Kleines Raumwunder

Der neue Skoda Fabia Combi kommt im Dezember auf den deutschen Markt. Was das neuste Modell des tschechischen Autobauers zu bieten hat, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Eigentlich hätte der neue Skoda Fabia Combi erst im Januar des kommenden Jahres auf den deutschen Markt kommen sollen. Doch nun wird das neuste Modell des tschechischen Autobauers bereits am 6. Dezember zu den Händlern rollen. «Das Werk konnte uns einen Monat früher als geplant ausreichend Autos für den Marktstart zur Verfügung stellen», sagte Skoda-Deutschland-Chef Alfred E. Rieck bei der Präsentation des neuen Fahrzeuges im kroatischen Split.

Zweitwichtigste Modell

Aufgrund von Produktionsengpässen konnten in Deutschland seit dem Sommer keine Kombis mehr an Kunden ausgeliefert werden. Vor dem Hintergrund der Bedeutung des Fabias in der Modellpalette von Skoda war dies für Skoda Auto Deutschland eine missliche Situation. Denn nach dem Octavia ist der Fabia das wichtigste Modell im Skoda-Angebot. Allein in diesem Jahr wird Skoda vom Fabia allein in Deutschland rund 50.000 Einheiten absetzen. Davon entfallen 40 Prozent allein auf den Kombi.

Das neuste Produkt der erfolgsverwöhnten Tschechen ist zwar in der Länge um gerade einmal sieben Millimeter auf 4,24 Meter gewachsen, dennoch bietet er im Innenraum deutlich mehr Platz. Das merkt man vor allem im Fond. Hier finden selbst großgewachsene Passagiere bequem Platz - und das trifft sowohl auf die Knie- als auch Kopffreiheit zu. So hat die Fahrzeughöhe um 4,6 Zentimeter auf 1,50 Meter zugelegt. Das sind Platzverhältnisse, die ein Reisen für die Passagiere auf der Rückbank selbst über lange Strecke nicht zur Tortur werden lassen.

Kleines Raumwunder

Der Kofferraum des Fabia Combi von Skoda Foto: Skoda

Dass der neue Fabia Combi ein kleines Raumwunder ist, zeigt sich vor allem beim Blick auf das Kofferraum-Volumen. Das ist um 54 Liter auf 480 Liter angestiegen, bei umgeklappter Rücksitzbank bietet dieser Kombi sogar Platz für 1460 Liter Gepäck. Das sind Werte, die man sonst nur bei Fahrzeugen in höheren Klassen vorfindet. Die Verarbeitung des Innenraums ist, wie man es von Skoda kennt, nicht zu beanstanden. Die Haptik und Optik der Materialien ist entsprechend wertig.

Der Motor im Skoda Fabia Combi Foto: Skoda

Doch kommen wir zu den Fahrleistungen des von uns getesteten 1.6 Liter Fabia Kombis mit 77 kW/105 PS. Dieses Aggregat, zugleich die Topmotorisierung im Angebot, ist für den Alltagsgebrauch vollkommen ausreichend. Mit ihm kommt man problemlos von A nach B. Doch ein Ausbund an Dynamik ist der 1.6er nicht. Während die Fahrleistungen für den Stadtverkehr mehr als ausreichen, wünscht man sich doch vor allem auf der Autobahn bei Überholvorgängen mehr Spritzigkeit. Wer dieses Auto flotter bewegen will, muss viel schalten und es in hohen Drehzahlen bewegen. Serienmäßig ist der Fabia mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe ausgestattet.

Die Schaltung funktioniert wie auch die direkt ansprechende Lenkung tadellos. Doch gerade auf der Autobahn vermisst man einen sechsten Gang. Er würde dem Auto mit Blick auf die Laufruhe gut zu Gesicht stehen. Doch ein Sechsganggetriebe fehlt leider im Angebot.

Das Cockpit im Skoda Fabia Combi Foto: Skoda

In 10,4 Sekunden auf 100 km/h

Der 105 PS starke Benziner beschleunigt in 10,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Als kombinierter Verbrauch werden 6,5 Liter angegeben. Dieser Wert lag bei den Testfahrten indes um fast einen Liter höher.

Die Erwartungen an den neuen Fabia Combi sind hoch. So will Skoda von seinem neusten Modell pro Jahr in Deutschland rund 24.000 Einheiten absetzen, wie Rieck sagte.

Die Seitenansicht des Skoda Fabia Combi Foto: Skoda

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn trotz der genannten Kritikpunkte bietet der Combi ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der von uns getestete 1.6er kostet in der Ausstattungsvariante Ambiente 16.040 Euro. Der Einstiegspreis für den Fabia Combi mit 44 kW/60 PS liegt bei 10.740 Euro.

Von dem Fabia Combi wird es auch ein besonders spritsparendes Modell geben, den Green Line. Er wird im Frühjahr auf den Markt kommen und soll 4,1 Liter verbrauchen und über einen C02-Ausstoß von nur 110 g/km verfügen.

Keine Beiträge vorhanden