Komfortabler Eiltransport

Aufgrund des Erfolges führt Ford den Transit Sport nun als reguläre Serienversion. Beim diesem Transporter haben die Kölner besonders auf den Fahrkomfort geachtet.

Von Stefan Zaumseil

Die Bezeichung «Kleintransporter« ist bekanntlich relativ und gerade hier hat sich bei dem neuen Ford Transit so einiges getan. Er vereint Funktionalität mit einem fast schon legendären Ruf und ist als einziger Transporter wahlweise mit Heck- oder Frontantrieb erhältlich. In der mittlerweile sechsten Generation wurde die umfangreiche Modellpalette mit neuen Motoren, neuem Getriebe und verbesserter Serienausstattung aufgewertet. So gewappnet peilt Ford nun allein in Deutschland eine jährliche Verkaufszahl von 25.000 Stück an. Die am häufigsten verkaufte Motorisierung, der 2,2-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit Frontantrieb, bekam eine Leistungsspritze und leistet nun 140 PS bei 3500 U/min, das maximale Drehmoment wurde auf 350 Nm angehoben.

Vom Sondermodell zur Serie

Für die Fronttriebler wurde ein neues Sechsgang-Getriebe entwickelt, dessen erster Gang kurz übersetzt, jedoch für Anfahrten unter voller Beladung oder mit schweren Anhängern besser geeignet ist. Der neue sechste Gang ist dagegen sehr lang übersetzt und soll für lange Strecken deutlich den Kraftstoffverbrauch senken. Geringer präsentiert sich in jedem Fall das Geräuschniveau im sechsten Gang bei schnelleren Autobahnfahrten. Nichts geändert hat sich dagegen an den unvermeidlichen Windgeräuschen eines Kastenwagens.

Einen ungewöhnlichen Weg schlägt der Transit Sport ein. Aufgrund des überraschenden Erfolges ist er nicht mehr als Sondermodell limitiert, sondern als normale Version in der Transit-Palette. Die Idee einen Kastenwagen mit Doppelrohrauspuff, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Schürzen, Radhausverbreiterungen und auffälligen »Rallye-Streifen« auszustatten ist nicht neu, funktioniert aber scheinbar auch bei einem Transit-Serienmodell.

Motorleistung eine Wonne

Ja doch, das ist ein Transporter Foto: Ford

Für den Hecktriebler wurde ein neuer Fünfzylinder-Turbodiesel entwickelt, der 3,2-Liter-Common-Rail leistet 149 kW/200 PS und ein maximales Drehmoment von 470 Nm. Mit dem auch bisher beim großen Transit eingesetzten Sechsgang-Getriebe sind bemerkenswerte Fahrleistungen möglich. Im unbeladenen Zustand erreicht der Sprint auf Tempo 100 fast Pkw-Niveau, auch die Höchstgeschwindigkeit von 175 Stundenkilometern ist für eilige Handwerker eine Wonne, für andere Verkehrsteilnehmer vermutlich eher erschreckend. Den Kraftstoffverbrauch gibt Ford mit 10,5 Litern Diesel pro 100 Kilometer an. Das Führerhaus des Renn-Kastens ist vom Handwerker-Ambiente weit entfernt. Es präsentiert sich zweifarbig grau und wird durch Mittelkonsole, Ablagefach und Schaltkulisse aufgelockert. Die Sitze sind für eine bequeme Schenkelauflage zu kurz und bieten zu wenig Seitenhalt, sind dafür aber bequem und nicht zu hart. Leider ist das Lenkrad nur höhenverstellbar, so das ein etwas größerer Monteur gezwungen ist stundenlang sein rechtes Knie an die Mittelkonsole zu drücken.

Beeindruckender Fahrkomfort

Die Streifen machen richtig was her Foto: Ford

Auch der Fahrkomfort ist für einen Transporter auf beeindruckend hohem Niveau, lediglich die enorme Länge des Ford Transit FT 460 EL von 6,47 Metern zwingt zu einem noch umsichtigeren Abbiegeverhalten. Das nunmehr serienmäßige ESP sorgt für entspanntes Fahren unter Beladung und bei Nässe, ersetzt jedoch nicht die notwendige Vorsicht im Umgang mit den bis zu 4,6 Tonnen Gesamtgewicht. Eine große Hilfe ist der - ebenfalls serienmäßige - Berganfahrassistent, der für zweieinhalb Sekunden den Bremsdruck hält. Das erfreulich niedrige Geräuschniveau wurde durch verbesserte Schalldämpfer und Motordämmungen erreicht, auch bei Tempo 80 auf der Landstraße ist immer noch eine entspannte Unterhaltung mit den beiden recht sitzenden Kollegen möglich. Die sind - zusätzlich zum Fahrer - durch Airbags zu schützen, 245 Euro Mehrpreis sollte die Gesundheit aller Mitarbeiter wert sein.

Moderate Kosten

Die Qualitäten des Ford Transit als Lasttier sind unverändert hoch: 180 Grad öffnende Hecktüren, seitliche Schiebetüren, zwischen 900 und 2.300 Kilogramm Nutzlast und ein stabiles Fahrwerk, kombiniert mit moderaten Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Der teuerste Ford Transit FT 460 EL Kastenwagen mit 200-PS-Diesel, Heckantrieb und 2,3 Tonnen Nutzlast kostet beispielsweise 36.080 Euro, der günstigste Transit kostet 19.450 Euro und bietet 900 Kilogramm Nutzlast mit Frontantrieb und 85-PS-Diesel.

Keine Beiträge vorhanden