Liana Diesel: 1000 Kilometer ohne Tankstopp

Suzuki offeriert den erst kürzlich überarbeiteten Liana ab Juni auch mit einem Dieselaggregat. Der 1,4 DDiS ist allerdings nichts für Schaltfaule.

Stefan Grundhoff

Der japanische Autohersteller Suzuki macht beim Liana Dampf. Erst seit wenigen Wochen ist die seit 2001 gebaute Mischung aus Mini-Van und Kompaktmodell in einer überarbeiteten Version auf dem Markt. Ab Juni wird der Liana - die Abkürzung steht übrigens für «Life in a new age« - nun neben den 1,3 Liter und 1,6 Liter-Benzinversionen auch als Diesel bei den Händlern stehen.

Als Selbstzünder findet sich der Liana 1,4 DDiS im Programm. Der Vierzylinder-Common Rail-Diesel leistet 66 kW / 90 PS. DDi steht für Direkteinspritzung. Das S besagt, dass das System bei Suzuki ausgetüftelt wurde. Ein Partikelfilter fehlt allerdings.

Der sonor klingende Selbstzünder erreicht sein maximales Drehmoment von 200 Nm schon bei 1750 Umdrehungen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 170 km/h. Bei derart hohen Geschwindigkeiten sind die Motorgeräusche im Innenraum dann deutlich vernehmbar. Der Verbrauch liegt laut Werksangabe bei 5,3 Liter auf 100 Kilometer. Beim Blick auf die Tankanzeige im übersichtlichen Cockpit fallen die Rundelemente mit den analogen Anzeigen auf, zu denen Suzuki bei der jüngsten Überarbeitung zurückgekehrt ist.

Häufiges Schalten nötig

Durch den 50 Liter-Tank steht damit bei gemäßigter Fahrweise erst nach gut 1000 Kilometern der nächste Stopp an einer Tankstelle an. In der Praxis werden die Verbrauchswerte aber leicht darüber liegen. Um den 1,6 Tonnen schweren Fronttriebler richtig in Schwung zu bringen, muss der Motor durch hohe Drehzahlen bei Laune gehalten werden. Dann zieht er aber auch von unten heraus. Andernfalls verharrt der 4,23 Meter lange Liana nach dem Gasgeben erst einen Augenblick, bevor es richtig los geht. Die notwendigen Schaltvorgänge machen dank des exakt greifenden Fünfgang-Getriebes freilich keine Mühe. Gewöhnungsbedürftig ist allein die Synchronisation des zweiten Ganges. Hier kann es beim schnellen Schalten zu Kratzgeräuschen kommen.


Höhere Sitzposition als Vorteil

Die erhöhte Sitzposition im Liana verschafft dem Fahrer eine gute Sicht.

Das Fahrwerk des größten Pkw im Suzuki-Programm ist dagegen gut abgestimmt und hält den Wagen auch in schnellen Kurven sicher auf der Straße. Unebenheiten steckt die Federung gut weg. Schlaglöcher kann der Fahrer freilich besser erkennen als in anderen Pkws. Denn der Liana ragt mehr als durch das Styling durch seine Höhe von 1,55 Meter heraus aus der Masse. Damit haben die Insassen, die höher als wie sonst gewohnt sitzen, bessere Sicht. Platz gibt es auch im Font reichlich. Die Sitze könnten allerdings etwas mehr Halt geben.

Tiefe Ladekante

Das Gepäck kann in einem 586 Liter fassenden Kofferraum verstaut werden, sofern die asymmetrisch teilbaren Rücksitzlehnen umgeklappt sind. Die tiefe Ladekante erleitert das Be- und Entladen. Dazu gibt es (ziemlich kleine) Ablagen in den Vordertüren und in einem Fach unter dem Radio, einen Ablagekorb unter dem Beifahrersitz sowie Getränkehalter vorne und hinten. In punkto Sicherheit belassen es die Japaner bei Fahrer- und Beifahrerairbags sowie ABS. Da bietet die Konkurrenz deutlich mehr.

Das allerdings auch beim Preis. Hier liegt der Suzuki Liana nämlich am unteren Rand des Segments. Und genau das macht ihn gegenüber der Konkurrenz so attraktiv. Die 1,4 DDiS Limousine steht mit 16.350 Euro in der Preisliste. Für den Fünftürer werden 300 Euro mehr fällig. Die Klimaanlage ist jeweils inklusive, ebenso wie ein CD-Radio, das auch vom Lenkrad aus bedient werden kann. Aufpreis kostet allein die Metalliclackierung (335 Euro). Als Familienauto bietet sich der sparsame Liana damit als echte Alternative an.

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