Mini Fünftürer: Give Me Five

900 Euro Aufpreis

Mini Fünftürer: Give Me Five
Die zwei zusätzlichen Türen kosten beim Mini 900 Euro. © Mini

Mini hat sein Basismodell erstmals mit fünf Türen ausgestattet. Der praktische Nutzen im Alltag raubt dem Flitzer ein wenig seinen Lifestyle-Charme, bis dann die Maschine angeschmissen wird.

Von Thomas Flehmer

Es lässt sich nicht vermeiden, dass jeder mit dem Alter ein wenig gesetzter wird und sich den Alltag zu nutzen macht. Bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen dauert es etwas länger. Streng genommen hat es bei Mini 55 Jahre gedauert. In dieser Zeit – anders als bei Menschen – ist der ursprünglich etwas über drei Meter kurze Mini in den letzten 13 Jahren unter der Rigide von BMW kontinuierlich angewachsen und hat nun seine vorläufig größte Länge mit dem Fünftürer, der je nach Variante knapp unter oder knapp über vier Meter liegt und somit mindestens 16 Zentimeter länger als der Dreitürer ist.

Erleichterter Ein- und Ausstieg beim Mini Fünftürer

Keine Frage, die beiden hinteren Türen, für die Mini 900 Euro Aufpreis verlangt, erleichtern das Ein- und Aussteigen nicht nur der kleinen Familienmitglieder ungemein. Auch das Anwachsen des Radstandes um 7,2 Zentimeter auf 2,66 Meter führt dazu, dass auch Erwachsene hinten gut sitzen können. Hinzu kommt, dass der Kofferraum mit einem Ladevolumen von 278 Liter – und somit 67 Liter mehr als beim Dreitürer - den Namen Kofferraum auch nun verdient.

Die zwei weiteren Türen ziehen aber auch mit sich, dass am Heck gravierende Veränderungen vorgenommen wurden. Hinter der C-Säule wurde nun noch ein zusätzliches Fenster eingebaut. Der Fünftürer erinnert nun ein wenig an den Clubman oder auch andere Fünftürer des VW Polo-Segmentes und hat dabei ein wenig seinen sportlichen und individuellen Charme verloren.

Mini Fünftürer traditionell unterwegs

Der Mini Fümftürer kostet 900 Euro Aufpreis.
Die Kurvenjagd bereitet auch im Mini Fünftürer Spaß Mini

Doch macht der Fünftürer diese Manko wett, soweit die Motoren angelassen werden, vor allem dann, wenn es sich von den drei Dieseln und drei Benzinern jeweils um die Topmodelle handelt. Denn der Mini Cooper S greift dann auf 141 kW/192 PS, der Mini Cooper SD auf 125 kW/170 PS zurück – mehr als genügend, um dem Charme wieder zu unterliegen.

Denn trotz seiner gestreckten Länge verfügt auch der Fünftürer über das typische Mini-Fahrgefühl, das die Verantwortlichen gerne als Go-Kart-Gefühl beschreiben. Die zwei Liter großen Vierzylinder treiben den Benziner in 6,9 Sekunden über die Tempo 100-Marke, der Diesel folgt eine halbe Sekunde später. Doch das ist nicht das Wichtigste am Mini: Denn die Kurvenjagden gestalten sich ebenso spaßvoll wie beim Dreitürer – ein Unterschied ist nicht bemerkbar.

Mini Fünftürer bis zur B-Säule deckungsgleich mit Dreitürer

Der Mini Fümftürer kostet 900 Euro Aufpreis.
Das Cockpit des Mini Fünftürer ist identisch mit dem Dreitürer Mini

Dass sich dann die Fahrzeuge mit den angegebenen 4,3 Litern beim Diesel und 6,0 Litern beim Benziner begnügen, ist natürlich nicht machbar. Da siegt auch im höheren Alter immer noch die Fahrfreude über den Verstand.

Im Innenraum ändert sich für Fahrer und Beifahrer dabei überhaupt nichts, denn der Fünftürer ist bis zur B-Säule identisch mit dem Dreitürer und kann ebenso wie der kleinere Vertreter mit allen zur Verfügung stehenden Fahrerassistenten sowie den Infotainment- und Konnektivitätssystemen ausgestattet werden.

Mini Fünftürer ab 18.350 Euro

Der Mini Fümftürer kostet 900 Euro Aufpreis.
In 6,9 Sekunden erreicht der Mini Cooper S Tempo 100 Mini

Bei Mini gehen sie trotz des neuen Angebots weiterhin davon aus, dass der Dreitürer mehr verkauft wird als der ab dem 25. Oktober erhältliche Fünftürer. Denn trotz des nunmehr alltagstauglichen Angebotes mit dem zusätzlichen Einstieg für mindestens 18.350 Euro setzt die BMW-Tochter darauf, dass der Lifestyle-Gedanke der Kunden überwiegen wird.

Wer bei den Topvarianten zugreift, müsste mindestens 24.700 Euro für den Cooper S oder 26.250 Euro für den Cooper SD anlegen. Diese Preise zahlen dann eher die schon Gesetzteren, die dann auch froh sind, zwei weitere Türen für einen bequemeren Einstieg zu haben.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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