Mazda CX-3: Spätes Mini-SUV

Mazda2 liefert Basis

Mazda CX-3: Spätes Mini-SUV
Mazda stößt mit dem CX-3 ins Mini-SUV-Segment vor. © Mazda

Auch Mazda reiht sich in das Trend-Segment der Mini-SUV ein. Der CX-3 trumpft neben seinem Design auch mit Allradantrieb auf.

Nun also auch Mazda: Die Japaner wollen sich ein größeres Stück vom ständig wachsenden SUV-Kuchen abschneiden. Mit dem CX-3 platzieren die Japaner einen solchen unterhalb des CX-5 und lassen damit auch preissensible Kunden hellhörig werden: Die Benziner-Basisversion mit 88 kW/120 PS startet ab 17.990 Euro inklusive Klimaanlage und Radio. Wer einen Diesel will, muss zum 1,5-Liter (77 kW/105 PS) greifen, was mit 21.990 Euro deutlich teurer kommt. Allerdings gibt es dann auch ein paar Ausstattungsdetails zusätzlich, beispielsweise eine Bluetooth-Freisprechanlage, Notbremsassistent, Leichtmetallfelgen sowie Tempomat. Der Verbrauch liegt hier bei durchschnittlich vier Litern.

Mazda CX-3 basiert auf Mazda2

Ein erster Blick auf den CX-3 zeigt, dass Kevin Rice, Direktor des europäischen Designteams, durchaus Einfluss auf seine Kollegen in Fernost hat. Was die Japaner unter dem Begriff „Kodo“ in epischer Breite und mit philosophischer Tiefe erklären können, sieht für den Europäer schlicht gut aus – konturiert, schnittig und sportlich. Das neue Klein-SUV punktet mit dem klar definierten Mazda-Familiengesicht und fällt durch eine sportiv-abfallende Dachlinie auf. Die geschwungene, hohe Gürtellinie schafft einen massiven Look und einen gleichzeitig dynamischen Auftritt. Eigentlich ist ein solches Layout ja ein Graus für die Fondpassagiere, weil die Kollisionsgefahr für den Kopf hoch ist.

Auch beim CX-3 geht es in der ersten Reihe bequemer und freizügiger zu. Andererseits: Wir sprechen hier über einen 4,28 Meter messenden SUV, basierend auf dem Mazda2, und das ist ein Kleinwagen. Dafür sitzt man auch hinten noch sehr kommod, die Beinfreiheit geht in Ordnung. Schön sind die straffen Sitze, auf denen man sich auch längere Fahrten gut vorstellen kann.

Kleiner Benziner reicht beim Mazda CX-3 vollkommen aus

Mazda stößt mit dem CX-3 ins Mini-SUV-Segment vor.
Zwei Benziner stehen beim Mazda CX-3 zur Auswahl Mazda

Bei den Aggregaten muss man nicht lange überlegen. Benziner oder Diesel – das ist die Hauptfrage und mehr oder weniger ein Rechenexempel. Wer wenig fährt, nehme ruhig den Benziner – die Ersparnis bei der Anschaffung lohnt sich. Die beiden Zweiliter-Vierzylinder leisten 88 kW/120 PS respektive 110 kW/150 PS.

Beide bringen mit 204 Nm das gleiche Drehmoment auf – die stärkere Maschine hält das Zugkraftmaximum indes länger aufrecht, so dass bei höherer Drehzahl kräftiger beschleunigt wird. Wer die Ottomotoren auf Touren bringt, erlebt einen kernigen Sound und fülligen Schub. Und wer im Alltag ohnehin nicht das Maximum herausholt, kann sogar gut mit der 120-PS-Version leben, denn erst jenseits von 4000 Touren flacht die Drehmoment-Kurve bei der schwächeren Version merklich ab.

Mazda CX-3 Diesel für Schaltfaule

Mazda stößt mit dem CX-3 ins Mini-SUV-Segment vor.
Auch der Mazda CX-3 verfügt über eine niedrige Verdichtung

Der Diesel fühlt sich mit seinem zwar höheren Topdrehmoment (270 Nm), aber deutlich spitzerem Verlauf – bei zweieinhalbtausend Umdrehungen nimmt die Zugkraft ab – beim Durchbeschleunigen signifikant träger an. Dafür kann man den Selbstzünder souverän und entspannt bewegen, hier kommen schaltfaule Naturen auf ihre Kosten.

Bei der Dieseltechnologie hat Mazda bewiesen, dass man auch mit relativ wenig Aufwand Euro-6-konform arbeiten kann. Durch die niedrige Verdichtung sorgen moderatere Verbrennungstemperaturen für geringe Rohemissionen. Das Abgas ist so bereits vor dem Katalysator weniger NOx-belastet als bei den meisten anderen Selbstzündern. Eine doppelte, wassergekühlte Abgasrückführung senkt die Verbrennungstemperatur dann nochmals weiter ab.

Optionaler Allradantrieb für den Mazda CX-3

Sämtliche Triebwerke lassen sich für 1500 Euro auch mit einer sechsstufigen Wandlerautomatik ausrüsten, die in puncto Schaltkomfort durchaus eine Empfehlung ist. Aber an der manuellen Box gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. So sind die Schaltwege zwar nicht besonders kurz, dafür jedoch geschmeidig und präzise.

Mit umfangreicher Mess-Sensorik möchte Mazda beim optionalen (ab 24.690 Euro) Allradantrieb einen möglich wirkungsvollen Einsatz des Systems erreichen. Sogar die Schalthebelposition sowie die Regenaktivität werden in die Entscheidung eingebunden, in welchem Maße die elektrische Lamellenkupplung eingreift, um das Motormoment im richtigen Moment an die Hinterräder zu leiten. Dennoch wird aus dem CX-3 natürlich kein Kraxler, aber während Wettbewerber à la Peugeot 2008 oder Renault Captur im Schnee steckenbleiben, zieht ein CX-3 AWD bei widrigem Wetter dann eben doch vorbei.

1800 blinde Bestellungen für den Mazda CX-3

Mazda kann sich gute Chancen mit dem CX-3 im Mini-SUV-Segment ausrechnen.
Der Mazda CX-3 bietet umfangreiche Konnektivitäts-Funktionen Mazda

In Sachen Sicherheit und Komfort statten die Japaner ihren Neuen mit dem heute gängigen Equipment aus: autonomes Bremssystem, umfangreiche Konnektivitäts-Funktionen, Head-up-Display, LED-Scheinwerfer sowie ein aktiver Tempomat tun auf Wunsch ihren Dienst. Dann ist ein Grundpreis von mehr als 30.000 Euro allerdings gesetzt. Die Steuerung der vielen Features erfolgt über den stylisch anmutenden Bildschirm, der hoch oben auf der Mittelkonsole thront. Wenn die Software-Experten die Bedienlogik (auch für das Navigationssystem) nun noch ein bisschen vereinfachen könnten.

Bereits 1800 Kunden sollen sich schon quasi blind für den neuen Allround-Kleinwagen entschieden haben. Bis zu 38.000 Interessenten können bis Ende des Jahres bedient werden – mehr lässt die Produktionslogistik des Mutterhauses in Hiroshima nicht zu. Könnte also sein, dass der CX-3 zum knappen Gut wird. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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