lange Tönung im oberen Bereich der Frontscheibe wird das Auto nicht zu stark aufgeheizt. Wem es doch zu viel wird - egal, ob Sonne oder Regen - kann das Verdunklungsrollo mit den Sonnenblenden einfach nach vorne ziehen und verwandelt die Lichtkuppel wieder in einen ganz normalen Kleinwagen.

Höherwertigkeit im Innenraum

Sehr viel edler als im Vorgänger präsentiert sich der Innenraum Foto: Citroen

Neben der Glasfront trägt auch der Innenraum die neue Markenstruktur hin in Richtung Höherwertigkeit. Die Mittelkonsole wird ähnlich in der DS-Baureihe erscheinen - jedenfalls in der höchsten Ausstattungsvariante Exclusive. Klavierlack und Chrom prägen das Armaturenbrett samt Mittelkonsole.

Die Sitzfläche kann dem Anspruch nicht genügen, sie ist zu kurz, aber ansonsten steht dem Fahrvergnügen nichts im Wege. Mit 300 Litern Kofferraum überragt der C3 die Konkurrenz samt Polo, obwohl der Kleine aus Frankreich mit 3,94 Metern Länge drei Zentimeter kürzer ist als der Bestseller aus Wolfsburg.

Sparsame Modelle später

Schnucklige Rundungen Foto: Citroen C3

Auf der Straße gibt der C3 eine gute Figur ab, auch wenn hier noch keine neuen Motoren zum Einsatz kommen. Der Vortrieb ist beim 92 PS starken Einstiegsdiesel völlig ausreichend - nicht nur für den Stadtverkehr. Mit 17 Zoll-Reifen werden 4,1 Liter verbraucht und 107 Gramm CO2 pro Kilometer notiert.

Erst nach dem Marktstart am 22. Januar kommt eine Version mit einem Ausstoß von 99 Gramm CO2. Und auch auf ein Start-Stopp-System muss noch gewartet werden, ebenso wie eine Sechsgang-Schaltung und ein Fünfer-Automatikgetriebe. Ein neuer Dreizylinder, der den CO2-Ausstoß auf unter 90 Gramm pro Kilometer drücken soll, folgt erst 2012.

Fünf-Sterne-Status

Teurerer Einstieg als beim Polo Foto: Citroen

Fahrspaß bieten die derzeit im Angebot stehenden vier Benziner und zwei Diesel allemal, nur in Kurven wünscht sich der Beifahrer doch den Haltegriff oberhalb der Tür, der aber wegen der Dachkonstruktion entfallen ist. Trotz fehlendem Haltegriff steigt der C3 als 1.1 Benziner bei 12.700 Euro gute 550 Euro später als der Polo ein.

Dafür sind in dem Citroën mit Bordcomputer, elektrisch verstellbaren Außenspiegeln, elektrischen Fensterhebern vorn und elektrischer Servolenkung sowie Zentralverrieglung schon mehrere Optionen enthalten, die bei VW noch teuer erkauft werden müssen. Und auch ein ESP ist in den deutschsprachigen Ländern immer mit dabei und verleiht somit den Modellen in der Schweiz, Österreich und Deutschland den Fünf-Sterne-Status der Höchstwertung beim EuroNCAP. Den europäischen Crashtest hatte der C3 nur mit vier Sternen abgeschlossen, da der Schleuderblocker nicht in allen europäischen Ländern serienmäßig verbaut wird. Und ohne ESP gibt es seit Feburar 2009 keine fünf Sterne mehr.

Mogelei mit der Scheibe

Viel Sonne für 400 Euro Aufpreis Foto: Citroen

Natürlich gibt es auch die Zenith-Glasscheibe nicht umsonst. 400 Euro extra kostet das und ist erst ab der zweiten Ausstattungsvariante zu haben, die frühestens bei 14.950 Euro startet. Manches kommt einem bei Citroën doch noch sehr bekannt vor.

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