Japanischer Alfa

Mitsubishi Lancer 2.0 DI-D

Mitsubishi hat dem Lancer ein schönes Comeback bereitet. Die bereits neunte Generation der Sportlimousine besticht vor allem durch das gelungene Design.

Von Thomas Flehmer

Design und schöne Autos werden bislang hauptsächlich den italienischen Herstellern nachgesagt. Mitsubishi nimmt es nun mit Alfa Romeo und Co. auf. Die neunte Generation des Lancer besticht besonders durch die sportlich durchgestylte Formsprache. Vor allem die nach vorne schräg zulaufende Haifischnase vermittelt Dynamik. Mitsubishi spricht von einer «Jetfighter-Front».

Attraktive Linienführung

Aber auch die Linienführung der Sportlimousine wirkt bis zum Heck attraktiv und keinesfalls nüchtern. Eine lange Motorhaube und ein kurzes Heck sowie nur kurze Karosserieüberhänge sorgen für ein kompaktes Aussehen ohne überflüssigen Speck. Somit präsentiert sich der 4,57 Meter lange Jetfighter auf vier Rädern, der sich die Plattform mit dem kleinen SUV Outlander teilt, auch für jüngere Autofahrer sehr attraktiv.

Im Innenraum kann der sportliche Anspruch nicht ganz mithalten. Sicher, alles ist gut bedienbar, die Sitze komfortabel mit genügend Seitenhalt. Doch wirkt die Optik eher altbacken. Der verhältnismäßig große Knopf für das Info-Display sitzt links hinterm dem Lenkrad. Anstatt das Bordmenü per Knopfdruck über den Blinker- oder Scheibenwischerhebel einfach zu bedienen, muss die Hand schon etwas umständlich ausgestreckt werden. Hier wird Zeit zur Eingewöhnung benötigt. Ansonsten spendet die Limousine - auch auf den hinteren Sitzen - genügend Platz. Die 377 Liter Kofferraumvolumen sind passabel, aber kein herausragender Wert.

Selbstzünder aus Wolfsburg

Alles an seinem Platz Foto: Mitsubishi

Bei der Motorenwahl sollte dem von uns gefahrenen Zweiliter-Diesel der Vorzug gegeben werden. Zwar muss Mitsubishi noch mit den Pumpe-Düse-Triebwerken aus dem VW-Konzern-Regal Vorlieb nehmen, doch arbeitet der 103 kW/140 PS starke Selbstzünder aus Wolfsburg deutlich passender zum Anspruch einer Sportlimousine als der kürzlich eingeführte Ottomotor. 9,7 Sekunden dauert der Sprint zur 100 km/h-Marke, bei 207 km/h ist Schluss.

Anders als beim ebenfalls mit dem 2.0 DI-D Diesel fahrenden Grandis sind die Motorengeräusche im Lancer sehr viel besser gedämmt, sodass auch bei schneller Fahrt auf der Autobahn noch Gespräche ohne Probleme möglich sind. Bei einem Verbrauch von 6,1 Litern stößt der Lancer 160 Gramm CO2 pro Kilometer in die Luft. Doch mit dem guten Durchzug, den das Aggregat leistet, steigt nicht nur der Fahrspaß an. So pendelte sich der Verbrauch im Testzeitraum auf 7,4 Liter ein.

Topversion ab 27.990 Euro

Saubere Gangwahl sorgt für vollen Fahrspaß Foto: Mitsubishi

Der Fahrspaß geht auch auf unwegsamen Strecken nicht verloren. Das Fahrwerk und die Federung sorgen jederzeit für ein komfortables Vorankommen, die sechs Gänge lassen sich sauber einlegen.

27.990 Euro ruft Mitsubishi für den Lancer in der von uns gefahrenen Top-Version Instyle auf. Dann ist schon eine Klimaautomatik mit kühlbarem Handschuhfach inbegriffen. Auch beheizbare Innenspiegel, Multi-Funktions-Lederlenkrad und Bluetooth-Freisprecheinrichtung sind schon mit an Bord. Zudem steht der Lancer auf 18 Zoll-Leichtmetallfelgen, die auch noch Frontspoiler und Seitenschweller tragen müssen. Nebelscheinwerfer sowie Regen- und Lichtsensor und das Rockford Fosgate Premium Audio System mit Sechsfach-CD-Wechsler runden die Ausstattung ab, mehr wird eigentlich nicht benötigt.

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