Italienischer Schleuderblocker

Alfa 147 Quadrifoglio Verde

Der Alfa 147 wird neuerdings mit einem mechanischen Sperrdiffenzial angeboten. Damit lässt sich der kleine Italiener noch sportlicher um die Kurven jagen, wie unser Test zeigt.

Wer an Alfa denkt, denkt gemeinhin an wunderschön anzuschauende Autos. Er denkt an Autos, die aufgrund ihres Designs viel Sportlichkeit versprechen. Doch ein Alfa verspricht nicht nur Sportlichkeit, er hältsie auch. Vor allem dann, wenn man in der Topversion des Alfa 147 unterwegs ist: dem Quadrifoglio Verde, dem vierblättrigen Kleeblatt. Im Vergleich zu einem vergleichbaren Serienmodell kann sich der Kunde beim Kauf des 1.9 JTDM 16 V über eine Preisersparnis von 3400 Euro freuen.

Mechanisches Sperrdiffenzial

Wer sich für den Alfa 147 Quadrifoglio Verde entscheidet, bekommt neben vielen sportlichen Accessoires insbesondere eines: ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial. Die Italiener nennen ihre Innovation an der Vorderachse Q2. Sie soll den schleppenden Absatz der in die Jahre gekommenen Autos zukünftig befördern. Bei der Technik handelt es sich um ein kleines Getriebe, etwa in der Mitte der Antriebswelle, das dafür sorgt, die ohnehin guten fahrdynamischen Eigenschaften des Fahrzeugs weiter auszureizen.

Die Seitenansicht des Alfa 147 Foto: Alfa

Der Effekt besteht in spürbar mehr Fahrstabilität, wie unser Fahrtest mit dem Alfa 147 1.9 JTDM 16 V mit 110 kW/150 PS zeigte. Wer sich für diese Technologie entscheidet, kann deutlich ambitionierter unterwegs sein als ohne. Das zeigt sich vor allem beim agressiven Beschleunigen aus Kurven. Otto-Normal-Verbraucher wird bei der Kurvenhatz von einer enormen Spurtreue überrascht. So verlagern sich durch die Wirkung von Q2 die Einsatzzeitpunkte der Antischlupfregelung ASR oder des elektronischen Schleuderblockers ESP deutlich nach hinten. Ohne dass die Fahrsicherheit darunter leidet.

Hektisches ESP-Blinken

Das ein Vergleich besonders deutlich. Während in unserem Alfa 147 ohne Q2 auf einer engen gewässerten Kreisbahn das hektische Blinken der ESP-Kontrollleuchte längst das Eingreifen der Antischleuderhilfe signalisiert und ihre Bremseingriffe das Fahrzeug spürbar zurücknehmen, bleibt beim nächsten Versuch mit einem mit Q2 ausgerüsteten Alfa 147 alles friedlich. Dabei liegt das Fahrzeug bei gleicher, gleichbleibend hoher Geschwindigkeit wie ein Brett auf seinem Rundkurs.

Der Alfa 147 mit dem vierblättrigen Kleeblatt Foto: Alfa

Das kommt sportlichen Fahrern, der klassischen Klientel derAutos von Alfa Romeo, entgegen. Denn jedes Eingreifen des ESP bedeutet ein unpopuläres Abregeln der Motorleistung, automatische Eingriffe der Bremse und einen Einbruch der Fahrdynamik. Doch wer möchte das schon, wenn man sich einen kleinen Rennflitzer wie den 147er zulegt. Denn mit dem 1.9 JTDM kann man mit Blick auf die Motorleistung durchaus recht zügig unterwegs sein: in 8,8 Sekunden sprintet der Alfa von 0 auf 100 km/h, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h. Der Verbrauch liegt bei 5,9 Litern auf 100 Kilometern. Tja, dann. Der Einstiegspreis beim 147er mit Q2 beträgt 24.030 Euro.

Vorzüge wie Allradler

Q2 ist ein interessanter technologischer Schachzug der Italiener. Das System ermöglicht einem Fahrzeug mit Frontantrieb zumindest teilweise die Vorzüge einer 4x4-Lösung zu erschließen, ohne deren Nachteile in Kauf zu nehmen. Das sogenannte Torsen-Sperrdifferenzial bewirkt eine bessere Verteilung der Antriebsleistung zwischen beiden Vorderrädern und sorgt dafür, dass die Kraftübertragung nicht abreißt. Beide Antriebsräder behalten länger Kontakt zur Fahrbahn, weil die Kraft vorzugsweise auf das Rad mit dem größeren Grip gelenkt wird.

Das Heck des Alfa 147 Foto: Alfa

Mit Blick auf die Ausstattung verfügt der Alfa 147 in der Version Quadrifoglio Verde unter anderem über 18 Zoll große Leichtmetallräder, einen dezenten Heckspoiler, verchromte Auspuffblenden, ein Sportlenkrad, Leder-Sitze und eine Klimaanlage. Im Zusammenspiel mit Q2 ein durchaus attraktives Paket.

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