Mit dem CX-3 hat sich das neue Mini-SUV unternehmensintern gleich auf den zweiten Platz der Mazda-Verkäufe katapultiert. Der dynamische Schönling sorgt manchmal aber auch für Falten auf der Stirn.
Von Thomas Flehmer
Der Sprung auf dem Mini-SUV-Zug hat sich für Mazda mit dem CX-3 bereits schon vor Ablauf eines Jahres ausgezahlt. Die im April 2015 eingeführte hochgebockte Variante des Mazda2 hat sich hinter dem großen Bruder CX-5 nach kurzer Zeit die Kronprinzenposition innerhalb der unternehmensinternen Verkaufsliste gesichert. Dabei half dem neusten Vertreter die schöne Silhouette, die Mazda mit dem Sechser vor drei Jahren gelegt hatte.
Dabei wirkt der 4,28 Meter lange CX-3 natürlich sehr viel kompakter als der größere Bruder. Trotzdem hat er die typischen dynamischen Linien an Front und Seite sowie das harmonisch abfallende Heck beibehalten, sodass der CX-3 sogleich der Familie Mazda zugeordnet werden kann.
Fummelige Navi-Eingabe
Auch den Innenraum wird der Anhänger des japanischen Herstellers sofort wiedererkennen, auch wenn neue Instrumente mittlerweile Konnektivität erzeugen sollen. Die Instrumente sind dabei einfach zu bedienen, aber nicht einfach auszuführen. Das Koppeln mit dem Smartphone wurde deshalb nach einer langen Suche des Gerätes abgebrochen. Auch die Adress-Eingabe muss erst gelernt oder vorher vom Händler mit auf den Weg gegeben werden.
Ansonsten gibt es nichts zu mäkeln. Die Sitze sind gut konturiert, Platz für vier Personen ist vorhanden, bei fünf Insassen wird es eng auf den hinteren Sitzen. Eng geht es auch im Kofferraum zu, der aufgrund der coupéartigen Dachlinie größer erscheint als er ist. Zwar passen auf den 350 Litern ein Koffer und ein Trolley hinein, aber dann ist auch schon fast Schluss. Zuvor muss dabei eine hohe Ladekante überwunden werden.
Mazda CX-3 mit Allrad im Vorteil
Ist alles verstaut, beginnen aber die Annehmlichkeiten, die Mazda traditionell auszeichnen. Ein gutes Fahrwerk schützt vor unangenehmen Erfahrungen mit dem nicht ganz glatten Asphalt, die sechs Gänge des 1600 aufpreis kostenden Automatikgetriebes sind auch im Mini-SUV knackig unterwegs und sorgen auf diese Weise für einen dynamischen Vortrieb.
Der ist mit dem 110 kW/150 PS starken Benziner auch gegeben. Mit einer Beschleunigung von 9,6 Sekunden und einem Sprintvermögen von 195 km/h unterscheidet sich der CX-3 Skyactiv-G 150 nicht großartig vom 30 PS weniger unter der Haube beherbergenden CX-3 Skyactiv-G 120. Allerdings verfügt der größere Ottomotor auch noch über einen Allradantrieb, der sich dann zuschaltet, wenn Traktion benötigt wird. Nicht nur aus Sicherheitsgründen sollten die 1800 Euro investiert werden, die Kurven der Landstraße werden dann auch sportlicher genommen.
Nervender Spurwechselassistent
Für die Sicherheit hält Mazda auch noch ein Headup-Display sowie Abstandstempomat und Spurwechselwarner bereit, wobei letzterer sich häufiger zu Worte als einem lieb ist. Denn, dass der Blinker nach rechts angetippt wird, bekommt das System nicht mit und brummt einen schnarrenden Ton in den Innenraum. Positiv daran ist, dass danach höchste Aufmerksamkeitsstufe herrscht. Doch nach einigen Spurwechseln nervt das schräge Brummen nur noch. Und in den zwei Wochen Testzeitraum hatte sich der Fahrer noch nicht daran gewöhnt, dass das Antippen des Hebels nicht ausreicht.
Wer schneller sich umgewöhnen kann oder Nerven aus Stahlseilen besitzt, wird sich am CX-3 erfreuen. Denn mit 7,2 Litern auf der Autobahn mit vielen zügigen Passagen in Richtung er Höchstgeschwindigkeit ist der zwei Liter große Otto immer noch recht genügsam. In der Stadt stand immer noch eine Fünf vor dem Komma, auch wenn das bekannt gut funktionierende Stopp-Start-System aufgrund der Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zumeist nicht mithalf, weitere Sparpotenziale zu erzeugen.
Faire Preissprünge mit dem Mazda CX-3
Mit einigen Extras schraubt sich der eigentliche Basispreis von 17.990 Euro natürlich in die Höhe. Mit einem Preis von 25.790 Euro für den Topmotor in der höchsten Ausstattungsvariante Sports-Line hält sich der Sprung preislich zurück und ist wohl auch ein Garant dafür, dass der Sprung bei den Verkäufen umso größer ausfällt, auch wenn das unbedingt empfehlenswerte Sicherheitspaket weitere 1300 und das Automatikgetriebe 1600 Euro ausmachen. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich am Navi für 690 Euro oder die Lederausstattung für glatte 1000 Euro und die Sonderlackierung Rubinrot Metallic erfreuen.