Kia Optima: Keine Kompromisse

Kia Optima: Keine Kompromisse
Der Kia Optima hinterlässt einen guten Eindruck. © Kia

Mittelklasse-Kombis sind in Zeiten des SUV-Booms ein wenig aus der Mode gekommen. Zu Unrecht, wie der Kia Optima unter Beweis stellt.

Viele Hersteller haben Mittelklasse-Kombis daher hierzulande ganz aus dem Programm gestrichen oder bieten wenig attraktive Kompromissmodelle an. Gleichzeitig sind die besten Autos ihrer Klasse aktuell so gut wie schon lange nicht mehr. Zu ihnen will auch der Kia Optima zählen.

Kernkompetenz eines Kombis ist sein Platzangebot. Der große Koffer hinter dem Passagierabteil steht allerdings häufig im Zielkonflikt mit einer attraktiven Silhouette. Auch der Optima setzt nicht kompromisslos auf maximalen umbauten Raum, findet aber einen guten Kompromiss aus Optik und Nutzwert. Knapp 1.700 Liter reichen für den Familienurlaub genauso wie für die Musterkofferkollektion des Dienstreisenden.

Kia Optima mit hoher Praktikabilität

Auch in der B-Note schneidet der Kia gut ab, bietet mit einer Vielzahl an Befestigungsmöglichkeiten, einer Fernentriegelung der Rücksitzlehnen und einem Kleinkram-Fach unter dem Kofferraumboden, das auch das Gepäckraumrollo aufnimmt, genug Möglichkeiten, den üppigen Raum auch bequem zu nutzen. Dabei hat er gängigen SUV-Modellen eine niedrige Ladekante voraus, die beim Einladen den Rücken schont.
Auch die Passagiere sitzen luftig, hinten finden selbst Großgewachsene bequem Platz. Sie sitzen allerdings relativ tief, was das Aussteigen schwierig machen kann.

Der Innenraum des Kia Optima. Foto: Kia

Zudem stören ein Kardantunnel sowie die nach hinten ausladende Konsole der Fahrer-Armlehne den Passagier auf dem Mittelplatz. Die Einrichtung des Innenraums weiß dabei durchaus zu gefallen, allerdings wirkt das Bedienkonzept mit seiner Unzahl an Knöpfchen und Schaltern schon wenige Jahre nach seiner Einführung leicht überholt. Vor allem die Tasten rund um den Gangwählhebel und auf dem Lenkrad sind unübersichtlich platziert. Dafür wirken Materialauswahl und Verarbeitung voll auf der Höhe – der Innenraum strömt Qualität und Haltbarkeit aus.

Topmodell mit 238 PS

Beim Antrieb setzt Kia weitgehend auf Hausmannskost – vom ebenso spurt- wie verbrauchsstarken Benziner-Topmodell Optima GT mit 238 PS abgesehen. Beim Diesel indes endet das Leistungsband bereits bei 136 PS. Ein Wert, der den gehobenen Dienstwagen-Fahrer wohl kaum vom Hocker reißt, im Alltag aber vollkommen ausreicht. Die leichte Anfahrschwäche des 1,6-Liter-Vierzylinders kann zwar auch das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe nicht überdecken, einmal in Fahrt erlaubt er aber flottes Mitschwimmen auf der Autobahn und ansatzloses Überholen.

Gerade noch in Ordnung ist der Verbrauch: Rund sechs Liter genehmigt sich der Kombi im Schnitt, bei Autobahntempo auch mal über sieben. Weil der Serien-Tank üppige 70 Liter fasst, sind jedoch fast 1.200 Kilometer Fahrt ohne Tankstopp drin. Das passt gut, denn lange Strecken fährt man dank der ordentlichen Sitze und des ausgewogen-komfortablen Fahrwerks gerne mit dem Optima. Zum vollen Reisevergnügen fehlt nur noch eine wirkungsvollere Geräuschminimierung an der Karosserie.

Stimmiges Paket

Das Heck des Kia Optima. Foto: Kia

Das stimmige Pakete aus Langstreckenkomfort, Platzangebot und souveränem Antrieb wird von einer umfangreichen Ausstattung ergänzt. Schon das Basismodell (Benziner mit 163 PS, ab 26.500 Euro) kommt mit Tempomat, Navigation, Klimaautomatik und Rückfahrkamera daher – fast alles was man auf der Dienstwagentour oder beim Familienausflug braucht.

Den Diesel gibt es in gleicher Ausstattung ab 28.800 Euro, wer die Automatikvariante will, muss aber eine höhere Trim-Linie wählen und mindestens 32.990 Euro zahlen. Immer extra kommt zudem ein Großteil der verfügbaren Assistenzsysteme – auch in den höheren Ausstattungslinien sind nur wenige der Helfer Serie. Immerhin ist die Aufpreispolitik einigermaßen fair. Im Vergleich mit seinen stärksten Konkurrenten VW Passat Variant, Peugeot 508 SW und Opel Insignia Sports Tourer ist der Optima Sportswagon damit zwar kein Schnäppchen, aber nicht nur angesichts von sieben Jahren Garantie eine bedenkenswerte Alternative. (SP-X)

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