Luxus-Kombi im Offroad-Design

Bei der Ausstattung ihres Geländemodells RX300 hat die japanische Nobelmarke Lexus an nichts gespart. Zum Fahren abseits der Straße ist die «Luxusaktivlimousine» allerdings nur bedingt geeignet.

Stefan Grundhoff

In Nordamerika ist die Marke Lexus längst ein gut eingeführter Name. Die Luxus-Modelle aus dem Hause Toyota haben sich dort einen beträchtlichen Marktanteil gesichert. Besonders der Geländewagen RX300 mit selbsttragender Karosserie, wie sie von den Pkws her bekannt ist, hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt. Auch in Deutschland ist diese «Luxusaktivlimousine», wie Lexus den RX300 tituliert, das beliebteste Modell der Japaner auf dem Markt. Trotz eines Einstiegspreises von 42.500 Euro. Und das ist wahrlich kein Wunder. Was aber nicht nur damit zusammenhängt, dass die Konkurrenzmodelle im Endeffekt teurer kommen.

Viel Elektronik

Trotz der vielen elektronischen Helferlein ist das Cockpit übersichtlich angeordnet.

Schließlich haben die Ingenieure besonders bei der «Luxury»-Ausstattung an wirklich alles gedacht. Das sollte man bei dem Preis, der dann auf 50.800 Euro hinaufschnellt, auch erwarten. Und das kann man auch, ebenso wie eine Top-Verarbeitung, wie sie bei Lexus aber ohnehin üblich ist. An Elektronik haben die Japaner in den 4,74 Meter langen RX300 so ziemlich alles hinein-, darunter- und drangepackt, was für Maschine und Mensch irgendwie Sinn macht. Einige Beispiele gefällig?

Für die Knie gibt es einen eigenen Airbag, das Lichtsystem passt sich dem Straßenverlauf und der Geschwindigkeit an, die Heckklappe kann per Fernbedienung geöffnet und geschlossen werden. Allerdings ist die Ladekante des mit 439 Litern nicht gerade üppig dimensionierten Kofferraums recht hoch. Für vier Personen ist das nicht viel. Sollten aber nur die beiden Vordersitze belegt sein, lässt sich das Ladeabteil dank vor verschiebbarer Fondsitzbank und der versenkbaren Polster um auf mehr als das dreifache vergrößern.

Auszusetzen gibt es beim RX ohnehin nur etwas an den beengten Platzverhältnissen im Fond, und hier besonders im Fußraum. Fahrer und Beifahrer haben dagegen genug Platz und können ihre Sitzposition nach Wunsch einstellen.

Kein echter Offroader

Etwas sollte man sich beim RX300 stets vor Augen führen, auch wenn die kantige Optik etwas anderes verspricht: Im richtigen Gelände sind die Möglichkeiten des Offroaders trotz des permanenten Allradantriebs begrenzt, da eine Untersetzung fehlt. Der RX300 bewahrt seine 18-Zoll-Räder allein über Bremseingriffe vor dem unerwünschten Durchdrehen. Außerdem müsste man den gut zwei Tonnen schweren Japaner hochtourig die Hänge hochjagen. Diese Kleinigkeit fällt hierzulande mangels entsprechender Fahrmöglichkeiten aber ohnehin nicht ins Gewicht.

Überzeugender Motor

Auf Straßen wie auch auf unbefestigten Wegen hingegen spielt das «Coupé im SUV-Segment» (Lexus) seine Vorzüge voll aus. Der nahezu vibrationsfreie Motor säuselt kaum vernehmbar. Der RX300 ist nur mit einem Dreiliter-V6-Aggregat mit variabler Ventilsteuerung verfügbar. Das Aggregat leistet maximal 150 kW (204 PS), die den RX in neun Sekunden von 0 auf 100 Beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei elektronisch begrenzten 200 km/h. Das maximale Drehmoment von 283 Nm wird bei 4500 U/min erreicht. Euro 4 ist selbstverständlich. Eine Hybrid-Variante folgt 2005.

Überzeugend auch das Fahrwerk: Leichtfüßig, fahrstabil und trotzdem sehr komfortabel verhält sich der RX 300 auch bei höheren Geschwindigkeiten. Auch bei raschen Lenkmanövern reagiert der Wagen narrensicher. Damit das Vergnügen auch ja nicht getrübt wird, schluckt die auf Wunsch auch manuell bedienbare Luftfederung Unebenheiten weg. Als Durchschnittsverbrauch gibt Lexus 12,2 Liter Superbenzin auf 100 Kilometern an.

Keine Wahlmöglichkeit besteht auch bei der Schaltung. Die serienmäßige Fünfstufen-Automatik mit sequenziellem Schaltmodus schaltet ohne zu Ruckeln. Wahlweise kann der Fahrer die Fahrstufen aber auch manuell wechseln.

Empfehlenswerte Rückfahrkamera

Die Rückfahrkamera bringt ein gutes Stück Sicherheit.

Entscheiden muss sich der Käufer nur bei der Ausstattung. Neben der Basisversion gibt es eine «Executiv» sowie eben die «Luxury»-Variante. Die ab dem mittleren Ausstattungsniveau verfügbare Rückfahrkamera ist als Zubehör unbedingt zu empfehlen. Der so genannte Parking Guide macht selbst das Rückwärtseinparken zu einem Kinderspiel.

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