Mini macht Cooper Cabriolet zum Rennauto

Mini hat seinem Cooper Cabriolet nicht nur ein großes «S», sondern auch einen 170-PS-Motor spendiert. Er macht das offene Kultauto zum Rennwagen. Der neue Cabrio-Spaß hat allerdings seinen Preis.

Stefan Grundhoff

Die Mini-Familie wächst. Vor wenigen Wochen konnten sich die Fans des erfolgreichen Viersitzers bereits über das Cabriolet freuen, nun legen die Deutsch-Briten schneller denn je nach. Die sportlichste Mini-Version - der Cooper S - ist nun auch als Oben-ohne-Version zu bekommen. 170 PS, über 215 km/h und das alles ohne Dach über dem Kopf. Endlich hat der offene Mini genug Leistung, um so richtig Spaß zu machen.

Alle, die ein bisschen mehr Leistung wollen, haben bereits auf das das offene Topmodell Cooper S gewartet. Schließlich gehören die beiden Varianten Mini One und Cooper mit 90 beziehungsweise 115 PS nicht gerade in die Riege der Sportskanonen.

BMW: Neun Liter auf 100 Kilometer

Geschmackssache: Das Dach versteckt sich in einer dicken Wulst.

Angesichts des beachtlichen Leergewichts von 1,3 Tonnen kann das Mini Cabrio die Kompressoraufladung gut vertragen. So holt der Vierzylinder aus 1,6 Litern Hubraum kraftvoll surrenden 125 kW/170 PS. Der Motor ist deutlich drehfreudiger als der 115 PS starke Cooper. Gerade bei höheren Drehzahlen gibt es einen Spaßbonus. So steht bei 4000 U/min das maximale Drehmoment von 220 Nm zur Verfügung. 0 auf 100 km/h in 7,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h können sich ebenfalls sehen lassen. Trotz der deutlich gesteigerten Fahrleistungen verspricht BMW einen Durchschnittsverbrauch von unter neun Litern auf 100 Kilometer.

Optisch unterscheidet sich der Mini Cooper S Cabrio nur minimal von seinen schwächeren Brüdern. Obligatorisch ist die kleine Lufthutze in der Motorhaube, die den Kompressor mit Luft versorgt. Ansonsten gibt es serienmäßig 16-Zoll-Alufelgen. Wer Kurven gerne rasant nimmt, sollte jedoch die optionalen 17-Zöller ordern. So kommt die Kraft besser auf den Boden.

Wie seine schwächeren Open-Air-Brüder ist das Fahrverhalten die stärkste Seite des 3,63 Meter langen Cooper S. Die Karosserie liegt satt und steif auf der Straße und ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Winkelige Kehren und lang gezogene Kurven - erst mit dem Cooper S macht der Mini richtig Spaß.

Sportlich, aber nicht zu hart präsentiert sich die Feder-Dämpfer-Abstimmung. Die Lenkung ist präzise und sorgt ebenso für einen hohen Spaßfaktor wie das knackige Sechsgang-Getriebe.

Schiebedach oder ohne Dach

Ein längerer Knopfdruck und die Mütze ist verschwunden.

Bereits mit geschlossenem Dach hat der Brite mit deutschen Wurzeln ein Suchtpotenzial, doch ohne Mütze mit der Sonne auf der Stirn kann man gar nicht genug bekommen. Den vorderen Teil des vollelektrischen Daches kann man sogar wie ein Schiebedach öffnen. 15 Sekunden länger auf den Schalter gedrückt und das Verdeck verschwindet, leider etwas ausladend, hinter dem unansehnlichen Überrollgestell hinter der Rückbank. Hier gibt es beileibe schönere Lösungen, denn die Silhouette des offenen Mini Cooper S wird durch das Hirschgeweih empfindlich gestört.

Immerhin präsentiert sich der sportlichste aller Minis nominell als Viersitzer. Doch die Rücksitze können allenfalls von Kindern belegt werden. Vom Kofferraum darf man keine Wunder erwarten. Immerhin kann die umklappbare Rückbank für sperrige Taschen oder Koffer genutzt werden. Statt 120 Liter stehen dann 605 Liter zur Verfügung. Praktisch: Die Heckklappe öffnet sich nach unten.

Stattliche ausgestattet hat das Cabrio S seinen Preis.

Der Innenraum zeigt sich im bekannten Mini-Look. Die Sitze passen gut, lassen sich jedoch allzu umständlich verstellen. Zudem wirken die Kunststoffe im Innenraum des Cooper S nicht gerade hochwertig. Immerhin kostet die Spaßversion 24.000 Euro. Dafür gibt es ein vollelektrisches Dach, Alufelgen mit Runflat-Reifen, Einparkhilfe und Teilledersitze. Unverständlich, dass eine Klimaautomatik, ein höhenverstellbarer Beifahrersitz und das elektronische Stabilitätsprogramm DSC Aufpreis kosten.

Zwischen 24.000 und 30.000 Euro

So ist es mit sinnvollen Extras wie Lederausstattung, Xenonlicht, Sound- und Navigationssystem kein Problem, den Preis des Mini Cooper S Cabrio in Richtung 30.000 Euro zu pressen. Spaß hat leider seinen Preis.

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