Mercedes B-Klasse Natural Gas: Sportlich in der Nische

Erdgas- und Elektroantrieb

Mercedes B-Klasse Natural Gas: Sportlich in der Nische
Die Mercedes-Bank schnürt ein Paket für die elektrische B-Klasse. © Mercedes

Die neue B-Klasse von Mercedes kann auch mit alternativen Antrieben bewegt werden. Dabei sorgt besonders die Elektroversion für Fahrfreude.

Von Thomas Flehmer

Mercedes wagt sich mit der modifizierten B-Klasse in die Nischen. Ab dem 29. November stehen dem Familienvan sowohl Elektro- als auch Erdgasantrieb zur Verfügung. Dabei macht die Elektrovariante B 200 Electric Drive besonderen Fahrspaß, wenn man sich an das besondere Design gewöhnt hat.

Starke Beschleunigung des Mercedes B 200 Electric Drive

Denn die weiß lackierte B-Klasse fällt durch die blau lackierten Außenspiegel auf, die den Betrachtern signalisieren sollen, dass sie vor keiner gewöhnlichen B-Klasse stehen. Der Fahrer selbst bekommt dieses gleich nach dem Einstieg mit. Denn auch nach dem Starten ist ebenso kein Motorengeräusch zu vernehmen wie beim Beschleunigen.

Und die Beschleunigung hat es in sich. Im Vergleich zu anderen Elektrofahrzeugen, die ab einem gewissen Tempo an Beschleunigungskraft verlieren, arbeitet das permanent zur Verfügung stehende Drehmoment von 340 Newtonmetern auch noch in höheren Bereichen und sorgt für Vortrieb und Fahrfreude.

Mercedes B 200 ED in 7,9 Sekunden auf 100 km/h

Die elektrische Mercedes-B-Klasse verspricht viel Fahrspaß.
In drei Stunden ist der Mercedes B 200 ED wieder aufgeladen Mercedes

So absolviert der 132 kW/180 PS starke B 200 Electric Drive den Sprint in schnellen 7,9 Sekunden und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Dann – das ist ganz klar – wird die maximale Reichweite von rund 200 Kilometern sich eher halbieren, ehe die nächste Fahrt zur Ladesäule ansteht. Verbunden mit einer Wallbox kann es nach drei Stunden mit aufgeladener Lithium-Ionen-Batterie, die von Tesla geliefert wird, wieder weitergehen.

Doch nicht nur die Freude bringende Kurvenräuberei mit dem Elektroauto macht dieses Auto aus, sondern auch die emissionsfreie Fahrt, die im Modus EcoPlus länger dauert und auch weitergeht, vor allem dann, wenn während der Fahrt per Bremsung und Rollen Energie in den Speicher wieder zurückgeführt und die Reichweite wieder verlängert wird.

Bis zu 500 Kilometer mit dem Mercedes B 200 NGD

Sehr sparsam ist die Mercedes B-Klasse mit Erdgas unterwegs.
Sehr sparsam ist die Mercedes B-Klasse mit Erdgas unterwegs. Mercedes

Reichweitenprobleme kennen die Fahrer der Erdgasvariante nicht. Sie können mit einer Tankfüllung bis zu 500 Kilometer weit kommen – genug um die nächste der rund 940 Tankstellen in Deutschland anzusteuern. Doch das Erdgasfahrzeug steht auch eher für Nachhaltigkeit statt Sportlichkeit, auch wenn die 115 kW/156 PS des B 200 Natural Gas Drive völlig ausreichen.

9,1 Sekunden vergehen bis Tempo 100 km/h erreicht ist, der Vortrieb endet erst bei 200 km/h. 4,3 Kilogramm benötigt die Erdgas-B-Klasse auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 115 Gramm pro Kilometer entspricht - rund 16 Prozent weniger als beim vergleichbaren Benziner. Auf zwischen 4,50 und 5,00 Euro belaufen sich die reinen Kraftstoffkosten und liegen somit bei rund 50 Prozent weniger als beim Benzinmodell.

Mercedes B 200 NGD ab 32.903 Euro

Sehr sparsam ist die Mercedes B-Klasse mit Erdgas unterwegs.
Der Aufpreis für Erdgas beträgt bei dem Mercedes B 200 3900 Euro Mercedes

Es ist also eine Frage der Zeit, wann sich die 3900 Euro Preisdifferenz zwischen dem B 200 Natural Gas Drive und dem B 200 amortisieren. 32.903 Euro müssen für den B 200 NGD berappt werden – wesentlich günstiger als die elektrische B-Klasse, deren Preis sich bei knapp unter 40.000 Euro einpendeln wird.

Dafür muss mit Erdgas auf die gewisse Fahrfreude verzichtet werden, die der Electric Drive bietet. Beide Modelle werden allerdings auch in der Mercedes-Angebotspalette in der Nische bleiben. Schade eigentlich, denn beide bieten ein gewisses Mehr – und das nicht nur unter Umweltaspekten.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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