Lada Vesta SW Cross: Besser als erwartet

Neue Kombi-Variante

Lada Vesta SW Cross: Besser als erwartet
Optisch braucht sich der Lada Vesta SW Cross nicht zu verstecken. © Mertens

Lada? Kennt man. Aber möchte man ein Modell des russischen Autobauers fahren? Eher nicht. Schlechtes Image, veraltete Technik. So etwas braucht man nicht. Doch stimmt das?

Die Russen jedenfalls versuchen Boden gut zu machen und ihr Image aufzupolieren. Dafür schickt Lada den Vesta auf den Markt. Erst kam im Vorjahr die Limousine, dann der Kombi und nun gibt es auch noch eine so genannte Offroad-Variante. Und diesen Lada Vesta SW Cross haben wir getestet.

Die erste Begegnung fiel überraschend positiv aus: nichts von altbackener Optik. Der 4,42 lange Kombi sieht von außen ausgesprochen modern aus.

Solider Innenraum im Lada Vesta

Das Cockpit des Lada Vesta Cross. Foto: Mertens

Doch der positive erste Eindruck setzt sich im Innenraum leider nicht fort. Das liegt weniger an der Optik. Die ist gar nicht schlecht: die Instrumente sind analog, die Materialanmutung ist ähnlich schlicht wie beispielsweise beim Billiganbieter Dacia: solide und robust. Emotionen kommen so zwar nicht auf. Aber wer das will, der muss halt tiefer in die Tasche greifen.

Was stört also? Es ist der Geruch im Innenraum. Das Auto riecht nach ausgedünstetem Plastik – das ist schlicht unangenehm. Dieser penetrante Geruch ist während der zweiwöchigen Testphase nicht gänzlich verschwunden. Vielleicht hatten wir auch nur Pech mit unserem Testwagen.

Nur eine Motorisierung mit 106 PS im Angebot

Der Lada Vesta SW Cross ist mit einem 1,6 Liter-Benziner unterwegs. Foto: Mertens

Kommen wir zu den Fahrleistungen des Lada Vesta, der übrigens nur mit einer Motorisierung angeboten wird: dem 1.6 Liter-Benziner mit 106 PS. So motorisiert kann man im Verkehr mitschwimmen, mehr aber auch nicht. Der Lada Vesta SW Cross ist mit seinem maximalen Drehmoment von 148 Nm kein Ausbund an Sportlichkeit und Kraftentfaltung. Für den Sprint von 0 auf Tempo 100 benötigt er lange 12,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h erreicht. Wer den Lada flotter bewegen will, der hat damit indes wenig Freude. Denn bei hoher Drehzahl stört ein lautes Motorgeräusch. Der Verbrauch lag im Drittelmix bei 7,7 Litern.

Einen akzeptablen Eindruck hinterließ das manuelle Fünfganggetriebe. Die Gänge lassen sich sauber einlegen, da hakelt nichts. Die Lenkung spricht direkt an, das ist okay. Wer indes auf schlechten Straßen unterwegs ist, wünscht sich einen besseren Federungskomfort. Querfugen und Fahrbahnschäden nimmt man doch ziemlich bewusst war.

Kofferraum fasst 480 Liter

Das Heck des Lada SW Cross. Foto: Mertens

Ist der Lada Vesta SW Cross Auto, das man empfehlen kann? Es kommt auf die Ansprüche an. An die Qualität deutscher Anbieter wie VW reicht der Lada nicht heran, mit einem Dacia kann er es indes aufnehmen. Vor allem bietet der Vesta SW Cross anständige Platzverhältnisse. Im Fond kann man auch als großer Mensch gut sitzen und der Kofferraum bietet ein Ladevolumen von 480 Litern.

Zudem gehören in der Ausstattungsvariante Comfort (ab 16.950 Euro) eine Rückfahrkamera und ein Navigationssystem zum Ausstattungsumfang. Bereits in der Einstiegs-Variante Standard (15.990 Euro) gibt es einen Tempomaten, Parksensoren hinten, elektrische Fensterheber und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Letztere ist optisch zwar nicht gerade modern, aber funktioniert tadellos. Auch wenn der Lada Vesta SW Cross hier und da vielleicht nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist, ist es ein anständiges Auto. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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