Mazda2 Diesel: Viel Raum, wenig Power

Ein geräumiger Kleinwagen mit Minivan-Touch und einem sparsamen Dieselmotor lädt gleichermaßen zu Einkaufstouren und Langstreckenreisen ein. Die erste Aufgabe erfüllt der Mazda2 mit Bravour.

Von Holger Holzer

Alltagsaufgaben, etwa den Großeinkauf einer Kleinfamilie, bewältigt der Mazda2 anstandslos - dank einer ausgeklügelten Raumausnutzung. Der Kofferraum des 3,93 Meter langen Japaners fasst locker drei Kästen Wasser, die ebene Kofferraumkante macht das Beladen zudem leicht. Wem die 270 Liter noch nicht reichen, der klappt einfach die Rückbank um. Das ist zwar etwas umständlich, da zuerst die Kopfstützen entfernt oder die Vordersitze vorgeschoben werden müssen, dann aber stehen stattliche 1044 Liter Ladevolumen zur Verfügung.

Flexibles Transportgenie

Für den Transport besonders langer Gegenstände kann außerdem die Lehne des Beifahrersitzes umgeklappt werden. Passagiere haben ebenfalls keinen Grund, sich über Platzmangel zu beschweren. Wegen der geringen Fahrzeugbreite sind die Vordersitze zwar recht eng geschnitten, doch das hohe Dach sorgt für ein großzügiges Raumgefühl. Hinten geht es etwas enger zu, doch selbst auf mittellangen Strecken sitzen dort auch zwei Erwachsene ganz bequem.

Der unverkleidete Fußraum für den Beifahrer allerdings ist ein echtes Ärgernis. An scharfen Ecken und Kanten kann man sich schmerzhaft die Beine stoßen. Staufächer dagegen sind eine echte Stärke des Modells: Die gibt es im Cockpit reichlich, besonders praktisch ist eine herausnehmbare Lade neben dem Handschuhfach. Während längerer Autoreisen anfallender Müll findet in dem auswaschbaren Fach seinen vorläufigen Platz.

Wenig Spaß auf der Autobahn

Mazda2 Diesel: Flotte Überholmanöver gehören nicht zu seinen Stärken. Foto: Werk

Der Motor des kleinsten Mazda mindert das Reise-Vergnügen allerdings. In der Stadt lässt einen das Aggregat noch flott vorankommen, häufiges Nutzen des Fünfgang-Schaltgetriebes vorausgesetzt. Doch das eigentliche Einsatzgebiet eines Selbstzünders ist die Langstrecke. Schließlich kostet die sparsame Motorvariante 1000 Euro Aufpreis gegenüber dem Benziner, eine Summe, die nur viele Fahrten wieder reinholen. Doch auf der Autobahn enttäucht der kleine Japaner.

Bis 120 km/h beschleunigt der knapp 1,2 Tonnen schwere Fronttriebler noch einigermaßen zügig, dann aber ist erstmal Schluss. Bis zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ist ein geduldiger Gasfuß nötig. Zum Überholen braucht man da Zeit und große Lücken. Zudem brummt der ansonsten recht ruhige Motor bei hohem Tempo ungehalten. Angenehm fällt aber das gute Fahrwerk auf, seine straffe Abstimmung verhindert schaukelige Kurvenfahrten.

Durchschnittlich 5,5 Liter

Für Fahrer und Beifahrer bietet Mazdas Kleinster genügend Beinfreiheit. Foto: Werk

Die wenig temperamentvollen Fahrleistungen spiegeln sich im Kraftstoffverbrauch des Common-Rail-Turbodiesels positiv wider: Knapp 5,5 Liter Diesel fließen auf 100 Kilometern durch die Leitungen. Ein Rußpartikelfilter ist allerdings nicht erhältlich.

Der Fahrzeugpreis ist mit 14.600 Euro relativ günstig, wenn auch kein Schnäppchen. Der technisch eng verwandte Ford Fusion kostet mit vergleichbarer Ausstattung rund 500 Euro mehr, verzichtet dabei auf CD-Spieler und elektrische Fensterheber, ist aber insgesamt etwas geräumiger. Somit ist der gegenüber dem kantigen Kölner optisch feingliedrigere und dynamischere Japaner die preisgünstige Alternative. Wer nicht sehr viel fährt, ist allerdings mit dem 59 kW/80 PS-Benziner besser bedient als mit dem Selbstzünder. Die Preise für den kleinen Mazda-Benziner starten bei 13.600 Euro.

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