Mazda CX-3: Der nächste Treffer

Mini-SUV ab Mitte Juni

Mazda CX-3: Der nächste Treffer
Mazda ist mit dem CX-3 erst in diesem Jahr auf den Mini-SUV-Zug gestiegen. © Mazda

Mazda fährt nun auch in das Segment der trendigen Mini-SUV. Der CX-3 hat das Zeug dazu, den bereits etablierten Vertretern mächtig Luft zu machen.

Die japanischen Marken haben in Deutschland derzeit keinen leichten Stand. Vor allem der vormalige Primus Toyota musste in den letzten Jahren kräftig Federn lassen. Aber es gibt auch Gewinner: Neben Nissan ist dies vor allem Mazda, das dank attraktiver Modelle wie dem Kompakten Mazda3 oder dem Kompakt-SUV CX-5 im letzten Jahr kräftig zugelegt hat. Mit dem seit wenigen Tagen erhältlichen Kleinwagen Mazda2 legen die Japaner nach. Und ab Mitte Juni kommt mit dem CX-3 ein weiteres neues, ab knapp 18.000 Euro erhältliches Modell, dass in der Klasse der kleinen SUV gegen Fahrzeuge wie den Opel Mokka oder den Fiat 500 X antritt.

Zwei Erfolgsfaktoren für Mazda

Es sind wohl vor allem zwei Faktoren, die den gegenwärtigen Erfolg von Mazda ausmachen und die auch beim neuen CX-3 wiederzufinden sind. Da sind zum einen die modernen, von den Japanern unter dem Begriff „Skyactiv“ zusammengefassten Technologien, allen voran die Motoren. Und da ist zum anderen die sogenannte „Kodo“-Designsprache. Ähnlich wie beim CX-5 oder dem Mazda2, dessen Plattform die Basis des CX-3 bildet, zeigt sie sich auch hier in einer straffen, coupéartigen Linienführung und einer langen, ausgeprägten Motorhaube, die in einen recht selbstbewussten, steil stehenden Kühlergrill mit sieben horizontalen Streben mündet.

Beim kleinen SUV fällt wegen der hohen Gürtellinie der Anteil der seitlichen und hinteren Fensterflächen sehr klein aus. Während man auf den vorderen Sitzen damit gut leben kann, wird es hinten dann doch recht dunkel, allerdings ist der zur Verfügung stehende Raum und auch die Kopffreiheit überraschend großzügig. Zumindest Menschen normaler Größe werden hier keine Probleme haben. Ihnen wird eher der schmale Einstieg durch die nicht eben weit öffnenden hinteren Türen lästig sein.

Mazda setzt auf große Hubräume

Mazda kann sich gute Chancen mit dem CX-3 im Mini-SUV-Segment ausrechnen.
Viel Platz bietet der Kofferraum des Mazda CX-3 Mazda

Recht groß und damit auffällig sind die breiten Schutzleisten aus Kunststoff an den Radhäusern. Das soll den SUV-Anteil am CX-3 wohl betonen, wir hätten uns allerdings weniger davon und damit mehr Eleganz gewünscht. Das Kofferraumvolumen kann für ein Fahrzeug dieser Größe überzeugen. Mit 350 Litern liegt es auf dem Niveau einer Kompaktklassen-Limousine, wer gleich auf die Belegung der hinteren Plätze verzichtet, kann sogar bis zu 1260 Liter einladen.

Bei den Motoren setzt Mazda weiterhin auf relativ große Hubräume und verzichtet bei den Benzinmotoren dafür auf Turbounterstützung. Die beiden direkteinspritzenden Otto-Aggregate leisten 88 kW/120 PS und 110 kW/150 PS und wuchten maximal 204 Newtonmeter auf die Kurbelwelle. Die Verbräuche gibt Mazda mit 5,9 bzw. 6,4 Liter an, wobei die schwächere Version über Front-, die stärkere stets über Allradantrieb verfügt.

Traditionell kurze Schaltwege bei Mazda

Mazda kann sich gute Chancen mit dem CX-3 im Mini-SUV-Segment ausrechnen.
Auch eine Automatik bietet Mazda für den CX-3 an Mazda

Für viele Käufer wird der Diesel ein attraktives Angebot sein. Auch hier handelt es sich um einen Vierzylinder, allerdings mit nur 1,5 Litern Hubraum, dafür jedoch natürlich mit Turbounterstützung. Diese Version kann wahlweise mit Front- oder Allradantrieb bestellt werden. In der sparsamsten Variante benötigt das kleine SUV 4,0 Liter, was einem CO2-Ausstoß von 105 g/km entspricht. In der Allradversion sind es 0,7 Liter mehr. Übrigens: Alle drei Motoren können auch mit einer Sechsgang-Automatik kombiniert werden – durchaus außergewöhnlich in dieser Fahrzeugklasse.

Allerdings werden die meisten Käufer beim ebenfalls sechsgängigen Handschaltgetriebe bleiben. Knackige und trotzdem leichtgängige Getriebe mit kurzen Wegen sind spätestens seit dem ersten MX-5 eine Mazda-Spezialität. Dies gilt auch im CX-3, wo fleißiges Schalten geradezu ein Vergnügen ist.

Mazda CX-3 kommod abgestimmt

Der Mazda CX-3 kostet knappe 18.000 Euro
120 PS sind beim Mazda CX-3 auf alle Fälle an Bord Mazda

Der kleine Benziner wird wohl das Volumenmodell in Deutschland werden, da sich der Diesel eher für Vielfahrer lohnt. Mit den 120 PS des Ottomotors ist der CX-3 aber auf keinen Fall untermotorisiert. Die Kraft des Aggregats reicht für normale Autobahnfahrten aus, für die Stadt sowieso. Das Aggregat ist angenehm leise, zumal Mazda das Fahrzeug recht gut gedämmt hat. Nur wenn man kräftig aufs Gas tritt, meldet sich der Motor leicht blechern zur Wort.

Bei manchen Mazda-Modellen fällt die Fahrwerksabstimmung ein wenig straff aus. Der CX-3 überrascht hier positiv. Das Fahrzeug ist sehr kommod abgestimmt, ohne dabei schwammig zu wirken, die exakte Lenkung passt bestens dazu.

Mazda CX-3 ab etwa 18.000 Euro

In Sachen Konnektivität und Assistenzsysteme markiert bereits der neue Mazda2 mit die Spitze im Kleinwagensegment. Dies gilt auch für den CX-3 bei den B-SUV: Besonderer Erwähnung wert ist hier der in dieser Klasse alles andere als selbstverständliche optional erhältliche adaptive Tempomat mit radargestützter Distanzregelung. Zudem gibt es die üblichen Systeme wie City-Notbremsung, Ausparkhilfe oder Spurwechsel- und Spurhalteassistent. Auch LED-Licht ist erhältlich. Leicht gelingt zudem die Koppelung des Infotainmentsystems mit dem eigenen Mobilgerät, ganz gleich ob es ein Android-, ein Apple- oder Windows-System besitzt.

Nach der ersten Begegnung mit dem CX-3 darf man konstatieren, dass Mazda mit dem kleinen SUV wohl ein weiterer Treffer gelungen ist. Der Fünfsitzer überzeugt mit seinem sportlichen Design, dem bereits aus dem Mazda2 bekannten, sehr hochwertig wirkenden Interieur und modernen Motoren. Mit einem Grundpreis von knapp 18.000 Euro liegt der Japaner einen Tausender unter dem Basismodell eines Opel Mokka, für den er aller Voraussicht nach ein sehr ernsthafter Wettbewerber sein wird. (SP-X)

Vorheriger ArtikelVW drosselt Produktion in Russland
Nächster ArtikelRenault Scénic: Pionier mit Schwächen
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden