Mercedes E-Klasse Kombi: Komfort trifft Praktikabilität

Neue Features im Kombi

Mercedes E-Klasse Kombi: Komfort trifft Praktikabilität
Die E-Klasse legte um knapp 65 Prozent im Juli zu © Mercedes

Nach der Limousine kommt nun auch das T-Modell der Mercedes E-Klasse auf den Markt. Sie bietet dem Kunden neben einer Vielzahl von Fahrassistenzsytemen vor allem viel Platz. Was der Kombi zu bieten hat, verrät unser Fahrbericht.

Von Frank Mertens

Die Mercedes E-Klasse sorgt beim Stuttgarter Autobauer für ein deutliches Absatzplus. Nachdem die Limousine bei den Kunden hervorragend ankommt, schickt Mercedes nun das T-Modell hinterher. Wie wichtig der Kombi für die Schwaben ist, zeigt ein Blick auf dessen Nachfrage. So verkauft Mercedes in Europa jede dritte E-Klasse als T-Modell. „In manchen Märkten sogar jede zweite, unter anderem hier in Deutschland“, wie Michael Kelz sagte, der die Entwicklung der E-Klasse verantwortet.

Dabei ging es Kelz und seinen Mitarbeitern darum, den Nutzwert der sechsten Generation der E-Klasse weiter zu steigern. Mit Blick auf den Laderaum ist dies gelungen. Denn der Kofferraum – gerade deshalb entscheiden sich die Kunden ja für ein T-Modell – bietet Platz für mindestens 640 bis maximale 1820 Liter Gepäck. Das reicht nicht nur aus, um mit der Familie in den Urlaub zu fahren, sondern auch die Fahrt zum Baumarkt kann so angetreten werden, wenn man denn dieses Auto für so etwas Profanes zweckentfremden will.

Praktische Cargo-Funktion

Doch darin liegt die große Stärke des T-Modells: Sie vereinigt Komfort und Praktikabilität. Zu den Features, die man schnell zu schätzen lernt, wenn man sein T-Modell auch als Transporter nutzt, zählt die so genannte Cargo-Funktion. Mit ihr lässt sich die Rückenlehne um zehn Prozent steiler stellen – und somit nochmals 30 Liter mehr Ladevolumen schaffen. Einfache Lösung, großer Nutzen. Mit diesem Ladevolumen ist das T-Modell Benchmark im Segment.

Doch für ein Auto in der oberen Mittelklasse zählt vor allem der Komfort – und da haben Kelz und seine Kollegen nicht nur für ein Wohlfühlklima im Innenraum gesorgt, sondern die E-Klasse auch mit einem Concierge-Service ausgestattet und dafür gesorgt, dass das Auto auch ohne Schlüssel geöffnet werden kann. Doch braucht man so etwas überhaupt? Kommt darauf an, was Sie wollen? Beginnen wir mit dem Concierge-Service.

Mercedes E-Klasse T-Modell
Das Cockpit des T-Modell von Mercedes Daimler

Dahinter verbirgt sich ein Ansprechpartner in einem Call-Center, den der Fahrer entweder über das Smartphone oder, wenn er im Auto sitzt, mittels Druck auf den Serviceknopf in der Dachkonsole erreichen will. Damit kann man sich entweder ein Ziel auf sein Navigationsgerät oder sich auch ein Restaurant in der Nähe samt Zielführung zusenden lassen. Das ist eine nette Sache. Doch so einmalig, wie Mercedes behauptet, ist dieser Service nicht. Opel beispielsweise bietet so etwas seinen Kunden auch mit seinem OnStar-System an.

Dann ist da noch das Öffnen des Autos per Smartphone: Klar, wer kennt die Situation beim Verlassen des Hauses nicht: man findet den Autoschlüssel nicht. In der neuen E-Klasse braucht man ihn nicht mehr, dafür reicht es aus, wenn man mit seinem Smartphone an die Fahrertür herantritt. Nettes Feature, funktioniert aber nicht, um so auch den Kofferraum zu öffnen, dazu muss man zuvor die App betätigen, was die Sache schon weniger komfortabel macht.

Beeindruckendes Widescreen-Cockpit

Heckansicht des neuen Mercedes Daimler

Ein Highlight im Innenraum sind die beiden unter einem gemeinsamen Deckglas befindlichen 12,3 Zoll großen Displays. Dabei befindet sich das Kombinstrument im direkten Blickfeld des Fahrers, daneben das Zentraldisplay mit dem Navigationsgerät über der Mittelkonsole. Das ist alles nicht nur sehr gut ablesbar, sondern sieht auch noch richtig gut aus – halt so, wie man es von einem Auto in dieser Preisklasse erwartet. Der Einstieg in die Kombi-Welt beginnt für den E 200 mit 184 PS bei 48.665 Euro.

Doch wie fährt sich dieser Business-Kombi? Gut, sehr gut sogar, wie unser Test mit dem E 220 d (ab 50.485 Euro) zeigte. Er bringt es auf 194 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Nm (liegt zwischen 1600 und 2800 Toruen an). Damit lässt es sich in Kombination mit der gut abgestimmten Neungang-Automatik kraftvoll beschleunigen. In 7,7 Sekunden sprintet man so auf Tempo 100, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 235 km/h erreicht. Das alles absolviert das T-Modell ausgesprochen souverän. Eine optionale Luftfederung und ein auf die persönlichen Bedürfnisse des Fahrers abzustimmendes Fahrwerk sorgen für den für ein Fahrzeug in diesem Segment zu erwartenden Komfort. Der Verbrauch liegt bei 4,2 Liter laut NEFZ.

Wer auch beim T-Modell nicht auf Sportlichkeit verzichten will, dem offerieren die Schwaben am oberen Ende der Modellreihe den Mercedes-AMG E 43 4Matic. Der V6-Biturbo stellt 401 PS zur Verfügung und ist in 4,7 Sekunden auf Tempo 100 angekommen. Für ausreichend Dynamik und optimale Traktion sorgt die heckbetonte Drehmomentverteilung des Allradantriebes, bei dem 31 Prozent der Kraft auf der Vorderachse liegen, der Rest auf der Hinterachse. Der Fahrer kann natürlich auch hier unter vier Federabstimmungen die für ihn passende wählen.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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