Hyundai Sonata 2.4: Altbacken, aber stark

Ein Straßenfeger ist der überarbeitete Hyundai Sonata nicht. Aber als Reiselimousine macht er mit dem 2,4 Liter großen Benzinmotor Eindruck.

Jürgen Wolff

In seiner Heimat Korea ist er die Nummer 1. In den USA wurde er zum zuverlässigsten Auto gewählt. Bei uns dagegen hat der Hyundai Sonata nie eine Hauptrolle gespielt. Das soll sich dank einer gründlichen Überarbeitung nun ändern.

Kein barockes Äußeres mehr

Das Heck. Foto: Press-Inform

Zumindest äußerlich ist der neue Hyundai Sonata in Europa angekommen. Kein koreanischer Barock mehr wie es den Vorgänger noch prägte: Konturierte Motorhaube, geschwungene Dachlinie, Klarglasscheinwerfer, breite Rückleuchten, klare Linien.

Gebaut wird der Sonata im koreanischen Asan. Er hat nicht nur an Form gewonnen sondern auch Raum und Technik. Die asiatische Reiselimousine kommt nun auf eine Länge von 4,80 Meter. Der Radstand wuchs auf 2,73 Meter - was den Knien vor der Rückbank drei Zentimeter mehr Platz verschafft als im Vorgänger.

Langstreckenqualität im Innenraum

Alles an seinem Platz im Cockpit. Foto: Press-Inform

Als Reiselimousine preist Hyundais Deutschlandchef Karl-Heinz Engels seinen Neuen an. Innen bietet der Sonata viel Platz und gute Sitze sowie einen 523 Liter fassenden Kofferraum - Langstreckenqualität eben. Instrumente, Schalter und Hebel sind gut einseh- und bedienbar, erschlagen nicht durch technischen Overkill. Dieses Auto kann man fahren, ohne vorher einen Computerkurs gemacht zu haben.

Innen zeigt sich aber auch, dass Hyundai mit dem Sonata doch noch ein gutes Stück Designarbeit vor sich hat, bevor er auch hierzulande zum Straßenfeger werden könnte. Innendesign und Materialanmutung wollen noch nicht so recht zum deutlich hochwertigeren Äußeren passen. Viele Hebel und Oberflächen wirken ziemlich preiswert. Das Armaturenbrett ist ebenso übersichtlich wie langweilig und das Radio wirkt etwas arg bemüht oben reingequetscht.

Unter der Haube werkelt der «Weltmotor» - das erste Triebwerk aus der Global Engine Alliance von Hyundai, DaimlerChrysler und Mitsubishi. Der 2,4-Liter Leichtmetall-4-Zylinder bringt 119 kW/162 PS auf die Straße und hat mit dem 1,5-Tonner keine Mühe. 212 km/h Spitze und der Spurt von Null auf 100 in 8,9 Sekunden - das sind ordentliche Werte.

Sparsam im Verbrauch

Kein barockes Design mehr. Foto: Press-Inform

Der Motor läuft ruhig und hängt gut am Gas, bleibt aber im Verbrauch noch bescheiden. 8,5 Liter braucht er auf 100 Kilometer im Schnitt - Normalbenzin wohlgemerkt. Und Euro-4-ist auch noch drin. Da Hyundai die Geräuschdämmung nicht nur am Motor optimiert hat, kommt der Sonata auch von der Geräuschkulisse besser daher als sein Vorgänger.

Europäisch ist auch das Fahrwerk - kein Wunder, wurde es doch in Hyundais Forschungs- und Entwicklungszentrum in Rüsselsheim abgestimmt. Der Sonata ist nicht zum Sportler mutiert - das soll eine Reiselimousine aber auch nicht sein. Was er soll, das kann er: Unebenheiten und Querrillen gelassen nehmen, Kurven mit ordentlich präziser Lenkung problemlos zirkeln. Nur kein Stress.

Dafür sorgen auch die vielen kleinen und großen Annehmlichkeiten, der der Sonata schon serienmäßig mitbringt: Klimaautomatik und Pollenfilter, Nebelscheinwerfer und ein in Höhe und Tiefe verstellbares Lenkrad, beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber, Lederschaltknauf, Bordcomputer, sinnvolle Ablagen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Dazu ein ordentliches Sicherheitspaket mit aktiven Kopfstützen, ESP, ABS, Front-, Seiten- und Vorhangairbags - alles drin. Deshalb fällt die Aufpreisliste erfreulich kurz aus. Das Komfortpaket - mit Sitzheizung vorne, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Teil-Ledersitzen, Rückspiegel mit Abblendautomatik und Parksensoren hinten - kommt auf 1990 Euro. Die optionale 4-Stufen-Automatik kostet 1550 Euro Aufpreis. Schiebedach, Metalliclackierung und Grundig Soundsystem (299 Euro) - fertig ist die Liste.

All das kommt im Fall des Falles auf den Grundpreis von 22.990 Euro drauf. Das ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und allemal günstiger als die Konkurrenz. Wer mehr Power will, muss bis zum Sommer warten - dann kommt der 235 PS starke V6 mit 230 km/h Spitze und 7,7 Sekunden aus dem Stand auf 100. Und 2006 will Hyundai einen Common-Rail-Diesel mit Partikelfilter nachschieben.

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