Mercedes V 300d: Großraumbus mit Stil

Mercedes V 300d: Großraumbus mit Stil
Die neue Mercedes V-Klasse. © Daimler

Die Mercedes V-Klasse bewegt sich in einem hart umkämpften Markt. Sie steht Konkurrenten wie beispielsweise dem VW T6, dem Opel Zafira Life oder dem Ford Tourneo gegenüber.

Doch wer bei der Wahl einer Großraum-Limousine vor allem ein edles Ambiente im Blick hat, der wird an der V-Klasse nicht vorbeikommen. Wo das Gros der Konkurrenz doch eher Nutzfahrzeug-Charme versprüht, gibt es bei den Schwaben eine hochwertige Innenraumanmutung. Die Instrumente und Verarbeitung kennt man auf diesem Niveau auch aus dem Pkw-Bereich von Mercedes.

Mit der V-Klasse hat Mercedes nicht nur Großfamilien mit dem Wunsch nach sehr viel Platz als Kunden im Fokus, sondern auch Shuttle-Dienste. Für das eine wie das andere Klientel ist die V-Klasse das ideale Fahrzeug. Vorausgesetzt natürlich, man ist zahlungsbereit. Denn günstig ist die Großraumlimousine nicht: Der Spaß, eine V-Klasse zu fahren, geht mit dem V 220d bei 50.216 Euro los. Der von uns gefahrene V 300d mit 239 PS startet bei 53.081 Euro.

Unterwegs mit der Langversion

Das Cockpit der neuen V-Klasse von Mercedes. Foto: Daimler

Ist man dann wie wir mit der Langversion mit einer Länge von 5,14 Metern in der Ausstattungsvariante Avantgarde Edition unterwegs, dann werden samt Zusatzausstattung 73.468 Euro fällig. Das ist eine Ansage. Für diesen Preis ist dann aber auch schon fast alles an Bord, was man sich so wünscht. Dazu gehören Nettigkeiten wie ein Sport- und Designpaket, ein Fahrassistenzpaket, das Navigationssystem Plus ein aktiver Parkassistent oder der Parkpilot mit 360 Grad Rundumsicht etc.

Wer Platz nimmt in der V-Klasse, der fühlt sich angesichts der Qualitätsanmutung der Materialien und der wertigen Verarbeitung nicht nur sofort wohl, sondern findet sich auch schnell zurecht: Denn die Instrumente sind nicht nur aufs Wesentliche reduziert, sondern auch übersichtlich angeordnet. So muss es sein. Daneben sorgt das Multimediasystem MBUX dafür, dass man es nicht nur mit Berührungen und Gesten steuern kann, sondern auch mit der Sprache (Hey Mercedes). Das funktioniert so gut, dass man gar nicht mehr den Versuch unternehmen will, das Navigationssystem händisch zu bedienen.

Variabilität als Stärke

Mit Blick auf die Variabilität lässt die V-Klasse nur wenig Wünsche offen. Angeboten wird sie dabei nicht nur in drei Längen (4,90, 5,14 und 5,37 Meter), sondern lässt sich im Innenraum im Fond entweder mit vier Einzelsitzen ausstatten oder auch mit einer durchgehenden 3er-Sitzbank. Wer will, der kann mit dem Liegepaket (Aufpreis 452 Euro) sogar eine ebene Fläche schaffen, die es einem ermöglicht, es sich auch einmal über Nacht bequem zu machen.

Je nach Bestuhlung stehen im Innenraum sechs bis acht Plätze zur Verfügung. Das Kofferraumvolumen liegt bei der Langversion bei 1030 Litern Litern – also ausreichend, um mit der V-Klasse auf Tour zu gehen.

Gemacht für die lange Tour

Und genau dafür ist die V-Klasse ideal: die große Tour. Sie ist nicht nur geräumig, sondern auch ausgesprochen komfortabel. Dafür sorgte in unserem Testwagen u.a. das Agility Control-Fahrwerk. Es stellt sich automatisch auf die unterschiedlichen Fahrbahnbegebenheiten ein und sorgt so dafür, dass die Insassen möglichst wenig von den Unebenheiten der schlechten Berliner Straßen mitbekommen.

Das Heck der Mercedes V-Klasse. Foto: Daimler

Mit 239 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm ist die V-Klasse als 300 d ausreichend motorisiert, um auch man flotter unterwegs sein zu können. In Kombination mit der Neungang-Automatik sprintet die V-Klasse in 7,8 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 220 km/h erreicht. Als Verbrauch werden 6,1 Liter in Aussicht gestellt, was bei den Testfahrten aber deutlich verfehlt wurde. Hier lagen wir am Ende bei 8,9 Litern.

Auch wenn die Sprintzeiten durchaus sportlich sind, sollte man sich nicht allzu viel Dynamik erwarten. Eine Großraum-Limousine ist nun einmal kein Sportwagen, sondern bleibt, was es ist: eine Großraumlimousine. Das merkt man, wenn man mit ihr abrupt Ausweichen will. Aber wer sich für eine V-Klasse entscheidet, der kauft sie nicht wegen des Wunsches nach Sportlichkeit, sondern wegen des hohen Alltagsnutzens. Und genau das liefert sie– und das auf hohem Niveau. Die V-Klasse kann sich mit ihrer Ausgewogenheit damit locker der Konkurrenz stellen. Zudem gibt es sie neuerdings auch vollelektrisch als EQV.

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